Veröffentlicht: 01.09.2016
28.08.2016
An unserem sechzigsten Reisetag und letzten Tag in Australien bekommen wir gleich am Morgen nochmals prominenten Besuch. Exklusiv und nur für uns lächelt Mr. Mark Wahlberg, sehr zu Gudis entzücken, in unser Schlafzimmer – allerdings von einem überlebensgroßen Werbeplakat aus. Schön langsam verstehe ich auch, dass Gudi letzte Nacht etwas wie „Gute Nacht, Süßer“ murmelte, auf mein Fragen was sie gesagt hatte aber mit „nixnix“ antwortete. Trotzdem genießen wir einen tollen Ausblick und fragen uns, wann wir einmal so eine Wohnung beziehen werden – beziehungsweise vorallem, ob noch in diesem Leben.
Da das Sydney – Aquarium am Samstag schwer überlaufen war, denken wir klug zu sein, wenn wir uns sonntags sehr früh dorthin begeben. So sehr kann man manchmal fehlen. Die Sehenswürdigkeit ist, wie irgendwie alles was wir uns ansehen (wobei wir auch fast nur in Asien waren), von Asiaten überflutet. Diesmal haben wir die Ehre, mit einer Schulmädchenklasse in Uniform um die besten Plätze zu streiten. Da ich, erprobt durch das Schulbuffet meiner ehemaligen Schule, sehr ellboengewandt bin, müssen wir allerdings keine Sichteinschränkung erdulden. Hysterisches Gequietsche bleibt neben wundervollen und irre knuddligen Seekühen und saublödaussehenden Haien leider ein bitterer Beigeschmack. Trotzdem ist uns der Gang in der Kuppel unter den Becken ein Genuss. Noch nie habe ich so viele Haibäuche von unten kraulen können, niemals wieder werde ich solche Tonlagen hyperventilierender Jungfern im Karorock vernehmen müssen.
Später kaufen wir uns im Supermarkt noch allerlei Leckereien und essen auf Stiegen einer Kirche die letzten australischen Sonnenstrahlen auf unserer Haut spürend (gut, dass es die Letzten sind, unsere Zellen werden es uns danken), unser Mittagessen. Ich gönne mir einen Laib Weißbrot und zwei Avocados – achja und vier große Schokodonuts Gudi isst einen Salat.
Danach begeben wir uns noch einmal unter unsresgleichen (ja ich sehe mich mittlerweile als einen sehr passenden Teil der australischen Elite an). Das putzen, saugen und waschen der geborgten Gemächer passen leider noch nicht ganz zu meinem neu erworbenen Status.
Schweren Herzens verabschieden wir uns von unserem Gastgeber und schreiben auch unserem etwas ferner verweilenden, zweiten Gastgeber eine Nachricht. Danach geht es um einiges an Dollars mit der Bahn zum Flughafen, wo unser nächstes Abenteuer – 30 Tage Neuseeland – auf uns wartet.
Gudis glorreiche Gesetze:
Schau dir den fetten, behinderten Delphin an!
Schreit meine Herzensdame in die Gänge, während sie auf eine Seekuh zeigt. Einerseits kann man ihr ihren Enthusiasmus und ihren Glauben an die eigenen Biologiekenntnisse nicht nehmen. Froh darüber, dass wir nicht verstanden werden, bin ich aber trotzdem. Immer wieder witzig, wenn die Tochter einer Biologielehrerin, selbst herausragende Kenntnisse besitzend, vorgibt, keine Ahnung zu haben.