Neuseeland/Südinsel & Australien/Victoria
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3.1.19 Von Neuseeland nach Australien

Veröffentlicht: 22.07.2019

3.1.19

Eigentlich kann ich ja ausschlafen, bin aber wieder früh wach. Also das letzte Müsli und Kaffee, den letzten Dreck beseitigen, Müll entsorgen und um 12.00h fahre ich rüber zu Wendekreisen und gebe den Camper nach 2.961km mit insgesamt 286.500km ab.

Bei der Übergabe moniere ich nochmal einiges. Allein, dass der Kühlschrank durchgehend schlecht kühlte (erst gar nicht, dann fror alles fest, dann wieder wurde dauernd die Milch sauer, weil er nicht mehr kühlte), dazu den Heckmeck vom Anfang mit den (später auch noch dauernd) rausgesprungenen Sicherungen. Man ist nett und erstattet mir eine Tagesrate von 149$. Ich nutze die Gelegenheit, dass im Büro von Wendekreisen nicht viel los ist und informiere mich über Camper-Alternativen für die nächste Reise. Im Hof steht ein Toyota aus der Budget-Kategorie. Die Dinger sind einfach nur (noch) älter und haben eher im Bereich 400-500.000 und mehr km auf der Uhr. Wenn die Maschine aber läuft – soll mir das egal sein. Denn Toyota ist auf jeden Fall besser motorisiert, als dieser üble Mazda. Nun will ich kommenden Winter/Sommer nur auf die Nordinsel, wo nicht derart viele Berge sind, wie auf der Südinsel, dennoch wäre ein fahrbarer Untersatz, der nicht an jeder Kreuzung der letzte am Start ist, einfach besser. Der alte Toyota hat zudem Klimaanlage im Fahrercockpit, was der Mazda ja auch nicht hatte. Leider haben die alten Toyotas auch nur Kurbelfenster. Das ist etwas, was mich stört, aber nicht so sehr, wie die schlechte Kondition des Motors im Mazda. Das Modell wäre rund 20$ pro Tag billiger, als der „moderener“ Mazda. Also lasse ich mir schon mal ein Angebot ausdrucken, da die Reisetage ziemlich identisch zu diesem Jahr sein werden.

Wendekreisen bringt mich zum Airport und ich kann meine Tasche schon abgeben. Mit allen Winterjacken, die ich erst wieder in Deutschland brauche, wiegt der nun 22,8kg. Ich habe für den Flug nach Australien ein Ticket bei Air New Zealand gekauft und eine Gepäckfreimenge von 23kg. Deswegen ist es auch für mich nie sinnig gewesen, dass ich auf dem Air China-Flug deutlich über 30kg frei habe. Denn weder Auckland-Christchurch noch Christchurch-Melbourne haben das ohne saftige Aufpreise.

Der Flug nach Melbourne dauert 3,5 Stunden. Ich habe eine 3er-Reihe für mich allein und einen tollen Blick aus dem Fenster auf die Southern Alps, die wir überqueren. Es gibt einen Bildschirm im Sitz und sogar Essen und Getränke. Ich sehe einen Film über das Massaker in Aramoana, was in der Nähe von Dunedin geschehen ist. Hatte ich noch nie gehört, das war schon gruselig. Ein Bewohner des Ortes hat 1990 nach einem Streit mit einem Nachbarn das Dorf praktisch als Geisel genommen und über Nacht 13 Einwohner erschossen. Puh.

Um 17.30h landen wir in Melbourne, fast 30min eher, als geplant! Das ist cool, denke ich noch, da ich bis 21h in meinem Bed & Breakfast sein muß und ich knapp 2 Stunden Fahrt habe. Was dann allerdings abläuft ist schon eher aus der Abteilung: „gibt’s doch gar nicht“. Während alle möglichen Nationalitäten (z.B. Tschechen, Polen, Italiener, Brasilianer, Russen, Dänen) mit maschinenlesbaren Pässen innerhalb von 3min eingereist sind, müssen Deutsche sich in einer menschengemachten Kontrolle einreihen. Ich bin so ziemlich die einzige Deutsche, die mit diesem Flieger angekommen ist. Leider aber kam parallel ein Flieger aus Korea und ich habe vor mir etwa 300 Koreaner, die ebenfalls durch die Kontrolle müssen. Nach gut 1,5 Stunden und mehreren Mails mit den B&B-Betreibern, dass ich nicht weiß, ob ich bis 21h da bin, bin ich dann endlich an der Gepäckausgabe. Ich bin sowas von abgenervt.

