Veröffentlicht: 23.02.2017
Wir machen uns also auf den Weg in die, in den Sagen beschriebene, lebendigste, geschichtsträchtigste und schönste Stadt Chiles. Gegen Nachmittag erreichen wir mit dem Bus die Stadt Viña del Mar. Eine kleine Nebenstadt, die aber im Zuge der Entwicklung mit Valparaíso zusammengewachsen ist. Sie hat einen wunderschönen, langen Strandabschnitt und viele Hochhäuser. Erinnert ein wenig an Miami. Im Zuge unseres Aufenthaltes in Valparaíso beschließen wir an einem der darauffolgenden Tage diesen Strandabschnitt zu besuchen. Wir wurden nicht enttäuscht, der Strand ist sauber und fein, die Menschenmassen halten sich ebenfalls in Grenzen und das Wasser ist sauber und arschkalt. Genau das, was man sich für einen perfekten Badetag wünscht. Valparaíso in wenigen Worten zu beschreiben fällt uns sehr schwer. Die Stadt verfügt über einen großen Hafen, in den auch regelmäßig große Containerschiffe aus Deutschland einlaufen. Valparaíso ist einer der größten Handelshäfen in ganz Südamerika und somit Dreh und Angelpunkt für Im- und Export. So erinnert der Hafen hier schon an eine Miniausgabe des Hamburger Hafens. Desweiteren befindet sich hier ein großer Marinestützpunkt der chilenischen Armada. Für mich als Ex-Marinesoldat geht da natürlich ein Herz auf und auch Marius, der alte Seebär, kam keinen Tag ohne einen Besuch des Hafens nicht aus. Eine Hafenrundfahrt kann man hier für relativ wenig Geld machen und diese können wir nur wärmstens empfehlen. Neben den oben genannten Schiffen kann man ebenfalls viele weitere Schiffe, wie Kreuzfahrtdampfer oder kleinere Frachter, sowie Seelöwen, die sich ein Sonnenbad auf Fahrwasserbetonnungen (Bojen) genehmigen, bewundern. Desweiteren bekommt man einen ersten Eindruck über die Größe und Struktur der Stadt. Die wurde auf 46 Hügeln erbaut. Ein Meer aus bunten Häusern, Villen und Bretterbuden sowie einigen Hochhäusern erschaffen das Gesamtbild Valparaísos. Verziert wird die ganze Stadt mit bunten Graffitis und großzügig gestalteten Plätzen. Zu unserem Glück fand gleich am ersten Tag ein kostenloses Konzert an einem dieser Plätze mitten in der Stadt beim Hafen statt. Es kamen tausende Menschen und es wurde getanzt, gesungen und gefeiert. Über die Personenanzahl und die Platzgröße diskutieren Marius und ich heute noch. Um uns auf einen Konsens zu einigen kamen schätzungsweise zwischen 2000-8000 Leute bei einer Platzgröße, die dem Bamberger Maximiliansplatz entspricht bzw. nicht entspricht. :D
Man bekommt hier allgemein sehr schnell den Eindruck, dass diese Stadt einfach vom Leben geküsst wurde. Es gibt unzählige und superleckere Kaffees und Restaurants, schrille Bars und Kneipen sowie massenhaft Straßen- und Überlebenskünstler, die einem den Tag hier um ein vielfaches angenehmer machen. Um die Stadt mit all ihren Ecken und Bergen erkunden zu können empfehlen wir festes Schuhwerk für die ganzen Treppen und Anstiege oder die dort seit über 100 Jahren vorhandenen Aufzüge/Lifte. Sie erinnern an eine Seilbahn mit Bahnwagons bzw. kleinen Häuschen als Kabinen. Diese bringen einen sicher den Berg hinauf. Desweiteren fand die ganze Woche ein Tango-Tanzwettbewerb statt, welcher ebenfalls kostenlos war und welchen wir einige Abende besuchten. Die Gewinner kamen alle samt aus Argentinien. Gegen Ende unseres Valparaíso-Aufenthaltes lernten wir noch den Ukrainer Anton kennen, mit welchem wir am letzten Abend noch ein paar Flaschen Wein köpften, ehe es dann am nächsten Tag nach Santiago, der Hauptstadt Chiles, gehen sollte. Im Großen und Ganzen verlassen wir diese Stadt mit einem guten Gefühl, denn die Ankündigungen, Valparaíso sei Chiles schönste und lebendigste Stadt, können wir bisher nur bewahrheiten. Einen Besuch ist diese Stadt in jedem Fall wert. Nun freuen wir uns aber auf die Hauptstadt.
Bis dahin
Euer Marius und Max