Veröffentlicht: 24.08.2019
Aktuell befinden wir uns auf dem Weg von merzouga nach Tinghir, dort ist wiederum die Attraktion das Atlas Gebirge.
Wir haben eine Nacht in Meknes verbracht was nicht sonderlich spektakulär war. Und zwei Nächte in Fez, was wiederum eine Mega interessante Stadt mit wahnsinnig riesiger Medina darstellt, ich meine sogar die größte der Welt. Mit etwas mulmigem Gefühl gehen wir drauf los, denn vorher kamen durchaus einige Warnungen, dass man aufpassen solle, insbesondere abends, denn es gibt auch hier unzählige Gassen, die tatsächlich einige Zwielichtes gestalten beinhalten. Mein absoluter Bonus: ich sehe halt aus wie nen marrokaner, daher haben wir extreme Ruhe.
Nachdem wir eher tot ins Bett gefallen sind haben wir am nächsten Tag, eine Tour durch die Altstadt gemacht. Statt 4 Stunden, knapp 8, was vermutlich an unserem 84 jährigem Guide lag. Missouri, 6 verschiedene Sprachen, 10 Söhne, zwei Töchter, verstreut auf der ganzen Welt. Bei uns würde man sagen er sei inzwischen verrückt, in Marokko nennt man ihn einen Philosophen, was ich ganz eigentlich ganz Charmant finde. Ihr kömmt euch nicht ansatzweise vorstellen was da los war, es war aber gut. 😂
Wir schauen uns eine der wenigen Moscheen (365 in fez) an, in die man als nicht moslem gehen darf, lernen arabisch und Hintergründe zu diversen Ecken und stellen in der Medina. Details würden hier allerdings absolut den Rahmen sprengen. Eines der highlights ist sicher das Hamam, zuerst Sauna inkl. Körperreinigung mit matsche, bürsten, Lavendel und was weiß ich was, ich hab mich bisschen gefühlt wie nen Pferd oder sowas. Im Anschluss dann Massage und das wars. Ganz ok, für den Moment gut, aber kein Muss. Generell aber kann ich Fez nur wärmstens empfehlen und Marokko wird immer interessanter, umso weiter wir in den Süden kommen. Weiter geht es also.
Merzouga, das Land der Berber liegt bereits auch schon hinter uns. Was ist so besonders? Die Sahara! Mitten in der Nacht kommen wir an und aufgrund von massiven Problemen mit unstabilem Netz, konnten wir vorher nichts buchen. Zumal wir statt erwarteten 6, ca 10 Stunden Gebraucht haben.
Wir fahren zum Hostel Hassan, werden aber anstatt von Hassan, von Ahmed, seinem scheinbar versoffenen großen Bruder aufgegabelt. Er sagt er sei Wüstemann, wir tippen auf Captain Jack sparrow. Kurzer Zoff zwischen den Beteiligten, wir gehen in nen Hotel direkt an der Wüste und hauen uns erstmal hin. Ich schlafe, Lisa nicht, also schlafe ich doch nicht. Ich schätze ca. 50 grad sind es in unserem Zimmer, weder AC noch Ventilator sind am Start. Also gehts zum Sonnenaufgang auch schon wieder los, dieses Mal tatsächlich in die Wüste. Die Sahara ist einfach unvorstellbar riesig, für ca 500m zu Fuß benötigen wir etwa 30 min. Neben Sand fällt mir leider auch extrem viel Müll auf, ansonsten ist das meiste hier National Geographic reif.
Die zweite Nacht verbringen wir dann aber tatsächlich bei Hassan, Bzw in einem von ihm vermittelten Camp in einer Oase irgendwo im nirgendwo. 1 1/2 Stunden auf dem Kamel geht es in irgendeine Richtung. Hinter einer riesigen Düne schlafen wir. Ehrlich gesagt, wirklich direkt gibt es hier nichts, also wirklich nichts. Das beeindruckende ist diese unendliche leere, 42 grad im Schatten. Nichts, aber auch wirklich nichts hat ansatzweise eine angenehme Temperatur, überall wo man hinguckt nur Sand, das Bett hat eine Wärme, als hätte jemand vorher heiße Steine reingelegt und das Wasser ist in etwa wie Tee. Wieso mache ich das? Frage ich mich auch.
Diese unendliche Stille ist Wahnsinn, leider wird selbige permanent gestört von der italienischen Familie die auch im Camp schläft bzw. redet. Dieser so komplette Himmel voller Sterne und Sternschnuppen, diese kleinen Spuren im Sand, die wenn man bemerkt dass sie von Insekten sind, gar nicht mehr klein sind. All das ist unglaublich schön bis beunruhigend. Denn ohne den Max. 16 jährigem Hassan, der permanent hasch raucht, wären wir hier vermutlich nach ca. 12 Stunden komplett am arsch. Ich vertraue ihm jedenfalls. Die Nacht verläuft ruhig, lediglich der Mond ist ab ca 2:30 Uhr taghell, wir haben nämlich unter freiem Himmel geschlafen.
Da ich wieder mal magentechnusch angeschlagen bin, konnte ich leider das Abendessen nicht wirklich genießen, 3 Stunden lang haben die Herren in der Küche gezaubert und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen!
Es ist 7:14 Uhr und Hassan schmeißt mich aus dem Bett, wir müssen los. Ab aufs Kamel und zurück zum Hostel, es gibt Frühstück.
Und schon ist auch fast alles wieder vorbei, ich denke ein weiterer Bericht wird über Marrakesch und den Rest noch folgen. Vielleicht aber auch nicht, macht’s gut. 😊