Sabine, Peter, Frederic & Lennard
Sabine, Peter, Frederic & Lennard
vakantio.de/poetschki

Australien

Veröffentlicht: 17.01.2020

Nach den ersten Tagen in unserem 5 qm großen Wohnmobil sehnen wir uns zurück zur Vollverpflegung und dem eigenen Badezimmer in unserer „Kreuzfahrt-Suite“. Auch wenn es sich um eine Innenkabine der günstigeren Sorte handelte. Frederic freundete sich dort übrigens mit Emil (8 Jahre alt, viersprachig aufgewachsen, seit vielen Jahren Geige spielend) an. Die beiden verhandelten folgenden Deal: Frederic geht mit zum klassischen Konzert („was ist das?“), dafür musste Emil mit ihm Fußball spielen (auch für Emil eine Premiere).

In Sydney angekommen, erlebten und erfuhren wir folgende Dinge:

Am berühmten Bondi-Beach wird vor der „Bluebottle“ gewarnt. Die sogenannte „portugiesische Galeere“ verhindert aber nicht wirklich, dass sich Surfer und Schwimmer in die Wellen stürzen.

Bereits 1938 gab es mit dem Flieger mehrmals die Woche eine direkte Verbindung zwischen Sydney und dem britischen Southampton. Innerhalb von 9,5 Tagen konnte man mit 15 Zwischenstopps zum Tanken die Strecke absolvieren.

In Sydney wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eine Straße an einer komplett falschen Stelle gebaut. Der zuständige Ingenieur gab zwar die richtigen Koordinaten vor, die Bauarbeiter hielten sich jedoch nicht ganz an die Vorgaben - zu dem Zeitpunkt war es üblich, Straßenarbeiter mit Rum zu bezahlen...

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass weiße Eroberer die einheimischen Aborigines beim Anblick eines hüpfenden Beuteltiers gefragt haben, was das für ein Tier sei. „Ich verstehe dich nicht“, war die Antwort, übersetzt: „Kän gu ruh“.

Nördlich von Sydney haben wir auf dem Weg zum Campingplatz unseren ersten 2 Känguruhs gesehen. Begeistertes Beobachten, wie elegant und unkonventionell Mutter mit Kind synchron am Wegesrand hüpfen. Auf dem gleichen Platz zwei Wochen später liegt alles voller Känguruhkacke und die pelzigen Biester erschrecken uns in der Abenddämmerung auf dem Weg zum Klo.

Die Buschfeuer haben überall die Bäume angekokelt, aber an vielen Stellen dringt bereits neues Grün hervor. Die Natur ist zwar geschädigt, aber die Wälder werden sich schnell wieder erholen. Traurig ist nur, dass Abermillionen Tiere nicht schnell genug flüchten konnten. Im Koala-Hospital in Port Maquire werden viele Koalas wieder aufgepeppelt. Wie viele sind auf dem Baum-Photo versteckt?

Der Weg zum Strand war nur für 4WD geeignet. 4 Räder? Haben wir! Der erste LandCruiser, dessen Fahrer unser Missgeschick bemerkte, hatte zwar kein Abschleppseil dabei, holte aber schnell Hilfe. Zwei sonnengebräunte Aussies aus dem Outback, die wahrscheinlich den ganzen Tag Salzwasserkrokodile kraulen, Giftschlangen melken und Haie vertreiben kamen mit einem riesengroßen Nissan Patrol an und ruckzuck war unser im Sand festgefahrener Bus wieder flott - für die Kids ein Erlebnis und auch Sabine war entzückt von den Sunnyboys...

Auf jedem Stellplatz erleben wir neue Dinge. Goannas (Riesenechsen) auf dem Platz in den Dünen, natürlich äsende Känguruhs, eine hochgiftige Spinne auf einer Farm, supernette Leute überall, ein gratis Live-Konzert einer Freikirche, Superwellen zum Bodyborden, Hai-abwehrende Einzäunungen eines Freibades, schnuckelige Badebuchten, Warnschilder vor Schlangen und ab und zu auch mal ein Holidaypark mit Duschen, Waschmaschine und Kinderbespaßungsprogramm.

Unser geliehenes Wohnmobil war äußerst spartanisch eingerichtet. Im Laufe der Zeit konnten wir dies aber vervollständigen:

Tag 1: von den Nachbarn ein Tennisübungsspiel geschenkt bekommen

Tag 3: Spielesammlung mit Badmintonschläger und anderen Rückschlagspielen aus der Gratis-Box entnommen

Tag 4: zurückgelassener, klappbarer Campingtisch mit integrierten Stühlen mitgenommen

Tag 5: entsorgte Campingstühle wieder in Nutzung gebracht

Tag 7: 2 Beachballspiele, Taschenlampen und Kartenspiele im Ferienpark als Werbegeschenke dankend erhalten

Tag 10 und 11: die meisten Spiele wieder an andere Camperkinder abgegeben

Tag 13: Campingtisch an bedürftige Campingfamilie überreicht

Die letzten Tage sind wir zusammen mit einer Familie aus Hamburg gereist.

Diese hatte ihre Orientierung in der Welt schon abgeschlossen und ist nun bereits seit einem halben Jahr in Australien sesshaft. Wie der Zufall es will arbeitet sie als Lehrerin an der Deutschen Schule Sydneys und die jüngere Tochter ist genauso alt wie Frederic. Da wissen sich alle viel zu erzählen und genießen den Austausch.

Noch ein paar Tage in die Blue Mountains und schon ist unsere Zeit in Australien vorbei. Der nächste Bericht kommt dann aus Honolulu.

Antworten (1)

Nikola
Tolle Erlebnisse! Weiterhin viel Spass!

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