Veröffentlicht: 17.08.2019
Nach nun etwa 3 1/2 Monaten arbeiten ging es nun endlich in den wohlverdienten Sommerurlaub. Wir haben uns in Málaga getroffen, dort eine Nacht verbracht und sind mit der Fähre von Tarifa nach Tanger gefahren, sprich nach Marokko. Glücklicherweise auch zum richtigen Hafen, denn das wäre beinahe in die Hose gegangen.
In Tanger angekommen, an einem wüsten Streit marokkanischer Taxifahrer vorbei, gehts ins Hotel Riad Arous Chamel. Natürlich werden wir auf dem Weg dorthin von einem kleinen Jungen abgegriffen der uns hinführt und selbstverständlich auch abkassiert. Über den Dächern der Altstadt befindet sich die Terrasse des Riads, was ein wirklich wunderschönes Gebäude im arabischen Stil ist. Das Frühstück ist übrigens auch genial. Den beruhigenden Hinweis des Managers, dass das gesamte Blut, die Haufen von Gedärmen und die Köpfe der Schafe kein normalzustand in Marokko sind, nehmen wir dankend bis glücklich zur Kenntnis. Denn es ist Opferfest. Die Straßen sind ziemlich leer und viele Läden haben geschlossen, es scheint in etwa vergleichbar mit Weihnachten zu sein. Das einzige was dann tatsächlich sehr irritiert, sind die Kinder die mit den Köpfen der Schafe durch die Gegend laufen und diese aneinander hauen.
Abends lernen wir Hamza kennen, er arbeitet im Hotel und spricht deutsch, was angenehm ist um ein paar Sachen einfach etwas besser zu verstehen. Meistgesprochene Sprachen neben arabisch, sind französisch und spanisch. Nach Unseren anfänglich wirklich mulmigen Gefühlen, wird es immer besser, denn am zweiten Tag ist direkt etwas mehr leben in den Gassen, das Blut ist weg und die Menschen sind einfach freundlich, wenn auch die Blicke Ihr gegenüber sehr gewöhnungsbedürftig sind. Wir verbringen einen Tag am Strand und Hamza führt uns durch die Medina (Altstadt) und die Neustadt, welche sehr europäisch wirkt. Als ersten Eindruck ganz nett. Generell ist Tanger aber kein Ort an dem man sich länger als zwei Nächte aufhalten muss. Also geht es für uns mit dem Taxi nach Chefchaouen, die blaue Stadt und zeitgleich die Hochburg für Haschisch. Wieder ist es ein Mega schönes Hostel, mit netten Personal. Wir erkunden die Gassen und finden eine Dachterasse, die seinesgleichen sucht und auf der es Abendessen geben soll. Die Geschichten am Rand sind aber das wirklich interessante, denn irgendwie hörte es nicht mehr auf das etwas in die Hose geht. Typisch ist die Tanjine - Huhn, Gemüse und Gewürze in einem Tontopf über dem Feuer gekocht - ca. 45 min Wartezeit bis zum Salat, das vergessen der Getränke, das nicht abräumen des Tisches von den Leuten die vor uns da waren, das bringen von drei Messern und nur einer Gabel sowie die generelle Dauer von allem, ist einfach herrlich. Ich mag es, wir nehmen es mit Humor und der Kellner ebenfalls. Generell scheinen vor allem blonde Frauen den ein oder anderen hier aus dem Konzept zu bringen, allerdings will ich es nicht nur darauf schieben. Am Ende des Tages bekommen wir irgendwie nen Rabatt, sind satt und nen grinsen vom Kellner. Wir sind ja nicht im Stress...
Der Abend wird mit Kartenspielen und Tee trinken verbracht, Bier gibts nicht. Das zocken aber mit den beiden Maroks macht mich komplett fertig, es wird nämlich nur beschissen, aber auf was für dreiste Art und weise, Hammer! Dem schließe ich mich natürlich liebend gerne an, jedoch das holländische Pärchen kriegt das nicht so ganz auf die Kette. So kommen wir aber ins Gespräch. Es stellt sich heraus dass die beiden einen Mietwagen haben und in Richtung Fes/ Meknès wollen, so wie wir. Was also als nächstes passiert sollte klar sein.
Wir sitzen im Auto nach Meknès und sparen uns Taxi Geld und müssen nur etwas Sprit Geld abdrücken.😊
Zu erwähnen wäre noch der Ausflug nach Akchour, eine 7 km lange „Wanderung“ über Stock und Stein, an kleinen und größeren Wasserfällen und ca. 5000 marrokanern vorbei, mitten durch das Atlas-Gebirge, Mega schön wenn auch sehr anstrengend. M.L. Wäre vermutlich stolz auf mich. Die Bilder erzählen Noch etwas mehr, wie immer freue ich mich über Feedback.
PS: Es ist entspannter als gedacht, dennoch etwas merkwürdig was den Umgang mit Frauen angeht. Sie wird im generellen nicht angesprochen, sondern immer ich, da sie wesentlich besser spanisch spricht als ich und mein arabisch doch etwas eingeschlafen ist, wird sich quasi immer im Kreis unterhalten.