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Die Fahrt nach Kanada

Veröffentlicht: 17.07.2016


Um 07:00 Uhr ging der Wecker. Das ausgiebige Frühstück im "Snowed Inn" wurde durch ein Gespräch mit der netten, spanischen Hotelmanagerin bereichert. Sie lebt seit über 25 Jahren in den USA und hat einen Amerikaner geheiratet. Mit ihm zusammen managt sie das Hotel. Mit gesenkter Stimme, damit keiner der amerikanischen Gäste etwas hört, hat sie uns ihre Kritik am amerikanischen Gesundheitssystem mitgeteilt. Ich kam mir vor, als wenn Sie uns grade die Codes für die amerikanischen Atomraketen verraten hätte, so geheimnisvoll tat sie. Sie hatte Angst, für eine Kommunistin gehalten zu werden. Schräg...

Danach ging's los. Um kurz nach neun rollten wir den Highway hinab und verließen die Green Mountains. Wir fuhren einige Meilen bergab, erreichten eine Ebene und durften typische amerikanische Farmen bewundern. 


Hier werden auch die berühmten Marshmallows angebaut, einige wurden grade geerntet. 


Im weiteren Verlauf steuerten wir auf den Lake Champlain zu (der größte See östlich der Großen Seen). Wir überquerten eine Brücke und befanden und im Staat New York. Das erste Örtchen hieß Moriah, wie die Minen der Zwerge beim Herrn der Ringe. Und so ähnlich sah es da auch aus. Überall fehlte etwas Farbe, es lag viel Schrott herum, und obwohl sich die Ortschaft in bester Lage am See befindet, war keine Menschen- (und Zwergen)seele zu sehen. Auch keine Hobbits.

Unmittelbar hinter dem Dorf ging es wieder bergauf. Das Adirondack-Gebirge mit Gipfeln mit ca. 1700 m Höhe begann. Während des Aufstiegs hat man einen wunderschönen Blick auf die Gipfel der Green Mountains, die auf der anderen Seeseite liegen.



Im Adirondack-Gebirge sieht es aus, als wäre der letzte Mohikaner grade erst verstorben. Wilde Bäche, Felsabhänge und dichte Wälder, unterbrochen von großen, langgezogenen Seen.

Der berühmteste Ort im Adirondack ist Lake Placid, dem ein oder anderen Leser noch bekannt von den olympischen Winterspielen 1932. Im Jahr 1980 waren sie nochmals da. 



Das Städtchen hat den architektonischen Charme der '80er, ist aber trotzdem nett. Und überall natürlich Hinweise auf die Spiele...

Hinter Lake Placid beginnt ein großes, bewaldetes Tal, dass von den Berggipfeln umgeben ist. Das Tal wird durch eine lange Straße geteilt. Hier haben wir viele Tiere gesehen, u.a. Marder, Stachelschweine, Eichhörnchen und Waschbären. Ich wollte sie fotografieren, aber Nicole meinte, es gehört sich nicht, mitten auf der Straße anzuhalten und plattgefahrene Viecher zu knipsen. Also nicht...

Nach Verlassen der Berge ging es durch plattes Land in Richtung Kanada. Wir wurden von ein oder anderen Amish mit seiner Pferdekutsche und von Monstertrucks überholt und haben uns einmal etwas verfahren. Plötzlich waren wir kurz vor Berlin. 


Schließlich haben wir aber die Route wieder zurückgefunden und überquerten schon bald die Grenzbrücke über den St. Lorenz - Strom.

Ein paar Fragen beim Imigration-Officer beantwortet, und schon waren wir in Kanada. Und hier ist alles......

......gleich. Die Straßen sehen genauso aus, die Verkehrszeichen, die Polizeiwagen. Alles. Nur die Entfernungen sind in Kilometer angegeben. Sonst merkt man keinen Unterschied zu den USA.

Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir das Etappenziel Kingston. Die Stadt liegt direkt am Ontariosee und ist Ausgangspunkt für Schiffstouren zu den Thousand Islands.

Hier gab's zum Tagesausklang mein erstes kanadisches Bier.


Lecker...


Antworten (2)

Alexandra
(Thorsten) In der Gegend um Moriah konnten deine Hobbitfüße ja endlich einmal heimischen Boden berühren 😎

Nicole
Hobbits kommen aus dem Auenland, nicht aus Moriah! Mensch Thorsten, hast Du denn bei unseren Herr der Ringe -Sessions nicht aufgepasst? 😜