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Tag 2 und die Zeitumstellung

Veröffentlicht: 11.05.2018

Die Nacht war soweit sehr ruhig, ein schreiender Hahn gegen 3.00 Uhr mal ausgenommen. Sie sollte jedoch ein abruptes Ende nehmen als Farmvater Karsten gegen 5.30 Uhr (nach unseren Uhren) an die Zimmertüre pochte. Ich sage dabei extra nach unseren Uhren, denn auf allen anderen Uhren auf der Farm war es bereits 6.30 Uhr ... wir hatten verschlafen. Anstelle wie vereinbart gegen 5.45 Uhr in der Küche mit den Vorbereitungen für das Frühstück zu beginnen, trafen wir also erst eine gute Stunde später im Frühstücksraum ein. Lachende Gäste und eine schmunzelnde Sylvia hatten dort bereits mit dem Frühstück begonnen. Trotz der Verspätung durfte wir uns noch für unsere erste anstehende Pirsch stärken.

Gegen 7.00 Uhr sollte es auch losgehen doch die Jagdscouts verspäteten sich etwas, so das wir erst etwa gegen 7.45 losfuhren. Jakob bei Fahrer Wilhelm im Cockpit und einem Jäger mit Scout auf der Ladefläche. Ich mit Jens, dem Sohn von Sylvia und Karsten, hinterm Steuer und zwei Jägern mit jeweils einem Scout auf dem Pick-Up.

Die Autos machen auf den erste Blick einen eher abenteuerlichen Eindruck, erfüllen ihre Aufgabe, uns querfeldein durch die Wildnis zu bringen, aber zweifelsohne. 

Der Wagen


Das Cockpit


Ladefläche, Sitzplatz und Hochsitz in einem ...


Nach einer guten halben Stunde setzen wir das erste Jäger & Scout - Duo ab, eine weitere halbe Stunde später auch das zweite Duo.

Während sich Jäger und Scout auf der Suche nach Oryx, Kudu, Impala, Zebra oder Gnu zu Fuss einen Weg durch das Dickicht suchten, verblieben Jens und Ich als Fahrer beim Auto. Oberste Priorität hatte für uns einen Platz mit Handyempfang zu finden um jederzeit für unsere Jäger erreichbar zu sein.  Sobald wir den Platz gefunde hatten hieß es warten, warten und warten. Nach ca. 1 1/2 Stunde zerissen zwei Schüsse die ansonsten nur durch Vogelgezwitscher gestörte Stille ... unsere Jäger waren erfolgreich. Kurz darauf folgte dann wie erwartet der Anruf mit einer groben Ortsangabe, doch da Jens das Gelände in und auswendig kennt waren die beiden schnell gefunden. Vor Ort erblickten wir dann auch direkt das auserkorene Ziel. Ein ca. 120kg schweres Weißstreifen-Gnu, eine eher kleine Art von Gnu. Der Jäger hatte es mit einem gezielten Schuss quer durch Herz und Lunge zur Strecke gebracht. Nach den obligatorischen Bildern wurde das Gnu auf die Ladefläche verbracht und auch Jäger und Scout sattelten wieder auf. 

Die unendliche Weite von 12.500 Hektar Land ...


Die "Straße" ...



Da es mittlerweile bereits kurz nach 11 war und es um 12 Uhr Mittag gibt fuhren wir auf direktem Wege zum Treffpunkt mit den anderen Beiden. Auf dem Weg erblickten wir noch ein Erdschwein am Wegesrand, da diese eigentlich unterirdisch leben und nur Nachts aus Ihrem Bau kommen - ein seltender Anblick.

Nach dem Mittag ist bis 15.15 erst einmal Pause angesagt.

Nach Kaffe und Plätzchen ging es nochmal raus ins Revier - Jakob wieder zusammen mit .... und ich mit Jens und den zwei Jagd-Duos. Es galt die Ausbeize von 1 Gnu am Morgen zu toppen. Diesmal ging es in einen anderen Teil des rund 5.000 Hektar großen Jagdgebietes West. Und schon nach einer knappen Viertelstunde Fahrt entdeckte einer der Scouts Spuren einer weiteren Herde Gnus. Wir luden das erste Duo ab, dass sich auf Pirsch in Richtung der Gnus begab. Der andere Jäger war vor allem an einem Springbock interessiert und so machten wir uns weiter auf die Suche nach passenden Spuren. Eine halbe Stunde später folgte ein Schuss und ein Anruf des ersten Duos - ihre Pirsch war erfolgreich und sie hatten ein weiteres Weißschwanz Gnu erlegt. Schnell wurden Tier und Jäger aufgeladen und wieder aufgenommen. Kurze Zeit später stoppten wir erneut - der zweite Scout hatte einen Springbock entdeckt. Auch jetzt machen sich die Jäger auf und erlegten das Tier. 


Das wir so schnell (knapp 2 Stunden) so erfolgreich sein würden hatte keiner gedacht. Da der Nachmittag noch lang werden sollte begaben sich die Jäger erneut auf Pirsch, während Jens und Ich die beiden erlegten Tiere zum hauseigenen Schlachtplatz brachten. Dort wurden die Tiere auch schnell ausgenommen und zerlegt. Die Verteilung läuft wie folgt ab: Der Jäger entscheidet wie er seine Trophäe gestalten möchte (Nur den blanken Schädel, der Kopf komplett präpariert, eine Decke aus dem Fell usw.). Das Fleisch geht an die Küche der Farm - hieraus kreiert Küchenchef Bonny je nach Jagderfolg das Abendessen der kommenden Tage. 


Der ganze Rest wird von den Angestellten entweder als Werkzeug, Baumaterial oder auch zum Verzehr genutzt - sollte dann noch etwas übrig sein holen es sich die Vögel.

Nachdem die Tiere abgeliefert waren ging es zurück ins Jagdgebiet die Jäger suchen. Das erste Duo hatte leider keinen Erfolg mehr während wir das zweite zusammen mit einer gerade erlegten Oryx-Antilope auffanden. Damit konnte sich die Tagesbilanz: 2 Weissschwanz-Gnu, 1 Springbock, 1 Oryx und 1 Pavian (geschossen vom dritten Jäger) sehen lassen.

Nach dem Abendessen (Blessbockbraten mit Reis und Möhrengemüse) bereiteten Jakob und ich noch schnell ein Lunchpaket für den nächsten Tag vor, denn morgen sollte auf das zweite Farmgelände der Familie gejagt werden (ca. 40km vom ersten). Weil die Abfahrt auf 6:00 angesetzt wurde ging es danach dann auch direkt ins Bett.


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#namibia#jagd#landscape