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Philipp der Drachenläufer

Veröffentlicht: 26.04.2018

Sonntag, 22.04.2018

Der Sommer schickte seine Vorboten aus. Es waren 30 Grad Celsius und kein Wind wehte! Bestes Wetter um Drachen steigen zu lassen beschloss Phillipp. Und jetzt versuch mal dem Kind den Zusammenhang zwischen relativer Luft - Drachen Geschwindigkeit und einer maximal erreichbarer Drachensteighöhe zu erklären, Antwort: "ich will aber meinen Drachen steigen lassen...". Nun gut. Wir machten aus mal los zu ziehen und es zu versuchen. Wir überquerten die Straße und gingen an die Seepromenade. Diese ist wirklich sehr schön gestaltet, lädt zum flanieren oder verweilen ein. 

Ein Pärchen hat ein Zelt aufgebaut. Auf Nachfrage bei meinen Arbeitskollegen erfuhr ich, dass das die Chinesen als Art neues Hobby betreiben. Sie schlafen da nicht über Nacht sondern verbringen einfach mal den Tag im freien - Zelt

Da in Suzhou der ein oder andere Expat lebt hat sich die Stadtverwaltung wohl gedacht sie stellt ein paar Symbole europäischer Märchen auf um das Heimweh zu lindern. So gibt es Bronzestaturen von "Don Quichote" und dem "Zauberer von Os" Eigentlich schade, denn die Chinesen haben genug eigene Kultur die sie zeigen könnten.

Wir schlenderten also trotz Hitze, unter mithilfe von ein paar Kugeln Eis von einem schattigen Plätzchen zum anderen. Am sogenannten "Wind Park" war es zwar schön aber auch hier gab es kein Wind. 

Wir liefen bis zum Platz vor dem "Chinesischem Gateway Arch" (der konsequent jeden Eintrag Lesende weiß was ich meine). Ein schöner Platz zwischen dem Jinji Lake und der beginnenden Innenstadt. Hier war schon einiges los. Es wurde gescated, Federball gespielt und Drachen steigen gelassen. Drachen steigen lassen ist wirklich ein Volkssport, So wie wir es uns im Westen vielleicht manchmal vorstellen. 

Wie haben die Chinesischen Drachenbändiger jetzt den Drachen in die Luft bekommen, So ganz ohne Wind? Nun sie haben die Relativgeschwindigkeit durch Muskelkraft der Beine erzeugt. Ok jetzt gab es keine Ausreden mehr. Der im Auchan Supermarkt erworbene Superleichtbaudrache wurde aufgerüstet, mit Schnur und Kurbel verbunden und dann ging's los. Die Chinesischen Meister kopierend hat Philipp den Drachen hoch gehalten und der Papa ist los gelaufen. Dabei kam es jetzt drauf an ein bisschen, aber nicht zu viel Schnur zu geben um dann am Ende der möglichen Laufstrecke noch genug zu kurbeln damit die Schnur straff bleibt und der Drache kontrolliert landet. Philipp hat dann versucht den Drachen zu fangen und ihn mit den Worten "gut gelandet Drache!" begrüßt. 

Nach zwei drei Aufstiegen hat Philipp dann die Rolle in die Hand genommen. Das hat tatsächlich gut geklappt. Er ist mit der Kurbel in der hand losgeflitzt und hat dann gekurbelt. Ich musste natürlich bald die die ganze Sache mit einem sauberem Schnitt entknoten, aber egal.

Philipp ist gefühlt den ganzen Nachmittag über den Platz gesaust und hatte Spaß, bis zum Zeitpunkt -ja, als dann Wind aufkam. "der Drache soll wieder landen Papa!" Ok dafür haben wir ja die Kurbel😉

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