Veröffentlicht: 16.07.2022
Eine Stadt die am größten See des Landes, Lago de Izabal, liegt und von wo man an die Karibikküste via Schiff gelangen kann. Wir buchten uns mit Becci und Tino zusammen im Kangaroo Hotel ein, welches nur mit einem Bott zu erreichen war. Ein kleines familiengeführtes Hotel & Restaurant. Hier war eine Liliane an einem Baum angebracht um in die Flussmündung zu schwingen. Neben zweier Trips hielten wir uns etwas mehr im Hotel auf und badeten. Dem Sohn von der Besitzerin brachte ich die Zahlen von 1-10 auf deutsch bei und wie man einen Kopfsprung ins Wasser macht.
Der eine Trip ging zum Kayaken an einen nahen Fluss. Hier sind wir mit einem öffentlichen Colectivo (populäre einheimische Reisemethode) hingefahren. Dies war aufgrund der Regenzeit leider nicht möglich, da der Fluss zu dreckig und schnell war. Wir konnten die Verleiher dazu überreden, dass wir gemeinsam in einem kleinen Holzboot versuchen ein wenig in den Canyon herauf zu rudern. Nachdem die beiden Fahrer es nur einen kleinen Teil schafften, holten wir weitere Paddel und packten alle mit an. Wir kamen ein kleines Stück weiter, jedoch nicht viel. Es war trotzdem todes witzig. Danach sind wir zu einem Wasserfall um die Ecke, welcher aus einer heißen Quelle entspringt und in einen kalten Fluss fällt, gefahren. Das Gefühl den Kopf mit warmen Wasser zu duschen und die Eier im kalten See zu haben, war befremdlich und jedoch was besonderes. Ein kanadischer Hotelbesitzer zeigte mir noch eine verstecke kleine Höhle, in die man durch den Wasserfall und Stein tauchen konnte. Dies kostete mich echt kurz einige Überwindung. Es war eine Art Kontrollverlust der mich zögern lies. Durch den Wasserfall und Fluss tauchen, kein klares Wasser, keine Ahnung wie weit es ist, keine Luft mehr bekommen, all dies ging mir blitzschnell durch den Kopf. Weiter teilte er mir mit, dass die Höhle aufgrund der Regenzeit nicht mal einen Kopf hoch sei, daher müsse ich beim Auftauchen ganz sachte aufsteigen und meinen Kopf mit meiner Hand schützen. Er tauchte vor und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich hinterher kommen solle. Da ich die Hand sehen konnte, wusste ich nun, dass der Tauchgang sehr kurz sein sollte und fasste meinen Mut. Er wartete auf mich und passte auch auf meinen Kopf auf. Die Höhle war sehr klein, sodass die Überwindung an sich mehr das Spektakel war. Als ich wieder raus kamen, trafen wir eine israelische Dreiertruppe von unserer Shuttlefahrt von Semuc nach Rio Dulce wieder. Sie waren auch mit uns zusammen im Hostel in Semuc. Ich zeigte Gay das Versteck und wir verabredeten uns für den nächsten Tag, um nach Livingston, einem kleinen Dorf an der Karibikküste, zu schippern. Dieses wird durch einen karibisch und jamaikanischen Vibe geprägt. Wir hatten eine Kleingruppe von 5 Leuten und Guy organisierte eine kleine private Tour in der noch weitere Stopps inkludiert waren. Einer hiervon war eine kleine Wanderung durch 7 Wasserfälle. Ja, man musste wirklich durch die Stromschnellen der einzelnen kleinen Wasserfälle sich durchkämpfen um weiter zu kommen. Und auch hier erschwerte uns die Regenzeit die Angelegenheit. Als wir am Letzten ankamen, erwartete uns der größte Wasserfall, hinter den man an der Seite vorbei reinklettern konnte. Ein zweiter war ein kleiner Strandabschnitt an dem ich mich mit einer Kokosnuss stärkte. Hier sah man leider das häufige Problem mit dem Müll. Der erste Abschnitt war sauber gehalten. Sollte man jedoch ein wenig hinter die Kulissen schauen und einige Meter weiter laufen, wurde man von Müll erschlagen. Auf der Bootfahrt zurück, luden uns Gay und Nitzan abends zum Kidush, in deren Hotel (der Kanadier war genau von diesem Hotel der Besitzer und hat uns auch schon eingeladen), ein. Dies ist eine jüdische Tradition, die freitags stattfindet um den heiligen Samstag einzuleuten. Bei den Juden ist der Samstag wie bei uns der Sonntag. Weiter wurde mir erklärt, dass deren Tag immer mit dem Sonnenuntergang des Vortages beginnt. Also am Freitagabend startet der Samstag. Zu der Zeremonie wird ein Leib Brot mit einem kleinen Salzhaufen an der Seite, Tahini und ein volles Glas Rotwein zum teilen serviert. Vorab haben wir alle auf hebräisch gesungen und Gay weihte was Brot. Der Wein wird vom Ältesten angetrunken und dann nach dem Alter herabgesetzt weitergegeben. Da er sein Kipa nicht zur Hand hatte, ersetze er es durch eine kleine Servierte. Anschließend ist es üblich den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen und zu essen. Es war schön diese Erfahrung zu teilen und so herzlich in die Kultur mit aufgenommen zu werden. Danke an euch und hoffentlich bis irgendwann.