Cinque Terre

Beim nächtliche Gewitter mit Blitzen im Sekundentakt wurde uns schon ein wenig mulmig, die Kids schliefen glücklicherweise einfach weiter. Der Blitzeinschlag neben dem (oder vielleicht auch ins) Wohnmobil verursachte einen immensen Knall und katapultierte den 230 V-Stecker aus der Steckdose, so dass ich schon augenblicklich überlegte, welche elektrischen Geräte wohl diesmal in Mitleidenschaft gezogen wurden (ja, ja, bei Gewitter Wohnmobil vom Netz trennen, ich weiß…). Bisher habe ich aber erfreulicherweise keine weiteren Fehlfunktionen feststellen können.

Wie voll mag es erst zur Hauptsaison in Venedig sein, wenn sich jetzt noch im Spätsommer die Menschenmassen durch die engen Gässchen quetschen? War trotzdem schön. Erst recht die umliegenden Inselchen mit den typischen Touristenattraktionen und Buden, die tatsächlich viel Schnickschnack zu einigermaßen fairen Preisen anboten. Der Glasbläser, der zum Entsetzen von Frederic und Lennard eine schicke Vase kreierte, diese dann aber in den großen Mülleimer plumpsen ließ, da die Kunstwerke aus Glas ganz langsam abkühlen müssen und dieser eher langweilige Part nicht zum Bestandteil der Verkaufsstrategie zählte…

Bunte Häuschen in schnuckeligen Einkaufsstraßen wirken in jedem Land attraktiv und Bootsfahrten bei Sonnenschein machen überall auf der Welt Spaß.

Wie bei den 100 m hat Sabine auch bei den 200 m souverän mit 2/100 s Vorsprung das Finale erreicht. Schon beeindruckend, dass sie zu den 8 besten Läuferinnen Europas gehört.

Die Preisgestaltung des Campingplatzes in Caorle ist schon ein wenig verwirrend. Tischtennis kostet 4,- € / Stunde, dafür hat Frederic dreimal gratis private Tennisstunden bekommen. Diese haben wir dann in unseren täglichen Unterricht zwischen Mathe und Deutsch als Sportunterricht betitelt. Für den Fußballplatz ist eine Nutzungsgebühr fällig, dafür kann man für 5,- € im Schwimmbad mit kompletter Ausrüstung erste Tauchübungen machen (Lennard versicherte sich zwischendurch durch Begutachtung des Barometers, dass noch genug Luft in der Flasche war, was dem Tauchlehrer tief beeindruckte. Das beide die relevanten Tauchzeichen kannten, imponierte ihn ebenfalls).

5 Runden joggen auf dem Campingplatz in 34:47 Minuten. Entweder ist der Platz richtig groß, oder ich werde langsam aber sicher langsamer.

Pünktlich zum Finale der 4 x 100 m Staffel zogen die 10 Düsenflieger der Fliegerstaffel „Tri Colori“ ihre Farben in den blauen Himmel über dem Stadion in Jesolo. Durch die etwas unglückliche Zusammenstellung der Sprinterinnen reichte es leider nur dazu, die Holländerinnen zu überholen, aber das ist ja die Hauptsache.

Was bedeutet der große Abstand von Toilette zum Klopapierhalter? Haben Italiener längere Arme, oder war der Sanitärfachmann etwas unmotiviert?

Der Abstecher nach „Cinque Terra“ stand unter dem Motto „warten“. Die Zuganzeige wechselte von „pünktlich“ auf „5 Minuten Verspätung“, dann auf 10 und schlussendlich auf 15 Minuten. Danach verschwand die Anzeige, ohne dass ein Zug der Trenitalia auftauchte. Im Laufe des Tages wiederholte sich dieses Spiel ein paar mal. Leider lag die Aida in La Specia vor Anker, so dass vor unserer Nase Schilder mit „Reisegruppe 19“ auftauchten und Massen von Touris die Straßen fluteten. Das Schwimmen im kristallklaren Wasser entschädigte ein wenig für das Gedränge drumherum. Unsere entzückenden beiden Blondis wurden von der begeisterten chinesischen Reisegruppe während der Wartezeit am Bahnhof (siehe Absatz davor…) fotografiert. Frederic verteilte winzige Brezelkrümel an die Asiaten, die sich mit Mitbringsel aus dem Reich der Mitte revanchierten. Kandierter Eierschaum und Fischfladen (beides seit ein paar Wochen abgelaufen) zählten zur Ausbeute.

So langsam brechen wir „unsere Zelte“ in Italien ab und machen uns auf den Weg Richtung Monaco.

Ciao Englisch, bon jour Französisch. Auf meine englischsprachigen Emails an Wohnmobilhändler in Frankreich (wir brauchen ein paar Ersatzteile, die es in Italien eher selten gibt) habe ich bis heute keine Antwort bekommen...