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Tag 18 – Torghatten

Veröffentlicht: 16.08.2018

Früh geht es heute los, wir haben ein volles Programm. Der erste Punkt in diesem ist selbstverständlich der Torghatten. Dieser Berg ist berühmt für seine charakteristische, an einen Hut erinnernde Form, und das Loch in der Mitte. Es stammt aus der Zeit, als die Landmasse sich in der Zeit nach dem Abschmelzen der großen Gletscher der letzten Kaltzeit wieder hob (und es bis heute noch tut, bis zu ganzen 10 mm pro Jahr) und ist vermutlich durch Ausspülungen durch das Meer entstanden. Heute befindet sich das Loch weit über dem Meeresspiegel.

Vom Parkplatz aus ist es kein langer Aufstieg, nur etwas steil und felsig ist es. Im Grunde kein Problem, im Hinterkopf habe ich aber mein Probleme bereitendes Knie. Aber wird schon gehen, ich habe ja die Bandage und ausreichend Voltaren. Und diesmal schalte ich beim Abstieg einen Gang herunter, anstatt wieder vorzupreschen wie sonst. Der Weg geht bald in ein Geröllfeld aus größeren Felsbrocken über, durch führt eine Treppe aus flacheren Steinen, vermutlich aus diesem Feld. Schon am Fuß der Treppe offenbart sich ein Anblick, der sofort an Herr der Ringe denken lässt. Ganz oben am Ende dieser felsigen Stiege klafft ein riesiges, schwarzes Loch im Felsen. Wie der Eingang zu den Minen von Moria, denke ich mir. Allerdings ohne die Pforte. Hinter uns ein wundervoller Blick auf Brønnøysund und die Fjordlandschaft. Absolut traumhaft. Ganz oben angekommen, komme ich noch mehr ins Staunen. Man sieht das „Loch“ in seiner vollen Pracht. Es ist ein gewaltig hohes Gewölbe, einer Kathedrale gleich, und klein und demütig fühlt man sich, wenn man in ihm den Blick nach oben richtet. Am anderen Ende sieht man kleine Inselchen bzw. Schären. Wieder, kein Bild kann die unglaubliche Schönheit und die Größe dieses Orts wiedergeben. Man muss ihn mit eigenen Augen erfasst haben!

Mit Glücksgefühlen machen wir uns wieder auf den Weg hinunter, und mit behutsamem Vorgehen schaffe ich es ohne größere Schmerzen im Knie. Das lässt hoffen, dass ich auf den Lofoten doch noch ein paar nicht zu schwere Wanderungen laufen kann.

Zurück geht es auf die E6 nach Norden, aber erstmal fahren wir ein gutes Stück in die verkehrte Richtung nach Steinkjer, weil ich meiner Freundin wieder nicht glauben wollte, dass wir auf dem Hinweg hier nicht vorbeigekommen sind. Lesson learnt.

Ein kurzes Stück auf der E6 später kommen wir am Laksfossen vorbei, eines ob der schieren Wassermassen, die dort herabstürzen, und seiner Breite recht beeindruckenden Wasserfalls.

Der Tag endet in Mo i Rana, einer Industriestadt am Ende des Ranfjords. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Polarkreis. Mo wird morgen die Ausgangsbasis für zwei interessante Spots sein, der Grønligrotta und den Svartisen. Die Nähe zum Polarkreis merkt man jetzt übrigens schon sehr deutlich, es ist um 23 Uhr bei weitem noch nicht dunkel.

Schlafen ist für mich heute nur mit Ohropax möglich. Nicht weit entfernt befindet sich eine Stahlhütte, von der ein konstanter Lärmpegel ausgeht. Für Janina kein Problem, sie scheint selbst unter ständigem Artilleriebeschuss noch gut einschlafen zu können.    

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#norwegen#torghatten#laksfossen#laksfoss