Veröffentlicht: 07.06.2023
Unser heutiges Ziel ist Port-Saint-Louis-du-Rhône.
Wir haben den Wetterbericht des nächsten Tages im Blick und entscheiden uns früh abzulegen. So kommen wir vielleicht an der Gewitterfront vorbei, die sich am Nachmittag zwischen Arles und Port-Saint-Louis-du-Rhône aufbauen soll. Wenn wir Glück haben, fahren wir direkt vor der Front weg in den Süden.
Arles steht nicht auf dem Programm, zu sehr ist die Sehnsucht nach dem Meer. In der Vorbeifahrt erkennt man die Bebauung am Ufer, es sieht nicht besonders einladend aus, es gibt einen kleinen Anleger, wenn wir zurückkommen, werden wir dort zumindest für ein paar Stunden festmachen.
Was das Gewitter betrifft, wir haben es nicht ganz geschafft. Zum ersten Mal mussten die Scheibenwischer beweisen, dass sie nicht nur Zierde sind. Die Blitze gingen in einigen Kilometern Entfernung nieder. Innerhalb weniger Minuten kühlte sich die Luft von 24° auf 17° ab und es kam ein heftiger Wind auf. Die bis dahin glatte Rhone zeigte uns, dass sie auch das Wellenprogramm beherrscht. Ich habe mich dazu entschlossen, vom unteren Führerstand aus weiterzufahren.
Südlich von Arles begrenzt die Rhone den Parc naturel régional de Camargue in östlicher Richtung. Vom Park ist nicht viel zu erkennen, wird die Rhone doch auf der gesamten Strecke von einem bewaldeten Ufersaum begleitet.
Dieser öffnet sich dann erst auf den letzten Kilometern vor Port-Saint-Louis.
Kurz vor Port-Saint-Louis gegenüber von Salin-de-Giraud zweigt der Canal du Rhône à Fos ab, wir folgen der Rhone.
Man kann nicht direkt über die Rhone in das Meer einfahren, sondern man muss den Umweg durch den Hafen und dann nach Westen wählen.
Für die letzte Schleuse in Port-Saint-Louis-du-Rhône sollte man etwas Zeit mitbringen. Die Schleuse öffnet nur zu bestimmten Zeiten. Wir durften etwas warten. Bei dem mittlerweile aufgekommenen Wind war das nicht besonders angenehm. Wenn dann die Schleuse für eine Viertelstunde öffnet, sollte men schnell seinen Platz in der Schleuse einnehmen. Die Fischer kennen die Zeiten und haben die Uhr nach den Öffnungszeiten gestellt. Ruckzuck kommen die Bote aus allen Richtungen und eh du dich versiehst, gibt es keinen Platz mehr.
Wir haben dann an der langen Ufermauer im Hafen festgemacht, es lagen schon ein paar Boote dort. Nach dem traditionellen Anlegerbier wurden wir dann aber doch vom Hafenmeister aufgefordert, uns einen anderen Platz zu suchen.
Also umlegen und noch ein Bier.