Exeter

Am ersten Septemberwochenende war ich mit meinem Chor in Exeter. Dort haben wir zwei Evensongs und einen Gottesdienst gesungen, die Stadt angeschaut, gut gegessen und uns alle ein bisschen besser kennengelernt.

Der Auftakt war für mich erstmal ein bisschen stressig, da ich fast den Zug verpasst hätte. Man sollte mit dem Verkehr in London immer genug Zeit einplanen :´)

Angekommen in Exeter hatten wir erstmal etwas Zeit für die Mittagspause, bevor es direkt mit einer Probe los ging.

Unsere Proben haben teilweise direkt in der Kathedrale von Exeter statt gefunden. Ein richtig schöner Raum. Groß, hell, schöne bunte Fenster und immer irgendwo ein neues kleines Detail zum Entdecken. Man könnte meinen das ich mich ab und zu schon mal ablenken lassen habe.

Die drei oberen Fotos zeigen den Hohen Chor. In dem alten Chorgestühl haben wir geprobt und später dann auch gesungen. Ein wirklich schöner Ort.

In unserer Probenfreien Zeit konnten wir uns die Stadt etwas näher anschauen. Am Samstag habe ich bei einem kleinen Spaziergang diesen wunderschönen kleinen Bücherladen gefunden. Es waren super viele Secondhand Bücher in ein sehr kleines Haus gestopft, über zwei Etagen verteilt. Leider habe ich diesen Ort erst so ziemlich am Ende meiner Entdeckungstour gefunden, sonst wäre ich auf jeden Fall länger geblieben.

Abendbrot und Mittagessen haben wir als Chor immer zusammen verbracht. Samstag Abend bei einem sehr leckeren Restaurant und Sonntag natürlich in einem Pub für ein Sunday Roast. 

Der Pub am Sonntag war ein sehr alter Pub. Mit vielen kleinen gemütlichen Ecken und Nischen, vielen unterschiedlichen Stühlen und einer sehr angenehmen Atmosphäre. 

Exeter ist die Hauptstadt der Grafschaft Devon und liegt süd-westlich in England. Die Stadt hat ungefähr 130.000 Einwohner und ihre Geschichte geht bis in die Antike zurück. Noch heute kann man Teile der römischen Stadtmauer finden und auch die Überreste eines römischen Bades sind noch erhalten. Im 13. Jahrhundert wurde Exeter dann zu einer der wichtigsten Städte im Südwesten von England. 

Heute gilt eine der höchsten Lebensqualitäten in Exeter, was auch damit zu tun hat, dass die Stadt keinen Wandel in der industriellen Revolution erlebt hat. Kohle- und Eisenvorkommen waren zu weit entfernt, um Fabriken in der Stadt aufzubauen.

Im zweiten Weltkrieg wurde Exeter stark getroffen. Viele der alten, historischen Gebäude wurden bombardiert und teilweise komplett zerstört. Auch die Kathedrale war betroffen. Seit den 1950er Jahren wurden die historischen Gebäude teilweise wieder Originalgetreu aufgebaut. 

Durch Exeter fließt der Fluss "Exe". Wenn man zum Fluss runter geht (Exeter ist relativ hoch gelegen und auch sehr hügelich) kommt man an dieser schönen Stelle vorbei. Ich glaube es war ein Teil des Hafens. Man kann sich Boote ausleihen, um auf dem Fluss zu rudern oder paddeln zu gehen. An der Seite des Flusses befinden sich diese kleinen Geschäfte. Neben kleinen Touristenshops findet man auch Läden von lokalen Künstlern. Hier war wirklich für jeden was dabei. Eine Holzwerkstatt, eine Werkstatt für Metallarbeiten, Gemälde oder Schmuck und ein paar kleine Cafés. 

Am Sonntag Morgen war genau dies unser Blick in die Kirche rein und auf die Gemeinde. Die Kathedrale hat einige bunte Fenster, aber die großen in den Seitenschiffen sind klar und hell gehalten, sodass die ganze Kirche hell erleuchtet ist. In dem großen, weiten Raum klingt unser Chor gleich ganz anders und wir mussten uns da erstmal ein bisschen dran gewöhnen. Wer möchte kann sich den Gottesdienst noch anschauen. Er wurde auf der Facebookseite der Kathedrale von Exeter übertragen und kann da noch aufgerufen werden.

Ich habe mich sehr geehrt gefühlt zusammen mit meinem Chor in dieser relativ großen Kathedrale singen zu dürfen. Ich habe eine neue Stadt gesehen, die Leute aus meinem Chor noch ein bisschen besser kennengelernt und ein schönes Wochenende voller Musik und einfach Spaß erlebt. Ich hoffe sehr, dass wir das nochmal wiederholen und vielleicht auch in eine andere Stadt fahren.