Veröffentlicht: 18.05.2018
Der Freitag begann wieder etwas später als die Tage in der letzten Woche, um 8.00 Uhr war das Frühstück wie geplant fertig. Da die beiden verbliebenen Gäste heute die Heimreise antreten sollten, stand für Jakob und mich keine heute keine Jagdbegleitung auf dem Programm. Stattdessen ging es mit Jens zusammen als erstes zum Schlachtplatz der Farm.
Dort sollte ein ca. 800kg schwerer und alter Bulle geschlachtet werden. Zu allererst wurde dieser geschossen, dann von den Arbeitern vor Ort mit Hilfe eines Traktors zum Platz gebracht. Für uns ging es in der Zwischenzeit zur Rinderzucht. Dort sollte eine Teil der Herde gezählt werden und trächtige Tiere von den Bullen und nichtträchtigen Tieren getrennt werden. Mit Stöcken und lauten Rufen wurde jedes Tier durch die Rindermanga getrieben, die ID am Ohr erfasst, überprüft und dann sortiert.
Danach ging es zurück zum Schlachtplatz. Mittlerweile hatten die Arbeiter dem Bullen das Fell bzw. die Haut abgezogen. Jetzt musste das Tier zerlegt und die Einzelteile gewogen werden. Das bedeutet Keulen vom Rücken trennen und jedes Stück einzeln abwiegen. Die erste Erkenntnis dabei war, dass 50kg Fleisch allen voran 50kg sind. Und die als unhandliches Stück Fleisch gar nicht so einfach zu tragen sind. Das „übrig“ gebliebene Stück Rücken (also das Tier ohne Flanke,Beine Bzw. Keulen, Innere Organe und Kopf) wog trotzdem noch satte 103kg.
Als das Tier zerlegt, die Stücke im Kühlhaus und der Platz soweit aufgeräumt war ging es erstmal in die Mittagspause. Schnell eine Kleinigkeit essen, kurz ausruhen und die beiden Gäste verabschieden.
Nach der Pause fuhren wir nochmal zu den Rindern. Dort trieben wir die nichtträchtigen Kühe und die Bullen aus den Gehegen auf das wenige Kilometer entfernte Camp. Eine Art riesengroßes Gehege (220 Hektar für 30 Kühe) in dem sich die Rinder frei bewegen können.
Auf dem Weg zum Camp ...
Danach zurück zur Farm. Dort wartete Bonny schon auf uns ... er war gerade dabei einen Weg neu zu pflastern und wir begannen damit ein weiteres Stück mit dem Vorschlaghammer zu präparieren und den Untergrund (auf dem schonmal ein Weg zementiert war) auf eine einheitliche Höhe zu „glätten“.
Gegen 16:30 Uhr brachen wir dann mit Anhänger Richtung Okaue auf. Unsere Mission dort: Schafe einfangen und in den Anhänger verbringen, damit sie in den nächsten Tagen auf der Farm geschlachtet und verkauft werden können. In der Praxis bedeutet dass, du läufst wie bekloppt über die Weide und versuchst die Schafe an den Hinterbeinen zu packen. Dann zum Auto schleifen und ab auf den Hänger. Nach einer guten halben Stunde hatten wir ca. 20 Böcke beisammen und es ging zurück zur Farm.
Das Ausladen bzw. Verladen der Schafe stellte sich dann aber als die größte Herausforderung dar. Als erstes haben wir die Nummer der Schafe notiert, dann haben wir sie einzeln aus dem Hänger ausgeladen. In der Theorie hätten sie jetzt einfach noch ca. 5m zwischen Jakob und Mir und einem Zaun ins Gehege laufen müssen. Doch einige der jungen Böcke hatten offenbar einen anderen Plan. So sprang das erste Schaf Jakob einfach mal über den Haufen und büxte aus. Wir natürlich hinterher ... Unter Mithilfe zweier Arbeiter, die zufällig in der Nähe waren, gelang es uns dann das Schaf wieder einzufangen. Beim nächsten Schaf sicherten wir den einzigen Fluchtweg also zu dritt ab. Das sollte auch einige Male funktionieren, doch auch in dieser Konstellation schafften es zwei Böcke unseren Verteidigungswall zu durchbrechen. Doch auch sie wurden wieder eingefangen und ins Gehege verbracht.
Nach einer guten Stunde waren dann endlich alle Schafe im Gehege. Gut so, denn so langsam wurde es auch dunkel.
Auf der Farm gab es dann Abendessen, diesmal aber im Haupthaus ... schließlich waren ja bis Sonntag keine Gäste mehr auf der Farm.