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28-12-19: Puma gesichtet

Veröffentlicht: 31.12.2019

nein, nicht im Zoo, sondern in freier Wildbahn!

Um 05:10 h klingelte heute bereits der Wecker. Nach einem guten Frühstück ging es dann zum berühmten Nationalpark Torres del Paine. Die Straßen entsprechen nicht immer unseren Gegebenheiten zuhause. Daher stehen Entfernung und Fahrzeit nicht immer in einem nachvollziehbaren Verhältnis zueinander und so muss immer genug Zeit eingeplant werden. Unseren ursprünglichen Plan, eine Wanderung zu Grey Gletscher zu machen, haben wir verworfen. Seit einigen Tagen plagt mich eine Erkältung und da ist eine Wanderung von mind. 8 Stunden nicht wirklich gut. Also wollten wir lieber zu einem Aussichtspunkt (Mirador) wandern, von dem aus die namensgebenden Torres (Türme) zu sehen sind. Das war eigentlich für den nächsten Tag geplant, aber wir sind flexibel. Diese Wanderung sollte planmäßig eigentlich 2,5 Stunden für eine Richtung dauern. 5 Stunden insgesamt sind gut machbar. Mit uns machten sich gefühlt 500 Leute gleichzeitig auf den Weg. Das Problem dieser Nationalparks (so auch in USA) ist, dass sich alles auf einer relativ kleinen Fläche abspielt, wenn man es mit unseren Alpen in Europa vergleicht. Es gibt nur eine Handvoll Wanderwege, die zu speziellen Punkten führen und die unbedingt angelaufen werden müssen, damit das Super-Selfie entstehen kann. Ist in den Alpen der Weg das Ziel, so gilt hier der Weg nichts und muss nur schnell durchlaufen werden. Diese Menagerie aus „Wanderern“ ist furchteinflößend. Natürlich gibt es die gut ausgerüsteten Wanderer. Schlimm sind die mit Sneaker oder Sportschuhen besohlten Menschen, die ahnungslos auf den Berg stürmen. Und dann gibt es noch die Gruppen, die sich einen „Guide“ nehmen. In den Alpen ist ein Guide ein Bergführer, der meistens aus der Gegend stammt und die Wege, die Geschichte der Region und in- und auswendig kennt. Hier ist ein Guide ein Mensch, der am liebsten seine eigene Stimme hört und das in langgequältem Englisch. Warum man hier einen Guide nimmt, ist mir schleierhaft. Es gibt doch sowieso nur einen Weg und der ist obendrein gut markiert. Meistens schaffen es diese Gruppen nicht bis zum Ziel, denn wenn einer schwächelt, muss die ganze Gruppe zurück. Viele junge Wanderer machen sich allerdings auch auf, von Camp zu Camp zu wandern und so mindestens 5 Tage in den Bergen zu verbringen. So lange dauert nämlich der Rundweg durch den ganzen Park.

Jedenfalls sehen wir bei unserer Wanderung einen Puma, auch Berglöwe genannt. Pumas gibt es in diesem Park viele. Dieser ist noch weit von uns entfernt und das Teleobjektiv muss alles geben.

Nach 2,5 Stunden Wanderung und wirklich schönen Eindrücken mussten wir feststellen, dass auch wir uns leider vertan haben. Die Karte vom Nationalpark sieht völlig anders aus als die Wanderkarten, an die wie gewöhnt sind. Die Gehzeiten sind sehr klein geschrieben und für die Höhenlinien braucht man eine Lupe. Der Gesamtweg zum Mirador benötigt 4 Stunden. Bis hierher hatten wir schon sehr steile Passagen und der letzte Kilometer soll sogar noch heftiger werden. Außerdem bläst ein extrem starker Wind, was die Sache noch anstrengender macht. Wir entscheiden, auch wegen meiner Erkältung, hier abzubrechen und den Rückweg anzutreten. Nach insgesamt 5 Stunden sind wir wieder zurück am Auto und das reicht auch für heute. Ich glaube, morgen lege ich einen Ruhetag ein.

Auf dem Weg zur Unterkunft sehen wir neben herrlichen Landschaften auch Guanakos, die man nur hier im Süden findet.

Übrigens, unsere Unterkunft liegt in der totalen Einsamkeit mit freiem Blick auf die Torres (Türme)!

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