Veröffentlicht: 05.11.2024
Wir haben vor der Reise überlegt, ob wir eine Tour zum Kap der Guten Hoffnung unternehmen werden. Auf der Safari haben wir eine Deutsche kennengelernt, die uns die Tour wegen der Landschaften ringsherum ans Herz gelegt hat. Ergo haben wir uns überzeugen lassen. Montag war es also soweit (da für den Tafelberg das Wetter nicht gut genug werden sollte laut Wetterbericht).
Es sollte um 07:40 Uhr von unserem Hotel losgehen. Wir mussten also sehr früh aufstehen. Unser Driver und Guide, Danson (sind uns nicht 100% sicher), holte uns pünktlich ab. Das Wetter war richtig schlecht. Es regnete, es war sehr kalt, der Himmel war sehr dunkel, wir waren sehr müde und mussten uns beim Frühstück beeilen. Zum Glück waren unsere Lieblingskellner da, die uns tatkräftig unterstützt haben, denn sie wissen ja, was wir alles zum Frühstück brauchen 😅. In Summe war unsere Laune zunächst ziemlich im Keller. Mit uns kam ein älteres Pärchen aus mutmaßlich Großbritannien sowie ein weiteres aus wahrscheinlich Japan.
Unser erster Halt war das Bo-Kap. Früher waren dies die Unterkünfte der Sklaven. Als die dunklen Zeiten vorbei waren, haben die Menschen die Häuser angemalt, um die gedanklichen Fesseln der Sklavenhäuser abzulegen und ihre eigene Identität zu finden und zu stärken (um es kurz mit meinen Worten zu beschreiben 😅). Weil es in Strömen geregnet hat, wollten wir als Kollektiv erst gar nicht erst aussteigen. Letztlich sind wir einmal hoch und runtergelaufen. Dann ging es aber schnell zurück in unseren Minibus!
Danach fuhr uns Dan zu Camps Bay. Dort sind wir einen Tag zuvor gewesen. Jedoch haben wir auf einer erhöhten Position gehalten und hatten einen anderen Blick auf die Bucht. Dieser war schon schön. Kurz kam die Sonne sogar hervor. Es war allerdings - wie eingangs erwähnt - sehr kalt. Also auch hier schnell wieder in die Karre!
Dan sagt, hier gibt es oftmals 4 Jahreszeiten an einem Tag. Wir sind an der Hout Bay angekommen. Dort bestand die Option, eine Bootstour zu einer Robbeninsel zu unternehmen. Niemand wollte, denn es hat sich gerade so richtig schön eingeregnet. Die Sonne war wieder verschwunden 😅. Robben konnten wir trotzdem sehen, denn sie lagen auf dem Parkplatz herum. Menschen füttern sie und dadurch scheinen sie relativ zahm zu sein. Zu Zeiten von Corona sind wohl viele Robben gestorben, denn niemand hat sie mehr gefüttert (keine Touris da). Auf Nahrungssuche sind sie u.a. wohl auch über die Straßen gelaufen. Es hat sehr viele Unfälle hergegeben.
Nach einer kurzen Fahrzeit haben wir einen Halt bei Chapmans Peak eingelegt. Es hatte mittlerweile wieder aufgehört zu regnen. Die Gegend erinnert uns an Neuseeland: „Die schönste Autofahrt meines Lebens“ von Picton nach Kaikoura 🥰😄. Der Highway verläuft genau entlang an der Küste. Einerseits befinden sich Berge und andererseits ist der Atlantik. Das ist schon ein bemerkenswertes Panorama. Hat uns definitiv beeindruckt. Ich glaube, bei schönem Wetter wird die Gegend möglicherweise noch etwas intensiver wahrgenommen. Aber das ist kein Problem. Wir sind froh, dies überhaupt sehen zu können.
Anschließend haben wir in einem kleinen Städtchen eine Verpflegungspause eingelegt.
Weiter an der Küstenlinie entlang fahrend, sind wir an einer wunderschönen Bucht vorbeigekommen. Dan hat gesehen, wie begeistert wir waren und hat extra einen Stopp eingelegt 😃. Die Sonne kam übrigens auch wieder hervor. Wir sind ausgestiegen und mussten diesen Anblick erst mal einen Moment sacken lassen. Einfach nur toll anzusehen. Der Süden Südafrikas zeichnet sich durch eine überwiegend wunderschöne Natur aus. Es gibt überall Berge, die schöne und bunte Fauna- und Pflanzenwelt, die teils menschenleere Weite ist ein absoluter Genuss…. Dan erzählte uns von einem verloren gegangenen Schiff von vor einigen hundert Jahren. Wir haben es leider nicht gefunden 😅. Mir schwebt irgendwie der Name „Flying Dutchman“ durch den Kopf. Aber möglicherweise vermengt sich die Geschichte mit meiner reichlich vorhandenen Fantasie hinsichtlich des berüchtigten Captains Jack Sparrow 😆.
