Veröffentlicht: 06.07.2024
Im Süden der Stadt Capdepera steht ein Drehfunkfeuer. Diese Antennen sind Bestandteil der Luftfahrt Navigation. Im Netz findet man ein paar imposante Bilder und der Ort soll zudem von einer gigantischen Aussicht geprägt sein. Ausgestattet mit unseren Rädern haben wir jetzt schon die ein oder andere Herausforderung im Gebirge angenommen. Also waren wir doppelt, wenn nicht sogar dreifach motiviert, 1. die Aussicht, 2. die Herausforderung an unsere Technik und 3. liegt der Marktplatz von Capdepera auf dem Rückweg, dort gibt es dann noch die entsprechende Belohnung.
Auf den Berg führt eine sehr gut ausgebaute Straße. Die Steigung, die unser Navi angab, war mit „Sehr starke Steigung“ angegeben, was uns natürlich nicht von unserem Vorhaben abbrachte. Mein erster Offizier legte gemächlich los, ich, mit meinen gefühlten 90 kg musste da schon am Anfang deutlich in die Pedale treten. Bei dem Anstieg handelt es sich um eine Strecke von 1,1 km. Es gibt auch noch ein paar Abschnitte, die deutlich flacher sind, man kann sogar in die zweite Stufe schalten. Heute weiß ich, damit wird der Ehrgeiz nur angefüttert, je weiter man nach oben kommt, umso steiler wird der Weg, so als hätten die beim Bau am Schluss gemerkt, dass sie mit Platz und Höhenunterschied nicht mehr auskommen. Meinen ersten Offizier hatte ich längst aus den Augen verloren, war also gänzlich auf mich alleine gestellt. Die letzten 200 m hat dann mein Chinese die Arbeit verweigert, es blieb mir also nichts anderes übrig, als den Drahtesel zu schieben, wenn ich die geniale Aussicht genießen wollte, ganz davon zu schweigen, ob ich mir dann das Bier auf dem Marktplatz tatsächlich verdient hätte.