Veröffentlicht: 03.11.2024
Heute steht das absolute Highlight auf dem Programm! Wir machen eine Tagestour ins Aquila Reservat. Dort erwartet uns eine Safari mit den „Big Five“ (Löwen, Elefanten, Büffel, Leoparden und Nashörner). Das Reservat ist 10.000 qm groß und ist in Privatbesitz. Die Besitzer sind sehr engagiert in der Region, schaffen viele Arbeitsplätze, fördern vielen Projekte, z.B. zum Schutz der Nashörner. Es sind bereits auch zahlreiche Preise gewonnen wurden.
Vor einiger Zeit sind Kriminelle in der Nacht im Reservat eingebrochen, haben Nashörnern die Hörner abgeschnitten und dann sind schnell wieder abgehauen. Leider wurden die Verbrecher bisher nicht erwischt. Die Nashörner sind elendig verblutet, da die Hörner zu weit angeschnitten worden sind. Das ist schon wirklich eine sehr traurige Geschichte, die uns erzählt wurde…
Nach dem Frühstück wurden wir um 08:40 Uhr direkt vom Hotel von unserem Driver, Ibrahim, abgeholt. Etwa zwei Stunden sollten wir mit weiteren drei Teilnehmern zum Reservat fahren. Zwei davon sprechen deutsch - wie soll es auch anders sein 😅.
Die Fahrt an sich war schon einigermaßen beeindruckend. Kapstadt ist umgeben von Bergen. Es sind viele Weinfarmen zu sehen. Die Vegetation besteht aus Sand, Stein/ Berg und Büschen 😃. Erinnert uns etwas an Neuseeland.
Zwischen den Städten sieht man allerdings viele arme Menschen, die in erbärmlichen Hütten hausen… Man muss mit Auto und LKW aufpassen, denn sie versuchen die Fahrzeuge mit einigen Tricks zum Anhalten zu bewegen, um zu räubern.
Als wir im Reservat angekommen sind, gab es erstmal ein Begrüßungsgetränk zum Ankommen - sehr fein 😁. Danach durften wir uns am Buffet bedienen.
Elisa ist übrigens sofort aufgefallen, dass dieses Reservat Bestandteil einer bereits angesprochenen Rosenkavaliershow war. Es hat wohl ein Dreamdate stattgefunden 😅🙈.
Um 13 Uhr ging’s dann mit unserem Fahrer, Nichelle, los. Wir wurden ganz schön durchgeschüttelt. Es gibt dort schließlich keine Straßen 😅. Zunächst haben wir Silhouetten von Hippies im Wasser gesehen. Anschließend sind wir an Giraffen vorbeigefahren.
… Plötzlich kam ein Nashorn von links auf uns zu. Wir mussten anhalten, denn das Tier ist einfach weitergelaufen, über die Straße drüber und rechtsseitig vom Truck zur Seite weg. Das war schon ziemlich cool 😁.
Nun haben wir Zebras erspäht und sind direkt zu ihnen hingefahren. Es ploppte das Thema der Farbe auf. Unser Fahrer sagte, dass die Tiere grundsätzlich schwarz seien, denn wir sind ja hier auch in Afrika. Alle haben gelacht 😆.
Danach sind wir zu einer Wasserquelle gefahren. Dort haben wir ganz harmonisch Nashörner und Büffel nebeneinander beobachtet. Ein kleines Nashornbaby war Bestandteil der Gruppe 😃👍🏻. Dazu kamen dann aus der Ferne gemütlich zwei Sträuße angelaufen, die wohl durstig waren. Aus der Ferne sahen sie aus wie zwei schwarze Kugeln😁. Büffel sind laut Nichelle wohl die gefährlichsten und aggressivsten Tiere der „Big Five“ 🙈.
Jetzt wurde es allmählich richtig spektakulär! In den zahlreichen Rezensionen der Tour kann man nachlesen, dass im Grunde genommen niemand einen Löwen oder eine Löwin sieht 😅 …. Wir haben gleich vier Kätzchen gesehen! Aber eins nach dem anderen …
Bevor wir aufs Gelände der Wildkatzen gefahren sind, haben wir noch eine Einweisung bekommen. Im Grunde genommen sollen wir keine Aufmerksamkeit erzeugen und unsere Hände nicht außerhalb des Fahrzeugs positionieren. Wenn sie bei uns aufspringen, ist das nämlich nicht so gut. Wir können dann auch nichts mehr machen. Wir werden nämlich als ein großes Beutetier wahrgenommen. Diese Ansprache gab uns ja richtig Mut 😅🙈.