Nun haben wir das Naturreservat Am Kap der Guten Hoffnung erreicht. Wir passieren ein Gate und bezahlten den Eintritt. Kurz dahinter haben uns übrigens einige Paviane begrüßt. Sie sind aber sehr aggressiv und demnach sind wir auch nicht ausgestiegen. Je weiter es Richtung Süden ging, desto größer wurde die Steinlandschaft - gepaart mit vielen bunten Büschen. Schön anzusehen!
An der „False Bay“ haben wir eine weitere, kleine Pause eingelegt. Die Sonne war immer noch da. Dort haben wir einen tollen Blick in die Ferne gehabt und konnten die umliegende Landschaft etwas studieren. Das war schon - zumindest für mich - ein kleiner Augenöffner. Spätestens hier hat mich die wilde Natur Südafrikas in den Bann gezogen 😊.
Nun sind wir am Ziel unserer Tour, am Herzstück angekommen , nämlich am Kap der Guten Hoffnung. Auf den Punkt gebracht, handelt es sich dabei um Felsen und Steine 😅. Der Wind war sehr stark und es hat wieder leicht geregnet. Infolgedessen haben wir uns mal schnell umgeschaut, haben das Beweisbild gemacht und sind wieder in den Bus gesprungen - bevor wir wegfliegen.
Die nächste Station war Cape Point. Es ist sozusagen der bebaute Nachbarfelsen mit Blick auf das Kap der Guten Hoffnung. Es gibt dort ein Restaurant sowie eine Seilbahn zu einer erhöhten Plattform mit verschiedenen Wanderwegen. Auf dem Weg zum Cape Point haben wir frei laufende Sträuße gesehen. Das war schon irgendwie ulkig 😃. Am Cape Point haben wir Mittag gemacht und sind mit einer Seilbahn auf den Berg gefahren. Dort sind wir - erst bei Regen, dann bei Sonne und wieder bei Regen - umhergelaufen. Die Gegend erinnert uns an die Küsten Großbritanniens. Liebe Grüße an dieser Stelle an Mutti, Rosamunde Pilcher und Co 😁. Leider hatten wir nicht mehr so viel Zeit, uns die Gegend etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und den Moment zu genießen.
Pünktlich um 13:45 Uhr fuhr Dan in Richtung Simons Town los! Elisa wollte unbedingt Pinguine sehen. Wir haben einen Stopp am Boulders Beach in Simon’s Town gemacht und haben dort Eintritt bezahlt, um die frei lebenden und bedrohten Brillenpinguine bestaunen zu dürfen. Wir nehmen an, dass sich dort um die Tiere gekümmert wird. Jedoch sind sie frei und können sich bewegen, wie es ihnen beliebt. Einige sind recht neugierig und kommen ziemlich nah an uns heran. Sie sind relativ klein und putzig😃. Andere liegen auf ihren Bäuchen. Das sieht schon etwas lustig aus.
Der letzte stop war in Kalks Bay. Hier ist ein Paradies für Surfer. Viele Haie lauern allerdings in den Gewässern davor. Ab und an sterben hier Menschen. Die britische Invasion Südafrikas erfolgte wohl laut Dan an diesem Strand zuerst. Das war interessant für mich😁.
Insgesamt hat uns die Tour sehr gut gefallen. Das Kap der Guten Hoffnung zeichnet sich eher als einen symbolischen Ort aus. Letztlich sind es Felsformationen und es weht ein raues Lüftchen. Besonders ist die Fahrt dorthin, verbunden mit der Natur ringsherum. Dafür lohnt es sich, eine ganztägige Tour auf sich zu nehmen und sehr früh aufzustehen. Unser Guide, Danston, war sehr professionell, freundlich und verfügt über ein sehr umfangreiches Wissen über seine Region und das Land. Das Schulwissen um Vasco da Gama, Bartolomeu Díaz und Co wurde wieder etwas aufgefrischt. Er hat auf uns Rücksicht genommen und ist auf unsere individuellen Bedürfnisse eingegangen. Ein wunderbarer Tag geht zu Ende 😊
Gute Nacht 😴