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Art and music in Porto and Lisbon (Lissabon)

Veröffentlicht: 18.07.2018

Painters and musicians at each corner. Buildings covered by colorful tiles everywhere. Sun, fun and the steady smell of weed. That’s what Portugal has been to us.

Even though it was a short time, we spend beautiful hours here in that Potpourri of different types of people from all over the world.

***

Während wir auf unseren Nachtbus warten, der uns um 20:30 Uhr von Lissabon nach Sevilla bringen soll, vertreiben Jen und ich uns die Zeit in einem kleinen Café um die Ecke. Ich sitze auf einem Palmenprint-Sessel und schlage eine Zeitschrift auf, die hübsche Bilder von Lissabon zeigt. Lisboa es linda. Timeout Lisboa heißt die Zeitschrift. Und das vermittelt sie auch. Die Fotos zeigen schöne Plätze in der untergehenden Sonne. Menschen, die entspannt Promenaden entlang schlendern, Ausblicke genießen, Fotos machen.

Manche Orte und Ausblicke erkenne ich wieder. An dem Platz mit der hübschen Pergola, umrankt mit einem lila Blütenmeer, haben wir vorgestern Banjo- und Gitarrenspielern gelauscht und auf das blaue Wasser des Binnenhafens hinuntergeblickt.

Die andere doppelseitige Fotografie, im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne aufgenommen, weckt eine besondere Erinnerung in mir. So idyllisch und urlaubstraumhaft wie auf dem Foto habe ich den Ort nicht in Erinnerung. Als ich gestern Mittag von einer schattigen Bank aufstand und zu Jen an den Zaun hinübergehen wollte, die dort den Blick über Lissabon genoss, sah ich eine Taube auf dem von hohen Bäumen gesäumten sandigen Fußweg, der quer über den Platz verläuft und durch einen Springbrunnen unterbrochen wird.

Die Taube stand am Rand des Weges und blickte sich hektisch um. Als ich an ihr vorbeiging, sah ich, dass sie nur auf einem Bein stand. Ich wunderte mich darüber, weil das für eine Taube ja nun nicht gerade üblich ist. Dann sah ich plötzlich etwas neben ihrem Fuß liegen. Augenblicklich musste ich den Blick abwenden. Zu erschrocken war ich. Ich konnte nicht hinschauen, aber ich konnte auch nicht weitergehen. Ist das möglich? Wie ist das passiert? Vielleicht habe ich mich ja getäuscht. Vielleicht ist es garnicht das, was ich denke, gesehen zu haben.

Aber wenn doch, wie könnte ich ihr helfen? Ich entschied mich dafür, ihr nicht helfen zu können und sagte mir, das sei nun mal das Leben und die Natur und der Lauf der Dinge. Und fühlte mich schlecht dabei. Ich ging zwei Schritte weiter und blieb stehen und blickte zurück. Die Taube schien sich noch immer nervös umzusehen. Sie blickte auf und ab. Sie blickte zum Boden. Sie pickte sich selbst ab und zu mit ihrem Schnäbelchen.

Keiner der anderen Menschen, die rundherum saßen, spatzierten, plauderten, reagierte auf das Tier. Niemand schien zu sehen, was ich sah. Ich war besorgt. Ich wollte etwas tun. Ich sah zu Jen hinüber, die ruhig auf Ihrer Bank saß und durch den Zaun auf die Stadt blickte. Der leichte Wind hauchte ihr Haar immer wieder sanft zurück.

Als ich mich wieder zu der Taube drehte, war sie verschwunden. Offenbar davongeflogen. Doch an der Stelle, an der sie gestanden hatte, lag noch immer ein kleines längliches rosa Teil. Das ich mich nicht traute, näher zu betrachten, aus Angst, es könnte tatsächlich das sein, wofür ich es hielt.

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