Veröffentlicht: 24.08.2016
19.08.2016
Welcome to the Australia Zoo! Enjoy our variety of different animals and don`t miss the famous crocodile show at 12pm.
Natürlich verpassen wir die Show nicht, man muss ja auch mal kommerzialisiert sein. Gudi ist, im Nachhinein betrachtet völlig zurecht, der Ansicht, dass man so eine Destination in Australien einmal angesteuert haben sollte. Wie es der Zufall will, landen wir an diesem sonnigen Wochentag (Achtung: wichtige Zusatzinfo, am Wochenende will ich hier besser nicht sein à Menschenmassen) in einem Tiergarten, der im Laufe der Zeit auch zu so etwas wie einer Gedenkstätte umfunktioniert wurde. Für wen? Die meisten von euch kennen wohl noch den Schwammerlkopf, der in diversen Actionkanälen der 90er und 2000er Jahre mit viel zu tödlichen Tieren spielte, als ob es kleine Kätzchen wären. Ja richtig, wir besuchen keinen geringeren Ort als den, vom Australischen Crocodile Hunter betriebenen Australia Zoo. Der Betreiber und weltweite Star/ australische Identifikationsfigur und Nationalheld Steve Irwin gründete diesen Park (eigentlich sein Vater, Steve baute ihn nur aus) und wurde im Laufe der Jahre durch diverse Krokodilumsiedelungen und später zahlreiche Dokumentationssendungen mit höchstgefährlichen Tieren bekannt. Nachdem er im Jahr 2006 – ironischerweise von einem Rochen – getötet wurde, entwickelte sich nicht nur um seine Person selbst, sondern auch um seinen Park ein regelrechter Kultus.
So hatten wir nicht nur die Ehre, jedes Tier und auch die Shows im Namen von Steve Irwin zu feiern, auch durften wir sein persönliches Museum bewundern. Tatsächlich muss ich gestehen, dass die Geschichte rund um den Verrückten aus Down Under nicht nur hochspannend sondern auch durchaus dramatisch und bewegend ist.
Der Zoo selbst ist ebenfalls ganz nett, vor allem, da sich uns die Gelegenheit bietet, mit Kängurus auf Tuchfühlung zu gehen und Koalas zu streicheln. Auch eine Menge an Krokodilen und Alligatoren sind – wie nicht anders zu erwarten an diesem Ort – zu bewundern. Die Krokodilshow selbst ist unserer Ansicht nach eher unspektakulär, was eventuell daran liegen könnte, dass Charlie das Krokodil etwas lustlos und eher überfressen als hochaggressiv wirkt. Im Endeffekt befürchte ich, dass der Schulterschluss der Show für kleine Kinder eher jener ist, dass man Krokodile fast streicheln – jedenfalls aber kaum in deren Beuteschema kommen – kann.
Andere Bewohner des Areals, wie Nashörner oder Tiger erregen unsere Aufmerksamkeit nur sehr wenig – kennen wir sie nun mal nicht nur aus Schönbrunn sondern mittlerweile teils auch aus der freien Wildbahn. Ausnehmen möchte ich hier die Palette an Schlangen, die gereiht nach ihrer Giftigkeit zu bewundern sind. Ich – ein absoluter Schlangophobiker, dem das Grauen schon beim Erblicken einer Schlangenhaut kommt – bin mehr unsicher, ob die dünnen Scheiben tatsächlich vor diesen Bruten der Hölle schützen können.
Zusammenfassend, ein netter, ausnahmsweise nicht komplett überbezahlter Tag in einem australischen Tiergarten. Kann man machen, muss man aber wahrscheinlich nicht unbedingt.
Gudis glorreiche Gesetze:
Man braucht nicht jede halbe Stunde einen Kaffee!
Nicht nur die Tiere, auch ich bin hier eingesperrt. Draußen würde der wunderbare Campingkocher auf mich warten und ich könnte mir einen hervorragenden, lauwarmen Kaffee zubereiten. Stattdessen bin ich dazu gezwungen, den Tag in fast komatös - müdem Zustand zu verbringen, hatte ich doch erst zwei große Häferln am Morgen.