Sabine, Peter, Frederic & Lennard
Sabine, Peter, Frederic & Lennard
vakantio.de/poetschki

Honolulu

Veröffentlicht: 29.01.2020

Nachtrag zu den Blue Mountains, 100 km westlich von Sydney: Das Tageslicht bricht sich hier im verdunsteten Öl der Eukalyptusbäume und sorgt so für den bläulichen Schimmer. Die Buschfeuer wüteten in dieser Region besonders stark und viele Tiere, u.a. auch Koalas, starben. Früher kraxelten die Koalas bei Waldbränden in die bis zu 70 m hohen Eukalyptusbäume. Durch die Holzwirtschaft sind heutzutage alle großen Bäume abgeholzt, so dass die kürzeren Exemplare keinen Schutz mehr bieten. Erschwerend kommt dazu, dass es zwar über 100 verschiedene Eukalyptussorten gibt, Koalas aber nur vier zum Schutz und zur Nahrungsaufnahme verwenden.Glücklicherweise ist aber unser zum Campen gebuchte Nationalpark, wie man auf den Fotos sehen kann, vom Feuer verschont geblieben.

„thank you for serving us!“, so sagte der Verkaufschef einer Werbeveranstaltung in Honolulu zu den teilnehmenden Militärangehörigen. Damit wir bei der whale-watching-Tour 100,- US$ weniger zahlten, mussten wir uns die durchaus interessante Veranstaltung anhören. Innerhalb weniger Tage auf Hawaii und in Los Angeles wurde deutlich

- wie hoch der Status des Militärs ist

- dass die Doppelmoral allgegenwärtig ist

- dass alleine Geld ausreicht, um sich alles erlauben zu können

Beispiele gefällig?

Reihenfolge beim boarden auf dem Flug von Honolulu nach LA:

1. aktive Militärs (wir nicht)

2. first class (wir nicht)

3. business class (wir nicht)

4. comfort plus (wir nicht)

5. sky priority (wir nicht)

6. main cabin 1 (wir nicht)

7. main cabin 2 (wir nicht)

8. main cabin 3 (wir!!)

Auf dem Hinflug in Düsseldorf hieß es noch: „Familien mit Kindern zuerst“

Frederic und ich beim Einkaufen: Ich hatte bereits alle Hände voll und Freddy sollte die Müslipackung und die einzelne Dose Bier tragen. War natürlich nicht erlaubt (das Bier zu tragen, meine ich!) Dafür wurde in Waikiki an jeder Ecke damit geworben, verschiedenste Gewehre und Pistolen auszuprobieren.

Weil der bestellte Mietwagen nicht verfügbar war, bekamen wir 'nen Jeep V6 mit einer 3,6l-Maschine und 300 PS. Das Tempolimit betrug meistens 25, oft 35 und manchmal auch 45 miles per hour. Einigermaßen umweltfreundliche Fahrzeuge auf den Straßen? Fehlanzeige. Verbrauch bei konstant 60 km/h: 11 l/100 km. Im Cockpit angegeben sind übrigens mpg (miles per gallon...) Auf dem Parkplatz bei Pearl Harbour gibt es in Eingangsnähe extra Parkbuchten für „verbrauchsarme Fahrzeuge“. Ob der Toyota V8 Land Cruiser mit laufendem Motor (ohne Fahrer, nur zum Betrieb der Klimaanlage) auch unter diese Definition fällt?

Schon früh morgens sind auf Oahu alle Sehenswürdigkeiten massiv überlaufen. Der Parkplatz am Vulkan „Diamonds Head“ hat auch wochentags eine Wartespur für potentielle Parkplatzsuchende. Beim halbstündigen Aufstieg in einer großen Menschenmasse trifft man die komplette Bandbreite von Fehleinschätzungen. Typen a la Reinhold Messner mit Bergstiefeln und Proviantrucksack für 3 Tage ebenso wie japanische Mutter mit Töchterchen im weißen Kleid und Blümchenflipflops. Dazu schnaufende, rücksichtslose Jogger und viel zu dicke Menschen in viel zu engen Klamotten. Für die Glanzleistung, einen kleinen Spaziergang gemacht zu haben, konnte man im Souvenirshop dann ein T-Shirt mit dem Aufdruck „I hiked Diamonds Head“ erwerben.

Im Norden der Insel kommen auch tagsüber ab und zu ein paar Schildkröten an den Strand. Volunteers legen dann eine rote Kordel rund um das Tier und stellen eine Tafel mit Name, Geburtsdatum etc. des gechippten Exemplars auf. Die Touristenhorden stellen sich dann mehr oder weniger gesittet um die Schildkröte und fotografieren. Auf der Straße entlang des Strandes stehen natürlich alle im Stau, weil es nicht genug Parkplätze gibt...

Wenig vertrauenswürdig war der Pilot auf dem Flug nach LA: „welcome on board this Boing, äähmm it's an Airbus...“ Übrigens eine nagelneue Maschine mit extrabreiten Sitzen, die bei einigen Passagieren durchaus für mehr Wohlbefinden sorgten.

In LA angekommen und direkt nachmittags zum Hollywood-Schriftzug und Walk-of-fame gefahren. Eigentlich eher gerollt. Mehrere Stunden haben wir so auf dem sechsspurigen Highway verbracht. Verzweifelt haben wir Ausschau nach einem Supermarkt gehalten und nur die auch bei uns bekannten Burgerketten und andere Restaurants gefunden. Der Amerikaner an sich isst auswärts! Nachdem wir am 2. Tag dann zufällig einen Lebensmittelladen gefunden hatten, wussten wir auch warum. Es ist einfach günstiger, sich Fastfood reinzuschlingen, als frische Zutaten käuflich zu erwerben.

Die nächste und letzte Station außerhalb Europas wird Costa Rica sein.

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