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Nilkreuzfahrt: Assuan bis Luxor (Ägypten Teil 4)

Veröffentlicht: 14.04.2018

In Assuan schifften wir auf der "Minerva" ein, um auf diesem Schiff unsere dreitägige Nilkreuzfahrt zu unternehmen.

Bevor wir auf dem großen Schiff abfuhren, gab es aber einen Ausflug mit einer Feluke, auf der wir bei Assuan über den Nil segelten.


Von dort stiegen wir auf ein Motorboot um, dass uns durch die Katarakt-Landschaft des Nils fuhr. 



Beim Wenden landete etwas in der Schraube des Schiffes und kurzfristig fiel der Motor aus. Wir dachten schon, wir müssten abgeschleppt werden oder schwimmen, aber dann brachte der Bootsführer ihn doch wieder zum Laufen.



Unser Ziel war ein nubisches Dorf, in dem wir mit Tee empfangen wurden. Wir hatten dann Zeit, um durch die Straßen zu schlendern, in denen aber vor allem fleißige Händler auf die Touristen warteten.


Plötzlich packte mich eine Frau am Arm und hielt meine Hand fest, während sie mich mit Henna bemalte. Ein "Nein" bewirkte leider gar nichts und ihr Griff war sehr fest. Außerdem wollte ich keinen Strich quer über meine Hand haben, so dass ich sie erst wieder frei bekam, nachdem sie eine kleine Blume fertig gestellt hatte. Natürlich wollte sie Geld dafür haben... Da war sie bei uns an der falschen Adresse: Wir wollten nicht für etwas bezahlen, was wir gar nicht haben wollten. So lernten wir, dass man auf seine Arme gut aufpassen sollte.



Bei einem weniger aufdringlichen Händler habe ich dann aber einen Schal erstanden.



In dem Dorf gab es einige hübsche Häuser und trotz der geringen Größe ein Verkehrschaos, das durch minderjährige Motorradfahrer, Kamele, Pferde und Autos ausgelöst wurde, die scheinbar wild durcheinander fuhren.



Zum Sonnenuntergang ging es zurück aufs Schiff.



Der erste Stopp entlang des Nils am nächsten Morgen war der "Kom Ombo Tempel", zu dem wir von der "Minerva" zu Fuß gehen mussten, wobei wir jedoch an diversen Händlern vorbei mussten.

Dann konnten wir die Tempelanlage ansehen, die Sobek (Krokodilkopf) und Haroeris (Falkenkopf) gewidmet war.



Vermutlich wurden dort "heilige" Krokodile gehalten, die nach ihrem Tod mumifiziert und begraben wurden. In einem angrenzenden Museum konnte man diese Mumien bestaunen (aber leider nicht fotografieren). Nilkrokodile können eine beeindruckende Größe erreichen...


Fahrt auf dem Nil


Am Nachmittag kamen wir in Edfu an. Dort wurden wir mit einer Kutsche abgeholt, die uns zum Horus Tempel brachte. Auf Anraten unseres Reiseleiters lehnten wir jede Trinkgeldforderung ab, da er dieses bereits bezahlt hatte (was unseren Kutscher nicht daran hinderte, weiteres von uns zu fordern).


unsere Kutsche nach Edfu


Vor dem Tempel wurden wir bei unserer Ankunft von Händlern bestürmt, die die Touristen nicht in Ruhe lassen wollten. 

Als endlich alle aus der Reisegruppe da waren, folgten wir unserem Reiseleiter in den Tempel und entkamen so vorerst den Händlern.


Pylon des Horus Tempels


Im Tempel gab es einen "Comic", der die Geschichte des Sieges von Horus über seinen Onkel Seth darstellte. Auf den Bildern wurde nach und nach der Kampf und schließlich die Niederlage des "bösen Onkels", der als kleines Nilpferd dargestellt wurde, verewigt. 


