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Cartagena- Zwischen Historie, Moderne und Alkohol

Veröffentlicht: 09.10.2016

Nach fünf Tagen auf San Andrés geht es mit dem Flieger nach Cartagena, einer großen Hafenstadt an der Karibikküste. Wir kommen am späten Nachmittag an und sind im selbigen Hostel wie der Kobold (Marcus) untergebracht. Schon auf dem Weg dorthin haben sowohl Max als auch ich ein gutes Gefühl bei dieser Stadt. Wir fahren mit dem Taxi vorbei an der alten aus der Kolonialzeit stammenden Stadtmauer. Im Hostel angekommen schließen wir uns direkt einer bunt gemischten Truppe an Backpackern aus aller Herren Länder an, die Maggi schon am Abend vorher kennengelernt hat. Wir begeben uns auf den Weg zu einem Restaurant, welches wie es scheint auf einem der Türme der alten Stadtmauer gelegen ist. Hier gibt es ein gemütliches Bier zum Sonnenuntergang, den wir von hier aus gut beobachten können. Die Sonne versinkt dabei hinter den Skyscrapern von Cartagena im Meer. Wir haben einen Wahnsinnsblick auf das große Castelliano(Festung), die Skyline und die wunderschöne Altstadt von Cartagena. An diesem Abend beschließen wir uns einer Tour zum Playa Blanca, einem hochangepriesenen Strand in der Nähe von Cartagena, anzuschließen. Gesagt getan, am nächsten Tag geht es früh um acht Uhr mit dem Kleinbus los. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir den Playa Blanca. Wie schon befürchtet ist dieser Strand sehr touristisch angelegt. Es reihen sich hunderte Holzhäuschen aneinander und zwischen Meer und Häuserfront sind vielleicht noch zwei Meter des Strandes übrig. Der Rest ist bebaut. Sobald wir aus dem Bus stiegen bevölkerten uns hunderte, penetrante Verkäufer, die uns alles Mögliche verkaufen wollen. Selbst auf ein Nein wird bei unserer Wanderung, die das Ziel hat, möglichst weit weg vom touristischen Teil des Strandes zu kommen, nicht reagiert und wir werden weiterhin von einer Horde Verkäufer verfolgt. Nach etwa 20 Minuten laufen erreichen wir ein kleines Plätzchen zwischen den nicht enden wollenden Strandbuden an dem wir uns mit der Gruppe niederlassen. Die ersten zwei Stunden wurden wir weiterhin von unzähligen Verkäufern, die auch nicht davor zurückschreckten einen aufzuwecken, belabert. Nach den zwei Stunden haben die meisten wohl verstanden, dass es bei uns nicht sehr viel zu holen gibt und es kehrte etwas Ruhe ein. Die aufgebauten, innerlich aufgestauten Aggressionen wurden langsam abgebaut und man kommt endlich dazu den, wäre er nicht so vollgebaut, wundervollen Strand und das türkisklare Wasser zu genießen. Um 15 Uhr geht es nach einem am Ende doch ganz schönen Tag am Strand mit dem Bus zurück ins Hostel. Dort angekommen ist erstmal ein Powernap notwendig. Am Strand haben wir Chip, einen Amerikaner, und Rhys, einen gefährlich aussehenden, aber sehr lieben Australier, kennengelernt. Beide verbindet, dass sie mit weit über 30 Jahren alles aufgegeben und sogar ihr Haus verkauft haben, um jetzt auf Reisen zu sein. Respekt! Am Abend sitzen wir noch mit den neu gewonnenen Freunden zusammen und es ergeben sich interessante Gespräche und Geschichten. Am nächsten Tag trenne ich mich von Max, denn es geht zum Tauchen mit dem Herzog(Marcus). Max Tag findet ihr weiter am Ende des Textes. Nach etwa einer Stunde Bootsfahrt erreichen wir die Isla Rossario, an der wir ausgestattet werden. Neoprenanzug gibt es hier nicht, deshalb komme ich zum ersten Mal in meinem Leben dazu in 30° heißen türkisblauem Wasser mit Badehose zu tauchen. Der erste Tauchgang findet im Süden der Insel statt. Leider ist das Wasser immer noch etwas aufgewühlt vom Hurricane Matthew, doch wir sehen trotzdem einige wunderschöne Korallen und verstreut ein paar Papageienfische, sowie riesige Langusten! Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es direkt weiter zum zweiten Tauchplatz im Norden der Insel. Die Sicht ist hier deutlich besser und es geht wieder hinab in die Tiefen der Karibik. Hier bietet sich ein Schauspiel an verschiedenen Korallen. Riesige, runde Korallentürme ragen mehr als zwei Meter aus dem Riff heraus und es gibt viele bunte Fische zu sehen. Am Ende entdecke ich noch einen großen Kugelfisch unter einem Felsvorsprung und unser Guide findet einen gut getarnten Krokodilfisch. Trotz ausgelegter Köder konnten wir aber leider keinen Hai beobachten L. Am Abend angekommen treffen wir wieder auf Max und der Kobold verlässt uns Richtung Santa Marta. Am Abend wird noch der Dschungelschnaps ausgepackt und so einige Biere mit Chip und Rhys vernichtet. Den nächsten Tag nutzen wir zum Ausspannen und packen, denn am Abend geht es schon Richtung Santa Marta. Am nächsten Morgen unternehmen wir noch eine gemütliche Tour durch die wunderschöne Altstadt von Cartagena und ich schaue mir noch auf Empfehlung von Max das große Castelliano an, welches er sich schon am Tag vorher gönnte. Diese Festung ist riesig und durchzogen von Katakomben. Man kann sich hier drin wirklich gut verlaufen und verliert schnell die Orientierung, was sicherlich den ein oder anderen Angreifer zur Verzweiflung gebracht hat. Danach wird der Rest vom Tag mit chillen im Hostel verbracht bevor um 17 Uhr der Bus nach Santa Marta fährt, welches wir nach fünf Stunden erreichen. Cartagena war eine wunderschöne Stadt mit einem wahnsinnigen Flair und einer tollen Mischung zwischen Alt und Neu. Wir haben uns hier sichtlich wohl gefühlt. Am Abend waren die Straßen voll, es gibt super Essen und alle sitzen zusammen, trinken, reden und lachen. Das einzige was einen fertig machen kann (vor allem mit Kater) ist die schwüle und brutale Hitze!

