PeruGirl - Ein halbes Jahr unter Lamas
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More of Peru :)

Veröffentlicht: 22.09.2016

Und nun sitze ich hier und so langsam bin ich nicht mehr neidisch auf das Wetter in Deutschland, denn während es zuhause immer schlechter wird, bleibt es hier in Peru wenigstens recht gleich^^ Und trotzdem muss ich ehrlich zugeben, dass ich auch nach zwei Wochen manchmal noch Schwierigkeiten habe, das Wetter hier einzuschätzen. Doch da ich eigentlich für alle Wetterlagen etwas in meinem Rucksack habe, schaffe ich es letztendlich meistens doch, mich richtig einzukleiden.^^

Schon wieder eine Woche um - Ein Gedanke, der mich immer wieder begleitet. Noch immer kann ich manchmal kaum glauben, dass ich wirklich in Peru bin, doch all die Erlebnisse und Menschen zeigen mir immer wieder, dass es Realität ist: Ich bin wirklich hier. Die Zeit vergeht oft gefühlt rasend schnell und das zeigt mir ganz deutlich, wie gut ich hier angekommen bin. Oft sitze ich im Bus, schaue aus dem Fenster, höre lateinamerikanische Musik, die der Busfahrer zur Unterhaltung durch den ganzen Bus dröhnen lässt (ob aus Gutmütigkeit oder aus Rache weiß man manchmal nicht so genau :D) und ich lebe in einer Welt, die sich so sehr von meinem Leben in Deutschland unterscheidet und trotzdem muss ich lächeln, denn so vieles erscheint mir schon nach diesen zwei Wochen nicht mehr im Geringsten fremd zu sein. Und auch wenn Cusco touristisch ist, so hört man eben doch hauptsächlich Spanisch um sich herum und genau das ist einer der Dinge, die mir ein vertrautes Gefühl geben, das ich kaum in Worte fassen kann.

Auch letzte Woche standen wieder einige Dinge auf dem Programm und so dieses Mal auch etwas, nun ja sagen wir "Außergewöhnliches": Panflötenunterricht.

Die Panflöte ist hier mehr als nur ein Instrument. Für die Peruaner gilt sie als ein spiritueller Gegenstand, mit dem es möglich ist, mit dem Geist in eine andere Welt zu entfliehen. Aber wir haben nicht nur gelernt, was die Panflöte für eine Bedeutung hat, sondern durften gleich mal unser musikalisches Talent unter Beweis stellen. Auch wenn ich bemerkt habe, dass ich mal in ganz ferner Vergangenheit ein Blasinstrument gespielt habe: Mit zwei Panflöten gleichzeitig zu spielen hat mich dann doch etwas überfordert :D Doch in jedem Fall war es eine tolle und interessante Erfahrung! Bis ich ein Konzert geben kann, wird es allerdings trotzdem noch ein bisschen dauern ;)

Das Highlight war allerdings auch diese Woche der Ausflug am Samstag, denn auch dieses Mal hieß es: Ab in den Bus und raus in die Natur. Wobei ich ehrlich gesagt zugeben muss, dass die Orte, die wir besucht haben eigentlich nicht naturbelassen waren, sondern von den Preinkas und Inkas gebaut wurden. Aber da wir zumindest für einige Stunden mit dem Bus durch die absolute Pampa gefahren sind, zählt meine Aussage hoffentlich trotzdem ;)

Unser erster Stop war allerdings bei einem Textilmarkt, auf dem wir nicht nur hunderttausende Dinge aus Alpakawolle kaufen konnten (wie eigentlich überall hier^^), sondern auch eine Vorführung von Einheimischen bekamen, die uns erklärten, wie auch heute noch die Wolle der Alpakas verarbeitet, mit Naturmaterialien gefärbt und in langwieriger Handarbeit gewebt wird.

Unseren nächsten Halt haben wir an den sogenannten "Salineras" gemacht. Diese Salzterassen wurden vor vielen vielen Jahren bereits von den Preinkas mitten zwischen zwei Berge gebaut. Durch die Anbindung an eine der nahegelegenen salzigen Quellen setzt sich dort so auch heute noch Salz ab, das schnell zur Verwechslung mit Eis führt und somit ein gewisses Risiko darstellt^^ Doch ausnahmsweise hatte an diesem Tag selbst ich mal meine Tollpatschigkeit zuhause gelassen und landet so zum Glück in keinem der Wasserbecken. Gesund für die Haut wäre es aber dennoch sicher gewesen ;)

Unser nächster und für diesen Tag eigentlich auch der letzte geplante Stop (wieso nur eigentlich? - Siehe unten :D) war Moray - eine Ruine, die die unglaublich faszinierende Art der Landwirtschaft der Inkas zeigt. Obwohl einige Früchte auf der Höhe der Anden eigentlich gar nicht wachsen, fanden die Inkas einen Weg dieses Problem zu umgehen und setzten zur Krönung noch eine Ab- und eine Bewässerungsanlage oben drauf.

Danach war eigentlich der Rückweg nach Cusco angesagt, was die ersten paar hundert Meter auch mehr als gut funktioniert hat :D Doch als dann die Straße neben dem Abgrund, auf der wir gefahren sind etwas eng wurde, wir Gegenverkehr hatten und plötzlich eine Herde von Kühen, Schweinen und Schafen denselben Weg wie wir einschlagen wollten, wurde das Ganze dann doch etwas komplizierter. Jedoch in keinem Fall ein Problem für den Busfahrer, denn in diesem Chaosverkehr, der hier überall herrscht, ist man schon mit allen Wassern gewaschen.^^

Doch man sollte denken, dass es sich damit erledigt hatte und das dachte ich auch offensichtlich so aus voller Überzeugung, dass ich einschlief und sogar gut schlafen konnte - Genau bis zu dem Moment, in dem es einem solchen Schlag getan hat, dass klar war, dass irgendwas passiert sein musste. Und so standen wir irgendwo mitten in den Bergen mit einem kaputten Reifen am Straßenrand. Auf jeden Fall ein Erlebnis - in keinem Fall ein Problem, denn der Busfahrer schien auch mit dieser Herausforderung schon vertraut zu sein. :D

Wir haben es zurück nach Cusco geschafft - wohl das Wichtigste ;)


PS: Da die Qualität des WLANs hier im Moment etwss zu wünschen übrig lässt, müssen die Bilder leider wann anders folgen...Aber sie werden folgen!:)

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