Horus


Nur mit Mühe konnten wir auf dem Rückweg zu den Kutschen den Händlern entkommen (nirgendwo sonst waren sie so aufdringlich wie hier) und uns sogar den immer vehementer werdenden Trinkgeldforderungen des Kutschers entwinden. An vielen Orten waren die Händler freundlich und deutlich weniger aufdringlich, aber hier waren wir froh, als wir endlich wieder an Bord des Schiffes waren.



Spätabends erreichten wir Luxor und ankerten am Ostufer des Nils. Früh am nächsten Morgen brachen wir mit dem Bus nach Theben West auf. Die Fahrt ging vorbei an Feldern, auf denen noch per Hand und mit Sense Getreide geerntet wurde.



Unser erstes Ziel war der Terrassentempel von Hatschepsut


Hatschepsut war wahrscheinlich der einzige weibliche Pharao und ließ sich meist männlich darstellen.



Ihre Nachfolger haben viele Bilder von ihr später auskratzen lassen, um so die Erinnerung an den verhassten weiblichen Vorgänger auszulöschen.

 Im Tempel fanden sich beeindruckende Reliefs, bei denen alle Farben noch aus der altägyptischen Zeit stammen. 

   


Danach fuhren wir ins "Tal der Könige", wo wir drei Gräber von Ramses IV., Ramses III. und Tausert & Setnakht. Letzteres lag etwas weiter entfernt, hatte aber den Vorteil, das wir dort fast allein waren und uns alles in Ruhe ansehen konnten.

In den Gräbern durfte man nur gegen eine Gebühr von 300 ägyptischen Pfund (ca. 15 Euro) fotografieren, so dass wir uns aufs Ansehen beschränkten...


Tor im Hapu Tempel


Unser Reiseleiter legte mit uns noch einen Stopp im Hapu Tempel ein, der normalerweise gar nicht im Programm stand. Wir waren aber froh, dass wir die Gelegenheit hatten, ihn noch anzusehen, da sowohl die Reliefs und Malereien als auch die erhaltenen Säulen und Gebäudeteile sehr schön waren.


Säulenhalle im Hapu Tempel


Da die Brücke, über die wir gekommen waren, ca. 10 km entfernt war, traten wir den Rückweg vom Westufer des Nils mit dem Motorboot an und waren so fast pünktlich zum Mittagessen wieder auf dem Schiff.


Nachmittags brachen wir dann zu den Tempelanlagen am Ostufer auf:

Zunächst fuhren wir zum Karnak Tempel, dessen Besonderheit eine Säulenhalle mit 134 Säulen war.


Säulenhalle Karnak Tempel


Zudem konnte man drei Obelisken sehen, von denen einer zerbrochen auf dem Boden lag. Der Obelisk von Hatschepsut wurde zwischenzeitlich ummauert, damit er nicht mehr zu sehen war.


Obelisk von Hatschepsut 


Anschließend ging es weiter zum Luxor Tempel, der in einem aktuellen Bauprojekt wieder wie ursprünglich über eine Sphingen Allee mit dem Karnak Tempel verbunden werden soll.


Sphingen Allee beim Luxor Tempel


Auf den alten Tempelanlagen wurde eine Moschee errichtet, da der Tempel verschüttet war. Diese ist erhalten geblieben und wird noch immer als Moschee genutzt.



Unterhalb der Moschee lag auch eine Kirche, die allerdings nicht mehr erhalten ist.


Ursprünglich hatten wir geplant, die Ton- und Lichtershow im Karnak Tempel am Abend anzusehen. Da es zeitlich eng war, entschieden wir uns dagegen und blieben dann noch bis zum Sonnenuntergang im Luxor Tempel.



Dort wurden die Säulen und Statuen angestrahlt, so dass wir sie am Abend noch in einem anderen Licht betrachten konnten.


Statue von Ramses II.


Vom Tempel konnten wir abends dann zu Fuß zu unserem Schiff gehen, das ganz in der Nähe ankerte.


Blick von der Promenade in Luxor


In der nächsten Nacht hieß es dann auch früh aufstehen: Um 3:15 Uhr klingelte der Wecker, damit wir unseren Rückflug über Kairo nach Frankfurt rechtzeitig bekamen.



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