Max privater Tag in Cartagena:

Nachdem Marcus und Marius die Tauchtour starteten, begann ich meinen Tag mit einem ausgiebigen Frühstück, zwei Pfannkuchen mit ohne allem, und einem anschließenden Spaziergang entlang der Stadtmauer der Altstadt von Cartagena. Es erschlossen sich mir wunderbar, restaurierte, bunte Kolonialhäuser, gepflegte Marktplätze mit viel Kunst und Statuen sowie enge Gässchen, die charakteristisch für die Altstadt waren. Die Stadtmauer ist zum größten Teil begehbar und ich spazierte die meiste Zeit auf dieser, zwischen alten, gusseisernen Kanonen, die zur damaligen Zeit wohl der Verteidigung dienten. Nach guten zwei Stunden Gehens und einer kompletten Umrundung der Mauer beschloss ich mich der Mittagshitze zu entfliehen und begab mich wieder zurück ins Hostel. Dort machte ich eine zweistündige Siesta ehe es ans Schreiben der letzten Erlebnisse ging. Gegen 15 Uhr und nach Abschluss meiner „Arbeiten“ begab ich mich noch auf einen letzten Marsch zur Festung/Castelliano der Stadt, die auf einem Berg etwas weiter im Landesinneren lag. Ein beeindruckendes Bauwerk, welches über unzählige Geschütze, Plattformen und Tunnelsysteme verfügte. Die Tunnelsysteme reichten sogar bis außerhalb der Festungsmauern unter die Frontlinien, um dort dem angreifenden Gegner, durch Positionierung von Sprengstoff, empfindliche Schäden zufügen zu können. Eine raffinierte Technik, die die Festung zu ihrer Zeit wohl kaum einnehmbar machte. Auf den Plattformen hatte man einen wunderbaren 360° Panaromablick auf die komplette Altstadt, die Neustadt mit ihren unzähligen Wolkenkratzern und das umliegende Umland mit unzähligen Sende- und Empfangstürmchen. Nach der Festungserkundung ging es zurück Richtung Hostel oder besser gesagt zur Wäscherei um meine Wäsche abzuholen, die ich noch morgens vor der Altstadterkundung abgegeben hatte. Hier ist der Wäscheservice echt superschnell und supergünstig! Kann ich jedem nur empfehlen! Nach der Ankunft im Hostel habe ich auch kurzerhand meine zwei Taucher wieder in Empfang nehmen können.

Jetzt haben wir uns in Santa Marta auch erstmal einen gemütlichen Tag verdient, den wir in unserem Hostel, einer alten Drogenbaron-Finca, am Pool und auf den etlichen Terrassen mit Ausblick verbringen.

Bis bald Max und Marius

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