Veröffentlicht: 05.10.2018
Fiji - ein Archipel bestehend aus 332 Inseln - ca 884.000 Einwohner - unabhängig seit 1970 - ehemals britische Kolonie - 1200 km östlich von Port Vila - paradiesisch - Traumstrände...
Das hört sich gut und aufregend an für die Woche, wo Michel den Chinesen seine blonden Härchen auf den Armen präsentiert und die Mädels nach vorne coacht🙌.
Samstag 29.09 startete ich nach Nadi auf Fiji. Nach etwa 2,15 h kamen die ersten kleinen Inseln und die schöne Küste Fijis ins Blickfeld. Direkt viel mir auf, wie trocken und karg das Land ist und somit wirkte es schon irgendwie aufgeräumter und schicker als Vanuatu. Ich suchte direkt die Busstation auf, um noch am Abend in dem Resort anzukommen, welches ich mir für 4 Nächte gebucht habe.
Da ich nicht heiss drauf war, mein Erspartes in einer Woche Fiji zu verprassen, war mein Reiseplan recht einfach und LowBudget ausgelegt. Die Unterkunft an der Südküste bei Kololevu (Coral Coast) bot für ein super Preis Unterkunft mit Frühstück und jeden Tag eine Yogastunde incl. an. Ebenfalls konnte man sich Kayas nehmen oder gegen Aufpreis Surfboards und Paddelboards leihen.
Nach 2h Busfahrt in den Süden der Hauptinsel Viti Levu, veränderte sich die Landschaft wieder in grünen, tropischen Regenwald und die Strasse schlängelte sich durch kleine Dörfchen, was wieder ähnlich zu Vanuatu war.
Trotz des weiterhin noch bewölktem und manchmal regnerischem Wetter waren es unglaublich schöne und inspirierende 4 Tage an der Südküste. Besonders die Leute dort waren toll. Ein Pärchen aus Holland und eins aus der Schweiz waren beide nur für einen kürzeren Stop auf Fiji und wir tauschten uns alles über Erlebnisse, Routen und Tipps für weitere Ziele aus. Ebenfalls war die Yogalehrerin Marcia (San Diego), Kylee aus Melbourne, Brenda aus LA und Tim aus eigtl Kansas (lebt aber seit 3 Jahren in China) super nett und wir surften, schnorchelten und yogierten zusammen:).
Zum Surfen fahren die Surflehrer einen ans Riff, wo die Wellen brechen und für den Beginn nach langer Surfpause waren es an dem Tag perfekte Babywellen, die man gut mit dem Anfängersoftboard abfahren konnte. Der Holländerin konnte ich ein paar Tipps geben und so klappte es auch bei ihr ganz gut. Es machte sogar richtig Spass ;)
Gleichzeitig mit den Pärchen reisten wir alle aus dem Beachhouse wieder ab und ich verbrachte noch 2 Nächte in Nadi. Kylee war auch dort und sogar Maria, eine Freundin aus Brasilien, mit der ich damals in Queenstown gewohnt habe. Sie ist immernoch in Neuseeland und war zufällig zur gleichen Zeit zum Urlaub in Fiji. Das war ein schöner Zufall und wir verbrachten den Abend zusammen mit ihrer Freundin und Leuten, die die beiden beim Inselhopping kennengelernt haben.
Am vorletzten Tag beschlossen dann Kylee und ich nochmal die Resorts und somit sehr touristische und schicke Halbinsel Denarau zu besuchen. Wir fuhren wie die Locals für 1 Fijidollar in die Stadt, kauften Früchte und VeggieRoti für Lunch und düsten Richtung Denarau. Ein Luxusresort neben dem anderen, riesige Pools, viele Leute und teure Preise. Wir machten es uns am Strand bequem, relaxten und mischten uns unters Volk, um auch nochmal an der ein oder anderen Poolbar abzuhängen :) Am Abend nahm mich Kylee dann noch mit zu einem Treffen mit Freunden von früher (sie war mal ein Jahr als Volunteer auf Fiji). Das war sehr interessant mit den Locals abzuhängen. Über 50% der Locals haben indische Wurzeln. Aber auch westliche Fijianer gibt's viele und die Ureinwohner Fijis. So ist es ein sehr buntes multi-kulti Bild und auch an dem Abend war es ein bunt gemischter Tisch. Es wurde von Bier, Wein, Sekt bis zum Gin Tonic alles was man sich wünschte serviert. Wir hatten lustige Gespräche bis wir iwann müde wurden und uns der Fahrer von dem Kumpel nach Hause brachte.
Im Grossen und Ganzen ist Fiji bestimmt 15-20 Jahre weiter als Vanuatu. Wirklich sehr westlich geprägt. Die Locals gehen viel Feiern und haben wie die Aussies eine ähnliche Trinkkultur. Das sieht man in Vanuatu nie.
Leider wirken die Menschen für mich ab und zu etwas aufgesetzt und in den Unterkünften sehr gezwungen und fast unfreundlich. Sie sehen das Geld in dir und das spürt man sehr stark. Stärker als in vielen anderen Ländern, wo die Menschen noch ärmer sind. Als Backpacker finde ich es daher etwas schwierig, obwohl es viele günstige Unterkünfte gibt. Dort fühlt man sich nur halt semi willkommen, wenn man vor Ort immer mehr zahlen soll als im Internet steht und man sich dann wundert. Whatever...
Die Schönheit des Landes macht es wieder gut und auch wenn ich die Topspots wohl garnicht gesehen habe konnte ich mir einen guten Eindruck machen von Land und Leuten. Die vielen Gespräche haben mich inspiriert und mir auch beruflich Ideen gegeben. Es gab den besten frisch gepressten Pineapple Juice, local Potatochips mit Süsssauersosse und den wohl schönsten und farbigsten Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe.
Vielleicht kommen Michel und ich auch nochmal zusammen nach Fiji, wenn es nicht doch ein anderer Archipel in diesem riesigen Ozean wird!? :)