Veröffentlicht: 21.07.2023
Auf dem Weg kamen wir in Jicin vorbei und entschieden uns spontan, in der Stadt am Rande des Böhmischen Paradieses anzuhalten.
Zunächst schlenderten wir zum Marktplatz, der von prächtigen Barock und Empirehäusern gesäumt wird.
Es waren auch gerade einige Marktstände aufgebaut, so dass wir noch Obst für die weitere Fahrt besorgen und einen Trdelnik vor der Jakobskirche essen konnten. Das traditionelle Gebäck, das eigentlich aus der Slowakei stammt, wird auf einer Rolle gebacken, in Zucker gewälzt und noch warm verkauft.
Die Jakobskirche sollte eigentlich zu einem prächtigen Dom werden. Da Wallenstein, der den Bau in Auftrag gab, aber 1634 ermordet wurde, stoppte der Kirchbau und fiel schließlich deutlich kleiner aus, als ursprünglich geplant.
Durch das über 50 Meter hohe Walditzer Tor, das einst zur Stadtbefestigung gehörte, gingen wir dann wieder zurück zu unserem Wohnmobil und setzten unsere Fahrt fort.
Weiter ging es zu den Adersbacher und Wekelsdorfer Felsen, der größten Felsenstadt Böhmens.
Als wir in Adersbach ankamen, waren bereits viele Besucher dort und die Parkplätze entsprechend überfüllt. Auf dem ersten erfuhren wir, dass man die Tickets für den Eingang zu den Adersbacher Felsen hätte online vorbuchen müssen, was wir leider nicht getan hatten.
Der freundliche Parkwächter, der extra gerufen wurde, weil er auch etwas Englisch sprach, erklärte uns aber, dass wir den Zugang über die Felsenstadt von Wekelsdorf nutzen und die ca. 6 Kilometer zu den Adersbacher Felsen laufen könnten.
Also fuhren wir weiter auf der Suche nach einem Parkplatz, mussten aber feststellen, dass auch alle Parkplätze an diesem Eingang voll belegt waren. An der Straße hatten wir aber einen Campingplatz gesehen und entschieden spontan, dort zu übernachten und so unser Auto doch noch abstellen zu können.
Gemessen an den horrenden Parkgebühren, die teurer waren als das Eintrittsgeld, war die Übernachtung dann wieder recht günstig.
Tatsächlich war an dem Eingang zu den Wekelsdorfer Felsen nicht einmal eine Schlange und wir konnten das Gelände direkt betreten. Von den Wekelsdorfer Felsen führt ein Weg durch die Wolfsschlucht zu den Adersbacher Felsen.
Aber auch der Weg war schön und abwechslungsreich: In der Wolfsschlucht sahen wir bereits einige schöne Felsen und die Vegetation war abwechslungsreich und üppig.
Ein Hochmoor durchquerten wir auf einem Bohlenweg.
Als wir näher zu den Adersbacher Felsen kamen, waren deutlich mehr Besucher unterwegs, auch wenn wir schon vorher immer wieder einige Wanderer getroffen hatten.
Da man häufig über enge Treppen steigen musste, stauten sich die Menschenmassen aber nun regelrecht.
Insgesamt haben wir den Eindruck, dass gerade viele Tschechen im eigenen Land Urlaub machen oder die Sommerferien mit Tagesausflüge verbringen. Andere Sprache haben wir gelegentlich, aber eher selten, gehört.
Wir stießen also schließlich auf den Rundweg, der die sehenswertesten Felsen miteinander verbindet, die mit klangvollen Namen wie "Rübezahl Backenzahn" oder "Großmutterstuhl" bedacht wurden.
Auf einigen besonders hohen Felsen befanden sich Kletterer, die natürlich einen noch besseren Panoramablick genießen konnten als wir. Trotzdem hätte ich bei der Höhe und den steilen Felsen nicht mit ihnen tauschen wollen...
Nachdem wir die Adersbacher Felsenstadt verlassen hatten, machten wir noch eine kurze Pause in einem Café, bevor wir zurück zum Campingplatz gingen.
Auch der Weg außen um das Gelände herum war gut ausgebaut und führte durch Wiesen und an einem kleinen Bachlauf vorbei.
Gerade als wir wieder auf dem Campingplatz ankamen, fing es dann auch an zu regnen. Wir schafften es aber gerade noch zurück ins Wohnmobil, ließen aber den geplanten Grillabend vorerst ausfallen...