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Orconte nach Bayard-sur-Marne

Veröffentlicht: 21.05.2023

In Orconte haben wir dann erst einmal gegessen. Die anderen Boote waren alle fest, als wir anlegten, wir waren die letzten Ankömmlinge. Direkt hinter der Schleuse machten wir fest, mit deutlichem Abstand zu den anderen Booten. Aus der Entfernung war zu erkennen, dass die Steckdosen bereits alle vergeben waren, für den Fall, dass wir noch die Waschmaschine brauchen, hätte der Generator laufen müssen. Also wollten wir niemanden stören und blieben auf Distanz.

Nach dem Essen haben wir dann doch die Gesellschaft erkundet. Zwischen den größeren Booten lag unser Belgier, dann hatte ein Holländer festgemacht, ein Franzose hatte die Türen schon zu. Blieb der Holländer und der hatte einiges zu erzählen, was uns auf der kommenden Strecke alles so erwartet.

Wir haben vieles gehört, meist handeln die Geschichten von wenig Wasser bis gar keines, Unkraut und verstopften Filtern, Schleusentore, die sich nicht öffnen, fehlende Poller zum Festmachen, Turbulenzen und Walzer in der Schleusenkammer.

Ich kann allen nur den Rat geben, erlebt es selbst, wir wurden von netten hilfsbereiten gelben Engeln umschwirrt, klemmte mal ein Tor, dann war nach 10 Minuten Hilfe da, Turbulenzen hatten wir natürlich auch, vermutlich weil Gustav etwas größer ist und geduldiger, machte uns das wenig aus.

Ab ca. Schleuse 65 Canal-Champagne-Bourgogne aufwärts ändert sich die Bauart der Schleusen. Ab hier werden die Schleusen durch seitliche Kanäle geflutet und nicht wie bisher durch Schütze im Tor. Dadurch liegt das Boot hinten in der Schleuse deutlich ruhig, der, der vorne steht macht allerdings einen Ritt auf dem Vulkan. Wir konnten uns den Luxus leisten, fast jede Schleuse alleine zu fahren.

Es ging vorbei an Saint-Dizier, einer Stadt mit ca. 25.000 Einwohnern. Vor der Stadt liegt im sehr weiten Tal der Marne ein Militärflughafen. Der hatte sich schon km vorher angekündigt, flogen doch die Mirage an diesem Tag sehr intensiv ihre Übungen. So ein Getöse habe ich in unseren Breiten seit Jahren nicht mehr gehört.

Den Hafen hatten wir bereits ausgeblendet, im Nachhinein muss ich sagen, wenn man sich die Stadt ansehen möchte, dann kann man dort gut festmachen.

Fluss und Kanal liegen nahe beieinander, der Kanal erstreckt sich wie mit dem Lineal gezogen parallel zur sich windenden Marne. Landwirtschaft, wo Du nur hinsiehst, eine Landschaft, wie sie uns seit Tagen begleitet.

Entlang dem Kanal verläuft ein Radweg, der durch alle möglichen Nutzungen frequentiert ist, jugendlichen Mofafahrer, Radfahrer, Wanderer. Die Anlegestellen sind dort ehr dünn verteilt, aber an eine Spundwand kann man fast immer anlegen, und zwei ordentliche Heringe tun dann das Übrige bei der wahnsinnigen :)) Strömung.

In Bayard-sur-Marne haben wir in Google eine Stelle ausgemacht, wo wir festmachen konnten, von dort waren es 500 m zum Intermarché, ein Tabakladen lag auf der Strecke. So konnten wir noch ein paar Besorgungen machen und schließlich sollte auch der Grill wieder in Aktion treten.

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