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Tag 70: (Katzen - und ) Mäusejagd im Camper

Veröffentlicht: 16.09.2016

07.09.2016


Juhuu, die Pläne geraten nur ein bisschen ins Hintertreffen, die Straße ist wieder offen. Auf der einen Seite freut uns das, auf der Anderen wären wir am liebsten schon heute in die majestätisch beschriebenen, stillen Wasser hinausgeschippert. Irgendwie sind wir aber auch nicht sicher, ob es sich gelohnt hätte, die hundertfünfzig Dollar für das Sichten von Wasserspiegelungen zu bezahlen, um bei Regen und Wind bestenfalls Verwehungen zu Gesicht zu bekommen. Morgen soll all dies der Vergangenheit angehören und die Verhältnisse jene Ausmaße annehmen, die uns gebühren. So beschließen wir, so lang die Straße offen ist, auf schnellstem Wege nach Milford zu fahren. Für Tanken bleibt keine Zeit mehr, mein grenzenloser Optimismus schätzt die Situation für den dreihundert Kilometer langen Ausflug entlang der tankstellenlosen Bergstraße aber als unbedenklich ein.

Die Straße ins Fjord ist wunderschön und atemberaubend – beschrieben und bebildert in unseren Reiseführern. Die Realität sieht eher nebelig und verregnet aus, wobei uns gerade deshalb eine mystische und gruselige Seite der feuchten Gegend offenbart wird.

In Milford selbst bleibt uns, Wetter – und Uhrzeittechnisch nichts anderes übrig, als Zeit totzuschlagen. So timen wir das Übernachten in bezahlten Campingplätzen äußerst schlecht und so komme ich zwar zu meiner dritten heißen Dusche innerhalb von nicht einmal zwei Tagen (mehr als in den drei Wochen zuvor), muss dafür aber auch schon wieder Geld liegen lassen. Einfach irgendwo zu übernachten wäre leider in Neuseeland gleichbedeutend mit einer direkt überwiesenen Staatsspende, da überall und ständig Kontrollen durchgeführt werden – angeblich (wir haben noch nie irgendwo etwas bemerkt, sind aber beide (Gudi) in großer Furcht, ein Gesetz zu brechen).

Der Campingplatz bietet uns an diesem verregneten Nachmittag neben Strom auch eine Menge an DVDs, weshalb wir romantische Stunden im Camper verbringen. Zum allgemeinen Verständnis sei allerdings erklärt, dass mogusche Romantik etwas anders aussieht, als die Vorstellung eines typischen Susi und Strolchi – Stelldicheins. So gibt es bei uns zwar auch Nudeln, die Romantik äußert sich aber eher in Tom und Jerry Manier, in einem wilden Katz und Maus – Spiel, da Gudi, auf der Flucht vor meinem knoblachsaucebedingten Mundgeruch, animalische Gewandtheit und Verschlagenheit entwickeln kann. Dass sie selbst der Schrecken der Vampirwelt ist, vergisst sie dabei. Trotzdem ist es auch nett, einen Tag abseits von touristischer Aktivität und Reise in den eigenen vier Wänden zu verbringen, wenngleich mich die Ablehnung, die Gudi aufgrund meiner oralen Ausdünstungen nach gerade einmal vier Knoblauchzehen in einer halben Pesto - Dose, zutiefst trifft.


Gudis zynische Zitate:


„Ich liebe Knoblauch mindestens genauso sehr wie meine Beziehung, wenn nicht sogar ein bisschen mehr.“


Ha, da haben wir’s, sie sieht ja ein, dass sie mindestens genauso vehement wie ich riecht. Das Eingeständnis, dass ich ihr entlocken konnte, trifft mich dann aber doch ein wenig, auch wenn mir immer klar war, dass ich mich nie zwischen Gudis größte Liebe, jene zum Essen, drängen werde können.

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