Veröffentlicht: 15.03.2017
🚩Da uns Katarina und Thomas Varkala empfohlen haben, packten wir unsere Sachen nach dem Frühstück auf dem Hausboot , stiegen mit den beiden ins Taxi und fuhren mit dem Passenger Zug hin. Hört sich entspannt an, war es aber nicht. Wir gingen zum Tickets Office und fragten, nach dem nächsten direkten Zug nach Varkala. Der Typ wackelte mit dem Kopf! YES OR NO, fragten wir ihn. Wir fanden heraus, dass der nächste erst in ca 1std fuhr und wir zudem noch umsteigen müssten. Eine weitere Option wäre der Zug danach, der durch fahren würde, aber wohl länger dauern würde. Günstiger war das andere Ticket und früher sollen wir wohl auch ankommen, also egal. Nehmen wir, ohne Reservierung ! Der Zug hatte natürlich Verspätung und der Anschlusszug, den wir in Kollam nehmen mussten, auch! Somit waren wir schon Std lang unterwegs -.- Das war jedoch noch gar nichts! Als der blaue Passenger Zug reinfuhr, sahen wir, wie überfüllt dieser war und wie viele Mengen bzw Männer noch hinein wollten + wir + Backpacks! Es schien unmöglich ! Massenweise standen die Männer an den offenen Türen und quetschten sich hinein und wir mittendrin. Diese Hitze und Enge! Ich sah nur Jules panisches Gesicht vor mir, die geschaut hat, ob ich noch mit drinnen bin. Überall drückten uns die Männer durch diesen Wagon. An den stinkenden indian Toiletten vorbei. An den sitzen durch den Gang, aber weit und breit war kein freier fleck zum stehen, vom Sitzplatzschon gar nicht die Rede. Menschen saßen halb aufeinander, die Frauen zusammengequetscht. Auf den Gepäckablagen an der Wand lagen Menschen. Überall nur Inder und dann wir zwei blonden, großen und weißen Frauen mittendrin. In diesem Moment wäre wir glücklich, dass diese Zuge keine Scheibe, sondern Gitter in den Fenstern haben und die Türen nicht schließen. So, 1,5 Std soll die Fahrt ca dauern, mal sehen ob wir es überleben. Nach ca 20 min hat der Zug dann gehalten und dann fragte jule wo wir denn seien, denn hier in indien ist nichts mit Haltestellen- Anzeige! Die schauten uns fragend an. Wir: „varkala? Is this varkala?“ somit fingen alle an den Kopf zu schütteln, aber nach rechts und links. Was soll das bedeuten? „Yes or no!?“ fragten wir panisch, bis uns dann die Männer, alle beisammen anfingen aus dem Gang Richtung Tür zu pressen „yes Go! Go! Fast, train!“ Wir schlingen uns wieder durch den kompletten Gang, an den Männern und stinkenden Klos vorbei, es ging jedoch schneller, da alle angepackt hatten. Kaum sind wir draußen an der frischen Luft, hektisch suchend nach dem Schild, auf dem die Station mal auf Hindi und mal auf englisch steht, VARKALA, fuhr der Zug auch schon los. Glück gehabt, geschafft. In diesem Moment hatte jule sich versprochen, nie wieder ihren Fuß in einen Passenger train zu setzen!
Was war das eigentlich für eine Kopfbewegung? Also wir schütteln bei einem JA den Kopf nach oben und unten und bei einem NEIN den kompletten Kopf bzw das Gesicht nach rechts und links . Die Inder kennen kein nein! Ich habe ganz stark das Gefühl, dass deren Reaktion auf jegliche Fragen die eine ist: und zwar diese Kopfbewegung: es ist ein Kopfschütteln , bei dem du die Ohren Richtung Schulter bewegst. Mich erinnert es an diese Hunde, die einige Menschen in ihrem Auto vor der Heckscheibe stehen haben, wisst ihr – Wackeldackel ? Naja, nett ist es ja, dass sie einem nie nein sagen wollen, aber hilfreich ist es nicht, vor allem nicht, wenn man nach der Station fragt.
Wir ließen uns von einem Rickshaw Fahrer zu der rausgesuchten Bamboo Hütten, die am der Klippe , somit Promenade gelegen seinen, fahren, doch es stellte sich heraus, dass diese ausgebucht seinen. Genauso wie alle anderen in der (günstigen) Preisklasse , die uns der Fahrer angeboten hatte. Somit fuhren ließen wir uns weiterhin rumfahren, bis wir die Suche schließlich selbst in die Hand genommen hatten. Noch ohne Erfolg. Alles ausgebucht Bis morgen! So nett und hübsch wir doch sind hihii haben wir es mit Nettigkeit und leichter Hilflosigkeit versucht, bis uns einer einen dunkeln Raum zeigte, in dem Decken bzw Matratzen-ähnliche Kissen auf dem Boden lagen, ohne Bad: naja doch, Gemenischaftsbad. Er hatte uns angeboten in 1-2 Std wieder zu kommen, somit er das Zimmer her richten könnte. Wir durften unsere Backpacks da lassen, hatten uns umgezogen , nahmen unsere Wertsachen mit und gingen was essen. Als wir nach der versprochenen Zeit den Raum betraten in dem wir unsere ganzen Sachen verstaut hatten, war er leer..Alles weg! Noooooo,was nun? Wir gingen um die Ecke und siehe da, ein fertiges Zimmer inklusive Bad und unsere Rucksäcke, juuhhuuu!! Shock überlebt!
