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Überfordert in Hanoi

Veröffentlicht: 30.01.2024

30.01.2024

Oh man, was ist das kalt. So fühlen sich also 13 Grad an. Kurz haben wir in Frage gestellt, ob wir wirklich in Hanoi oder vielleicht doch in Deutschland gelandet sind. Wir sahen aus wie Zombies mit unseren vom Dösen geröteten Augen. Am Flughafen lief mit Visa und Gepäck alles problemlos. Wir holten uns noch Wasser und einen Snack bevor wir uns ein Grab buchten. 

Der Fahrer kam unmittelbar und sammelte uns ein. Nachdem wir losfuhren, mussten wir ein Highwayticket kaufen, wahrscheinlich sowas wie Mautgebühren, welches er vorerst für uns auslegte. Denn wir hatten bis zu dem Zeitpunkt noch kein vietnamesisches Bargeld. Wir hielten am nächsten Geldautomaten und Nina hob 2 Millionen Dong ab. Ein so komisches Gefühl. Unser Fahrer unterhielt sich mit uns soweit sein Englisch reichte „do you have a boyfriend?“ … „yes we both have a boyfriend!“. Nach ein paar weiteren gefahrenen Metern blieb unser Fahrer stehen und sagte, es gäbe einen Fahrerwechsel. Kurzzeitig fragten wir uns echt, in was für einem Film wir stecken. Denn er wollte auch, dass wir die Fahrt in der App stornieren und bar bezahlen. (Normalerweise wird die Fahrt über die App getrackt und gezahlt.) Alles kam uns etwas komisch vor, der neue Fahrer sprach nicht ein Wort Englisch. Wir vertrauten auf das Gute und kamen glücklicherweise 45min später in unserer Unterkunft an. Der Fahrer hatte zwar gesehen, dass die Kofferraumklappe noch auf war, ist aber trotzdem einfach gefahren. Verrückt.

Ein homestay. Ein privates Zimmer in einem Haus, mit eigenem Bad. Das ist in Vietnam nicht unüblich und günstig. Unser Gastgeber nahm uns freundlich in Empfang. Wir kuschelten uns nach einer kurzen Bestandsaufnahme ins Bett. Es war so kalt, wir waren total müde, erledigt. Während Ronja eine Runde schlief, wagte Nina es, die Dusche auszuprobieren. Kalt. Eiskalt. Ihr Duschgel war in ihrer Kulturtasche ausgelaufen, es kamen noch mehrere Sachen zusammen, die Stimmung war sehr getrübt. Das einzige das noch lief, waren die Tränen. Wir kuschelten uns nochmal ein und motivierten uns irgendwann, rauszugehen. 

Hallo Hanoi! Was uns draußen begrüßte waren wuselige, gut befahrene Straßen mit sehr vielen Rollern. Es wird in einer Tour gehupt. 1000 Reize in einer Minute. Alles war laut, dreckig, so viele Gerüche. Nina wurde fast von einem Fahrradfahrer überrollt. Wir versuchten, einen Laden für eine SIM Karte anzusteuern. Erfolglos. Die wollten einen Reisepass von uns haben, leider lagen zu dem Zeitpunkt beide in der Unterkunft. Nächste Station: Essen! Es war eine Herausforderung, überhaupt ein Restaurant zu finden. Als es soweit war, gab es allerdings keine vegetarischen Speisen. Wir fragten weiter und weiter.. entschieden uns letztlich für ein Baguette, gefüllt mit Ei und etwas Soße, das wir am Straßenrand aßen. Das war echt nötig und lecker! Wir mussten da weg, weg aus diesem lauten Stadtverkehr. Straßenüberquerungen sind echt stressig und bringen viel Adrenalin mit sich. Wir schafften es wieder zur Unterkunft und stürzten uns auf unsere kürzlich gekaufte Schokolade. Es half alles nicht so wirklich. Wir waren überfordert. 

Erneut überlegten wir uns einen Plan, eine Lösung für die nächsten Tage. Ronja gelingt es immer gut, auch in schwierigen Situationen nicht komplett zu verzweifeln. Als wir uns jedoch nicht entscheiden konnten, machten wir uns den Heizlüfter an und schlossen die Augen, in der Hoffnung, dass uns die Träume einfach wieder erden und leiten. 

Wir gingen nochmal los in die Altstadt. Was wir als erstes besorgten, war die SIM Karte. Unmittelbar danach gab es für uns beide neue Fleecejacken. Bessere Laune und was gegen die Kälte! Wir fragen uns, ob es sich wohl um Originalware handelt. Wir suchten uns ein vietnamesisches Restaurant auf und bestellten uns Veganes Essen. Es war so unglaublich lecker, was so wohltuendes für die Seele! Auch das Ambiente und der Service waren 1A. Wir sind froh, dass wir nochmal raus gegangen sind und einen so schönen Abend hatten. 

„Ey bitte lass uns ne JBL Box kaufen damit wir einen besseren Sound beim heulen haben!“

Wir wollen uns noch eine Komödie an machen und werden sicher direkt einschlafen..

Bis morgen 

Ronja & Nina 

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