Dann noch zum SIM-Karten-Shop. Der Typ will mir noch Stories erzählen, ich würge ihn ab, kaufe mir bei Lebara dann für 15$ eine Karte mit 35GB – sowas hab ich auch noch nie gehabt. Die arbeiten auf dem Vodafone-Netz und das Handy wird für mich jetzt zum Tethering Hot Spot, da ich bei der Datenmenge nicht noch ne Karte für’s Tablet kaufen muß.

Ich muß nun bei der Autovermietung anrufen, dass mich jemand abholt. East Coast Rental – hmmm, was soll das bloß sein? Ich hab das über Billigermietwagen.de gebucht und gedacht: Ok, wird schon passen. Passt auch. Denn East Coast Rental ist die australische Vertretung von Sixt. Der Shuttle hält vorm Domestic Airport, der ein paar Meter weiter ist, weil er dort gerade Leute absetzt. So ging das jetzt im Gegensatz zur Einreise super-schnell. Nach 10min bin ich bei der Autovermietung und kriege (leider) einen ziemlich großen weißen Wagen. Die Frau dort ist total nett und sagt mir, dass Geelong, wo mein B&B ist, nur 50min entfernt ist, weil es mittlerweile eine Schnellstraße dorthin gibt. Komisch, dass meine Routenapps das nicht angezeigt haben. Dank meines dicken Datenvolumens schmeiße ich großzügig Google Maps an und es gibt tatsächlich eine 1-h-Route über den Highway. Super. Dann werde ich unterwegs unbedingt noch Wasser kaufen, denn ich habe unfassbaren Durst. Um 20.10h komme ich dann tatsächlich erst in Melbourne los. Kurz vor Grovedale renne ich durch einen Supermakrt, kaufe 8 Flaschen Sprudel und 1 Bier und einen 4er Pack Bundaberg Limo. Ich könnte in allem gleichzeitig baden. Um 21.10h erreiche ich das B&B, das in einer Wohnstraße liegt, nicht beschildert ist und wenn die Vermieterin nicht zufälligerweise im Garten gestanden hätte, dann hätte ich mich da vermutlich nicht getraut zu klingeln, da es auch keine Hausnummer draußen gab...

Leider hat die Katze gerade ins (mein) Gästezimmer gepinkelt „das macht sie sonst nie!“ – nun ja. Auch egal. Das ganze Haus riecht etwas nach feuchten Lappen und wenngleich die Leute total nett sind, ist es mir etwas zu sehr mit Familienanschluß. Das Bad ist das der Familie, das Klo ist hinter der Waschküche. Frühstück wird es nicht geben, da die Leute früh arbeiten gehen, aber ich soll mich einfach aus dem Kühlschrank bedienen. Öh, ja -. Wir klönen noch ne halbe Stunde im Stehen im Wohnzimmer, ich kriege noch 2 Gläser Cider in die Hand und falle ins Bett. Meine Tasche lasse ich lieber zu. Hinter mir läuft eine dicke Spinne über die Wand. Den Wecker stelle ich auf 6h.

Ich hatte in der Vorbereitung dieser Reise mir in Apollo Bay eigentlich ab heute für 3 Nächte ein Hotel reserviert. Die heutige Nacht konnte ich nicht mehr stornieren, als ich feststellte, dass die Autovermietungen Wildschäden im Dunklen/Halbdunklen nicht absichern. Der Weg nach Apollo Bay hätte mich aber insgesamt rund 3,5 Stunden gekostet und davon 90km Landstraße zum Ende hin, also im Finstern. Das war mir zu heikel und so habe ich ein Zimmer in Apollo Bay, das auf mich schon quasi zum Frühstück wartet. Morgen sollen 43°C werden und so ist ein früher Start ohnehin sinnvoll.

Ich habe jetzt ohnehin eine Zeitverschiebung von 2 Stunden, so dass sich 6h wie 8h anfühlt. Also Augen zu und morgen wird ein neuer besserer Tag.

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