Ich habe ja nicht damit gerechnet, dass wir irgendetwas sehen… Aber auf einmal lagen da drei Löwinnen am Felsen und haben sich ausgeruht. Drei Stück! Im Inneren dachte ich: „Achdu Scheiße, ausgerechnet auf meiner Seite!“. Wir dachten, dass wir einfach weiterfahren und sie nicht weiter beachten. Aber Nichelle stoppte, legte den Rückwärtsgang ein und parkte direkt neben ihnen. Direkt neben ihnen! Ich dachte, dass das doch nicht sein Ernst sein kann. Was ist das für ein verrückter Typ! Vor dem Betreten der Anlage mussten wir übrigens unterschreiben, dass die Parkbetreiber für Verletzungen und Schlimmeres keinerlei Haftung übernehmen 😅. Die Distanz zu mir betrug vielleicht 2m Luftlinie😅🙈! Ich habe einmal kurz zur Löwin geschaut und sogleich Augenkontakt mit ihr gehabt. Danach habe ich nach dem Motto „Bloß nicht anstarren“ schnell wieder weggeschaut (Katzenbesitzer wissen warum😅). Elisa war auch ziemlich unruhig und sagte mir mehrmals, dass ich mich ruhig verhalten soll. Ich habe mich nicht weiter bewegt und nur geradeaus geguckt. Aber es wurde langsam klar, dass sich die Tiere nicht wirklich für uns interessieren. Die Leute haben sich langsam herangetastet und Bilder/ Videos gemacht. Wir dann auch 😅. Die Raubtiere scheinen wohl ziemlich müde und hoffentlich satt gewesen zu sein. Jedenfalls lag noch ein Bein dort herum (vermutlich von einem Büffel?). Sah noch recht frisch aus 😅.
Wir haben noch eine Runde im Areal der Löwen gedreht und sind mehrmals direkt an ihnen vorbeigefahren. Sie sind nämlich aufgestanden und liefen herum. Da rutscht das Herz schon ganz schön in die Hose. Man ist schließlich der Situation absolut hilflos ausgesetzt. Als wir aus dem Gehege herausgefahren sind, ist uns schon ein großer Stein vom Herzen gefallen.
Im Anschluss haben wir noch Elefanten aus der Ferne gesehen. Sie sind einen Berg hochgelaufen 😅. Okay, hatten sie bestimmt eine gute Aussicht! Darüber hinaus wurden wir von weiteren Zebras ganz genau studiert. Sie hatten einige kleine Kinder im Rudel. Das sorgte bei den Damen natürlich für Begeisterung.
Nun konnten wir uns in einer kleinen Lodge auf dem Reservat kurz erholen und haben wieder einen Drink erhalten. Nach etwas mehr als zwei Stunden sind wir zur Ausgangsposition zurückgefahren. Ich habe Nichelle (Fahrer im Reservat) noch gesagt, dass das verrückt war, habe ihm 200 Rand in die Hand gedrückt und wir sind sofort zu unserem Driver, Ibrahim (von den Hotels zum Reservat), gegangen, der schon auf uns gewartet hat. Es ging zeitnah nach Kapstadt zurück.
Abschließend lässt sich festhalten, dass schon irgendwie Magie im Spiel ist, wenn man die Tiere „frei herumlaufen“ sieht. Letztlich ist das Reservat aber auch nur ein übergroßer Zoo. Jedoch leben die Tiere in einer wilden und naturbelassen, tollen Umgebung, haben ihre Rückzugsräume und können vermutlich auf ihre eigene (natürliche) Art leben. Durch die Touren wird viel Geld eingenommen, das für die Region und zum Schutz der Populationen eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Viele Menschen haben Arbeit und somit ein gesichertes Einkommen. Die Safari war absolut fantastisch.
Gute Nacht 😴