Veröffentlicht: 24.12.2019
Weihnachten in der Antarktis ist schon ein besonderes Erlebnis. Wir erreichten Deception Island und fuhren durch eine sehr schmale Einfahrt (die Neptune's Bellows genannt wird) in die Whalers Bay. Zu diesem besonderen Ort ist einiges zu sagen. Deception Island ist noch immer ein aktiver Vulkan. Die Magma-Kammer ist eingebrochen und durch den eingestürzten Felsen verschlossen. Wasser hat den Raum darüber geflutet und genau dort fahren die Schiffe ein. Das Wasser hat sich zwar in den letzten Jahrzehnten abgekühlt, aber an manchen Stellen ist ein kurzes Bad möglich.
Zur Zeit des Walfanges wurde hier eine Walfangstation für die Weiterverarbeitung der Wale eingerichtet. Bevor Erdöl und seine Vorteile entdeckt wurde, war das Öl der Wale das einzige Mittel um zum Beispiel Öllampen zu befeuern. Im 19 Jahrhundert wurden Tausende Wale getötet und der Bestand in den Meeren drastisch um teilweise bis zu 90% reduziert. Einige Länder betreiben leider heute immer noch Walfang.
Später wurde diese Station als Forschungseinrichtung von den Engländern genutzt. Zwei Vulkanausbrüche 1967 und 1969 haben diese Station stark beschädigt. Ein weiterer Ausbruch fand 1970 statt. Der Asche-Regen begrub einen großen Teil der Station unter sich.
In Whalers Bay lebt eine Kolonie Zügelpinguine. Dies ist die dritte Art Pinguine, die wir bei dieser Tour sehen. Der Zügelpinguin ist mit dem Adeliepinguin und Eselspinguin verwandt.
Die Ruinen sind natürlich auch spannend und eignen sich als interessante Fotomotive. Vögel nutzen diese Ruinen auch für die Aufzucht ihrer Jungen.