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Tag 11: Der erste Schuss, viel Fleisch und neue Gäste

Veröffentlicht: 20.05.2018

Der heutige Tag begann für uns um 8.30 Uhr mit einem leckeren Frühstück in kleiner Runde. Während Jakob sich danach um kleinere IT-Aufgaben auf der Farm kümmerte machten Jens und Ich uns auf zu den Rindern ins Camp um dort Futter hinzubringen. Die Rinder hier erhalten eine Mischung aus Salz, sehr energiereichem (v.a. durch Zucker) und stark mineralhaltigem Futter, dass vor Ort im Futtertrog gemischt wird. Das Arrangement bleibt aber nur Futterzusatz, denn Hauptnahrungsmittel ist das wild wachsende Gras im Camp. Nachdem wir die Futtermischung auf zwei unterschiedlichen Camps vorbeigebracht hatten ging es zurück zur Farm. Nach dem Mittagessen war es dann soweit: Wir fuhren wir auf die Schießbahn. Auf der Farm hatten wir noch schnell einige Ziele zusammengesucht, Gewehre und Munition eingepackt und dann ging es los. Schießbahn bedeutet irgendwo auf dem Farmgelände ist ein Erdwall (um die Projektile aufzufangen) und davor ein großes Stück Styropor auf dem vorgemalte Zielscheiben aus alten Eierpappen befestigt werden. In 100m Entfernung ist außerdem ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen (Rechts- und Linkshänder) gemauert, auf dem man die Gewehrablage abstellen kann. Da Jakob und Ich vorher noch nie geschossen hatten (Luftgewehr ausgenommen) begann Jens erstmal damit die Grundregeln und Basics zu erklären. Danach begab ich mich in Position, setzte mir meinen Gehörschutz auf, lud das Gewehr ... Peng: Der Schuss  landete zwar irgendwo in der Luft rechts oder links von der Zielscheibe, aber für das allererste Mal blieb immerhin meine Schulter vom Rückstoß unversehrt. Danach war Jakob an der Reihe ... auch bei Ihm klappte es mit dem Handling und der Schuss landete sogar am Rand unserer Eierpappe.  So schossen wir uns immer näher an das  Ziel heran. Zwischendurch wechselten wir die Distanz und schossen aus 50m vom Auto auf kleine Plastiktiere, Wasserflaschen und Melonen. 





Für den Abend hatten Jens, Jakob und Ich uns vorgenommen noch einmal auf einen anderen Felsen zum Sundowner zu fahren. Nach einem kurzen Logistik-Stop am Farmhaus machten wir uns also direkt nach Heimkehr wieder auf den Weg. Statt Ziele und Gewehre hatten wir nun Bier, Musik und so gut wie alle der 8 Hunde dabei. Am Felsen angekommen bewältigten wir noch eine kleine Kletterpartie, die aber durch den Ausblick an der Spitze mehr als entlohnt wurde. Unter uns: Savanne soweit das Auge reicht. Am wolkenlosen Himmel: Die Sonne auf ihrer Reise hinter den Horizont. Ein Ausblick den man in Deutschland nirgendwo finden  kann ...



Während die Hunde das gesamte Gelände um uns herum in den Beschlag nahmen, prosteten wir auf einen erfolgreichen Nachmittag und Jens letzten Ferientag an. Auf seiner Schule sind die Schuljahre nämlich in Trimester statt Halbjahre aufgeteilt. Das bedeutet ab morgen Montag bis Freitag Unterricht statt Jagen und Rinder treiben. Da die Schule in Otjiwarongo knapp 100km entfernt liegt, lebt er unter der Woche dort in einem Internat. Der Unterricht findet gemischt auf Englisch statt, Deutsch wird aber als Muttersprache unterrichtet und ist im Schulalltag geläufig.



Nachdem die Sonne den atemberaubendem Sternenhimmel gewichen war machten wir uns auf zurück in Richtung Farm. Unterwegs sollten wir noch das Rückenstück des geschlachteten Bullen aus dem Kühlhaus holen. Mit einer Länge von knapp 2m und stolzen 103kg auf der Waage wurde der Transport zu einer echten Herausforderung. Denn auch 103kg Fleisch sind 103kg und benötigen eine Menge Kraft um getragen zu werden. Das Stück war sogar so gewaltig, dass es zum schneiden nicht in die Küche gepasst hat und wir es trotz Dunkelheit auf der Terrasse zerlegen mussten. Auch ein passendes Gefäß muss erstmal gefunden werden ... in unserem Fall half ein Wäschekorb aus. Nachdem der Wäschekorb samt einer Hälfte des Rückenstückes in der Küche war, musste der "Rest" (also ein zweite Hälfte, genauso groß wie das Stück im Wäschekorb, und der Knochen) noch in den Kühler des Farmhauses. Zwar waren es rund 30kg weniger zu tragen, unhandlich blieb das Stück jedoch. 

Zur Hilfe kam uns ein Wäschekorb ...

Frisch geduscht bereiteten wir dann den Lohn unserer Arbeit zu. Ein Teil des abgetrennten Stückes wurde in Scheiben geschnitten, mit Öl und Pfeffer mariniert und gebraten. 

Gegen 21 Uhr traf dann Sylvia samt Einkäufe und der zwei neuen Gäste ein. Gäste begrüßen, Koffer ausladen und Einkäufe einräumen sollten die letzten Aufgaben für den erfolgreichen Tag sein. Danach ab ins Bett, denn morgen sollte es wieder pünktlich um 7.30 Uhr auf die Jagd gehen.


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