Varkala hat viele Restaurants, Bars und Souvenir Läden mit wunderschöner Kleidung, Schmuck und Lederware entlang der Küste, genauer genommen auf den Klippen mit dem Blick aufs Meer, zu bieten. Frischer Fisch und Meeresfrüchte prachtvoll vor fast jedem Lokal zur Show gestellt. Man hat die Möglichkeit sich ein spezielles Stück auszusuchen, was sie dann frisch zubereiten. Wir waren jedoch, was seafood angeht, schon von Kochi abgeschreckt. Somit kein Fisch für uns, vorerst! Jeden Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang und am Abend vor dem Sonnenuntergang werden Yoga Stunden angeboten, auch free Yoga, direkt am Strand. Wundervolle Atmosphäre! Vor allem die roten Klippen am Strand, habe ich so noch nie zuvor gesehen. Wir probierten uns natürlich täglich von Lokal zu Lokal, bis wir unsere Lieblinge mit gratis wifi gefunden hatten und natürlich der 1a Aussichts aufs Meer. Palmen, Sonne, Meer und ein Hammer Frühstück jeden morgen , inkl work out am morgen, haben wir uns es richtig gut lassen gehen. Am Abend dann das erste Kingfisher Bierchen. Aber warum legt der Kellner die Flasche jedes mal auf den Boden unter den Tisch? In Kerala wurde öffentlicher Alkoholkonsum wohl verboten. Nur einige Läden haben die Lizenz, die sonst korrupt mit der Polizei geklärt wurde. Somit wird es toleriert, aber man sollte es mit Vorsicht konsumieren, ok – no problem!
Am folgenden Tag haben wir uns dann einen scooter gemietet und fuhren Richtung Norden, um die Gegend und vor allem die Dörfer etwas zu erkunden. Wunderschön! Wir fuhren die beach road entlang, bei der sich zur unseren linken das Meer befand und die Backwaters (Fluss) zu unserer Rechten. Die Einwohner winkten uns zu, aber am süßesten waren die Kinder , die uns total glücklich und aufgeregt aus dem Schulbus (ein 6er Van vollgestopft mit ca. 15 Kindern) hinterher liefen „Hello! Hello!“. Haben wohl nicht all zu oft zwei weiße Frauen auf einem scooter gesehen Im letzten Dorf, kurz vor der Stadt Kollam hielten wir dann an einem Street food und Chai Tee Stand an und probierten uns mit den einheimischen durch deren essen durch, was die auch unglaublich spannend fanden und wir natürlich auch, vor allem das Essen! Verschieden frittierte Köstlichkeiten wie Samosa, Banana bread uvm. Yummie!! Es war ein wunderschöner Tag!
Ein weiteres spannendes Erlebnis war das mysteriöse Elefant Festival. Wir hatten in der Nähe des Strandes ein Plakat gesehen, auf dem vom Elefant Festival die Rede war. Wo und wann? Wir fragten so gut wie jeden Inder über die Details…entweder wusste man nicht davon oder es wurden verschiedene Orte und Zeiten genannt -_- Somit hatten wir entscheiden es zu lassen, weil es auch schon spät und somit demnächst dunkel würde. Doch dann liefen wir zufällig an einem weiteren Tourist Office vorbei, das ebenfalls dafür geworben hatte. Long story, short…wir sind kurz zur Abenddämmerung in einem Nachbarort (45min mit dem Auto entfernt) gemeinsam mit den Jungs vom Tourist Office bei dem Festival gelandet. Es handelte sich dabei um ein Fest des Gottes Krishna, der die Gestalt eines Elefanten hat. Fragt mich nicht worum es dort genau ging! Was ich weiß, es gab eine riesige Parade mit 30 geschmückten Elefanten, Tänzen, Gesängen und lauter Kitsch! Vor dem Tempel stand ein Elefant, umzingelt von Menschenmassen, die schaulustig filmten, wie Opfergaben, im Nebel aus Weihrauch und allem was zu dieser Zeremonie dazugehörte, gebracht wurden. Noch enger und noch lauter würde es dann die Straße runter, als die Parade mit den 30 bunt geschmückten Elefanten los ging. Immer drei nebeneinander, verschieden große Elefanten (der 2. Und 3. Größte Elefant Keralas), geführt von tanzenden und laut mit Trommeln singenden Männern . Nach den ersten 12, hat mir das auch an Elefanten gereicht, war aber erst die Hälfte rum. Um uns herum lautes Gedränge, wir die einzigen weißen, habe ich vergessen zu erwähnen und dann auch noch Frauen! Apropos, wo sind die ganzen Frauen hier? Auf der Straße waren nur Männer zu sehen. Die Frauen saßen alle oben in den Häusern und Balkonen. Eine Frau hat um diese Uhrzeit wohl nichts auf der Straße zu suchen. Somit waren wir mal wieder das 2. Highlight neben den Elefanten: zwei blonde Affen! Auch innerhalb der Parade war kein Mädchen oder Frau zu sehen. Nur Jungs und Männer, die tanzen und singen durften. Wir waren so glücklich, dass wir die beiden Jungs dabei hatten! Viel zu viel Gedränge und viel zu viele Männer/Massen. Die Jungs hielten uns die Männer vom Leib und was noch viel besser war…wir hatten nicht nur persönliche Bodyguards sobdern auch Free Guides. Hammer!🌟