Veröffentlicht: 02.07.2019
Wir fahren mit dem guten Gefühl die richtige Entscheidung getroffen zu haben immer ostwärts Richtung norwegisch-schwedischer Grenze. Nur einige hundert Kilometer nördlicher als bei der Hinfahrt. Die Landschaft ist eine ganz andere, aber mindestens genau so schön.
Wir fahren vorbei an Skigebieten und riesigen Seen. Wir sind nun in Lappland. Das Land der Samen und Rentiere. Von der Straße E10 und im Vorbeifahren betrachtet sieht es nicht sehr reich an landschaftlichen Highlights aus. Also machen wir etwas Strecke. Henry schien das genau so gesehen zu haben, denn er hat 3 Stunden am Stück gepennt.
Nachmittags sind wir in Kiruna ankommen. Es ist die nördlichste Stadt Schwedens und lebt hauptsächlich vom industriellen Erzabbau. So sieht´s da auch aus.
Spontan haben wir uns entschieden uns etwas zu gönnen und ein Zimmer für eine Nacht genommen. So mit richtigem Bett und eigenem Badezimmer. Was für ein Luxus!
Wir hingen erstmal 2 Stunden auf dem Bett rum und haben Henry durch´s Zimmer rennen lassen. Dann noch schnell den Spielplatz ausgecheckt, zu Abend gegessen und ab in die Koje.
Bei dem Zimmer war sogar Frühstück inklusive. Hammer dachten wir uns haben uns schon darauf gefreut uns den Bauch vollzuschlagen und danach nicht selbst abwaschen zu müssen. Das Essen war dann so semi gut. Aber abwaschen haben wir uns trotzdem gespart. Fühlte sich gut an 😄
Gestärkt sind wir dann auf der E10 weiter durch Lappland. Mittags haben wir an einem Imbiss angehalten und das erste Mal Rentier gegessen. Nicht so speziell wie erwartet, aber lecker.
Auf der Weiterfahrt haben wir an einem Elch Park angehalten.
Der entpuppte sich als kleiner Familienbetrieb. Es war nur eine weitere 3-Köpfige Familie als Gäste dort. Henry hatte direkt einen Spielpartner. Wir haben uns mit Kaffee und Tee gestärkt und mit den Leuten unterhalten. Die anderen Gäste waren Briten, die hier seit einigen Jahren leben und Touren mit ihren Schlittenhunden anbieten. Der Besitzer der Elch Farm saß auch die ganze Zeit bei uns und hat Geschichten erzählt. Es ist immer schön mit Einheimischen so in Kontakt zu kommen. Dann ging´s natürlich auch noch zu den Elchen. Was für Tiere! Wusstet ihr, dass Elche bis zu 70 km/h schnell laufen können? Im April wurden dort Kälber geboren. Sie kamen mit 7 Kg auf die Welt. Ende Herbst werden sie bereits 100Kg wiegen. Und so weiter…
Wir verabschieden uns von allen und wer weiß, vielleicht fahren wir morgen auf die Farm der Schlittenhunde.
Wir bleiben erstmal ne Nacht in Överkalix. Haben hier einen schönen CP gefunden und genießen gerade (22h) die Abendsonne.
Am nächsten Tag stehen wir auf und entscheiden uns für ein Frühstück am Wasserfall von Jockfall. Nach ausgiebiger Entspannung und dem beobachten von aus dem Wasser springenden Lachsen am Fluss, beschließen wir uns unsere neuen Bekannten zu besuchen.
Eine halbe Stunde später sind wir auf der Schlittenhund Farm angekommen. Henry konnte mit seinem Kumpel William spielen und wir haben einen Crash-Kurs für Schlittenhunde bekommen. Mel hat die Verantwortung für 61! Hunde. Sie sind wie Familienmitglieder, mit Namen und Eigenheiten. Als wir zu den Käfigen gingen war ein Höllenlärm. Henry hatte ein wenig Schiss, aber war mindestens genau so fasziniert wie Annika und ich.
Den Nachmittag ließen am Pool ausklingen. Henry hat immer wieder angetäuscht ins Wasser zu wollen, dann aber doch einen Rückzieher gemacht, war wohl doch noch zu kühl.
Ole