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Tag 13 & Tag 14: Schlangenbiss und der frühe Vogel ...

Veröffentlicht: 23.05.2018

TAG 13:

Dienstagmorgen, 7.00 Uhr: Vier Scheinwerfer erhellen den Hof , mit müdem Stottern durchbrechen zwei alte Dieselmotoren die idyllische Stille des Morgens, gemächlich setzten sich die beiden Pick-Ups in Bewegung und bahnen sich, wie zwei schläfrige Ungetüme, eine Weg durch die sandige Auffahrt der Jagdfarm Ondombo ...                              Mit Fahrer, Scout und Jäger an Board führt ihre Route hinaus in die schier unendliche Savanne Namibias, der aufgehenden Sonne direkt entgegen ...


So oder so ähnlich begann auch der Dienstag morgen für Jakob und mich, nach dem Frühstück ging es wieder direkt auf Jagd. Lange durchstreiften Absalom, unser Gast und ich die Savanne, doch die Tiere schienen einen Tick schlauer zu sein als wir. Unsere Suche galt vor allem Zebras und Gnus. Während Zebras sehr clever wussten wie sie dem Auto auszuweichen müssen, witterten auch die Gnus die drohende Gefahr immer in der letzten Sekunde. Kurz vor Mittag dann die Gelegenheit, wieder ein einzelnes Black Gnu, wieder ein Schuss und wieder ein Treffer. Während ich das Gnu zum Schlachthof brachte versuchten das Jagd-Team den Zebras zu Fuß auf die Schliche zu kommen - bis zum Mittagessen allerdings ohne Erfolg.

Danach im zweiten, nachmittäglichen Anlauf, dieses Mal waren wir wieder alle zusammen auf einem Auto, gelang es uns die Zebras auszutricksen. Wir setzten Absalom und den Jäger im Dickicht ab, wie erwartete flüchteten die Zebras entgegengesetzte unserer Fahrtrichtung ... fuhren aber die gleiche Strecke wieder zurück und die Zebra Herde machte eine erneute 180 Grad Wende ... dieses mal aber direkt in die Arme des postierten Jägers. Dieser traf ohne Probleme ...

Im weiteren Jagdverlauf erwischte der zweite Jäger auch noch einen Blessbock und einen Kudu. Mit 4 erlegten Tieren hätten der Tag aus Sicht der Jäger kaum besser laufen können ...  



... doch leider sollte der Tag kein glückliches Ende mehr nehmen.        Gegen Abend bemerkte einer unserer Gäste ein ungewöhnliches Verhalten bei einem der Hunde. Buddy, einer von zwei Beagle Brüdern, wirkte erst sehr schwach und unsicher auf den Beinen, begann aber nach einiger Zeit  zu krampfen. Außerdem konnte er weder Kot noch Urin kontrollieren und bildete Schaum vor seinem Mund. Wahrscheinlich wurde er auf dem Spaziergang am Nachmittag, den Karsten fast jeden Tag mit den Hunden unternimmt, von einer Schlange o.Ä. gebissen und vergiftet. Wir haben dann versucht ihm mit Medikamenten zu helfen aber das Gift wirkte so stark, dass die Krämpfe immer schlimmer wurden und leider keine andere Möglichkeit blieb als ihn von seinem Leiden zu erlösen. Beim Abendessen merkte man allen an dass sie die Geschichte beschäftigt und betrübte. Mit diesem traurigen Gefühl gingen wir dann direkt schlafen - der nächste Tag sollte trotz allem sehr früh beginnen ...


TAG 14:

... und das tat er auch.

Für Jakob klingelte der Wecker um 4.15 Uhr, für mich eine halbe Stunde später um 4.45 Uhr. Im Anschluss schnell zwei Thermoskannen mit heißem Kaffee kochen und pünktlich um 5.30 Uhr rollten die beiden Toyota Hilux vom Hof. Der Plan lautete Ansitzen am Wasserloch. Da die Tiere das Dämmerlicht vor Sonnenaufgang nutzen um möglichst sicher am Wasserloch trinken zu können, bedeutet das für uns das wir vor Sonnenaufgang in Position sein müssen. Jakob und Ich also, jeweils mit einem Duo auf de Ladefläche, auf Tour ins benachbarte Jagdgebiet um die vier am Wasserloch abzusetzen. Während sie dort in einem der "Lehmbunker" Stellung bezogen, konnten wir, mit ein wenig Abstand zum Wasserloch, versuchen noch ein paar Stunden Schlaf zu ergattern.


Spätestens mit der aufgehenden Sonne war der Versuch aber gescheitert. Entschädigt wurde ich dafür mit einem traumhaften Ausblick über die Savanne im Licht der aufgehenden Sonne.


Gegen 9.00 Uhr brach mein Team die Position am Wasserloch ab - immerhin einen Schakal hatten sie bis dato erlegt.


Das neue Ziel für den Vormittag war ein Strauß zu finden und zu erlegen. Bis zum Mittag konnten wir ein prächtiges Männchen verfolgen, pünktlich um 12.00 Uhr gelang es ihm allerdings endgültig zu flüchten und im Dickicht zu verschwinden. Ein wenig enttäuscht, dafür umso hungriger kehrten wir auf die Farm zurück. Dort wartete bereits eine Art Brunch auf uns, schließlich hatten wir bis dato noch nichts gegessen und zumindestens mir hing der Magen bis in die Kniekehlen.


Nach der Mittagspause ging es dann wieder zurück zum Wasserloch. Für einen zweiten Versuch ließ ich Jäger und Scout dort absitzen und bezog die gleiche Bereitschaftsposition wie in den frühen Morgenstunden. Nach knapp 3 Stunden ein Schuss, kurz darauf ein Anruf, ich könne jetzt zurück kommen - Jäger, Scout und Trophäe abholen. Gesagt - getan, machte ich mich auf den Weg, hatte aber dabei die Rechnung ohne einen dicken Stein am Wegesrand gemacht. Mit einem lauten Knirschen kam meine Auto, aufgesetzt auf dem Stein zum Stehen ... die Hinterräder in der Luft und ich kam nicht mehr von der Stelle (Der Wagen hat kein 4x4-Antrieb, sondern nur Hinterradantrieb). Nach einer kurzen SMS an Absalom eilte dieser mir zur Hilfe. Zusammen mit Ihm und einem Wagenheber konnten wir die kleine Panne ohne Probleme und Beschädigungen beheben. Gegen 19.00 trafen wir wieder auf der Farm ein. Müde vom frühen Wecker gingen wir nach dem Essen auf direktem Wege ins Bett.

   


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