Mit uns auf Wethreise
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Mit Saus und Braus

Veröffentlicht: 02.07.2016

Auch den Freitag und Samstag entschieden wir uns für ein bisschen Abenteuer. Allerdings getrennt von einander, da wir Frederik nicht anders hätten geeignet beaufsichtigen können.

Wer schon die Everglades direkt um die Ecke hat, sollte eine AIRBOAT TOUR nicht verpassen. GRANDIOS!!!! Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Motorrad fahren und fliegen, eben nur auf dem Wasser. Mit bis zu 60 km/h braust man durch die Mangrovenwälder und hat das Gefühl das Boot könnte bei der nächsten Kurve kippen. Nervenkitzel!!! Es ist zwar sehr laut, stinkt aber nicht nach Benzin (wie so manch andere Boote).

Also stieg ich am Freitag Morgen alleine ins Auto und fuhr knapp 45 Min in die Everglades, um dann aus praktischen Zeitgründen, gleich die erste Airboat Station anzufahren. 

Das erste Mal alleine hier Auto fahren - ich war schon etwas nervös. Aber gut, wer A sagt, muss auch B sagen. Auch wenn es hier einige Verkehrsregeln gibt, die man sich immer vor Augen halten muss: Sobald Straßenarbeiter zugegen sind, wird die Strafe für Fehlverhalten im Verkehr verdoppelt, zu Zeiten von Schulbeginn und Schulende gelten in gekennzeichneten Zonen andere Geschwindigkeiten (statt 50 mph gleich 30mph - das macht einen gehörigen Unterschied, obwohl es die gleiche Straße ist), an Kreuzungen, an denen alle Seiten ein Stoppschild haben, hat der Vorfahrt, der als erstes da war, dann geht es nach diesem Prinzip weiter (und hier ist fast jede zweite Kreuzung ohne Ampel auf diese Weise geregelt). es gibt zwar ein rechts Fahrgebot, aber es darf ganz nach Belieben überholt werden. Nicht zu vergessen: rechts abbiegen an roten Ampeln ist ausdrücklich nach einem kurzen Stopp erwünscht. Und das waren nur ein paar Regelungen. Ich bin mir sehr sicher ich kenne nicht alle. 

An der zweiten Kreuzung habe ich dann erstmal die Musik laut aufgedreht und mitgesungen und mich in dem großen Auto mit den noch viel größeren Autos um mich herum schon gleich viel "amerikanischer" gefühlt.

Vor Ort angekommen ging alles ziemlich schnell und nachdem ich unterschrieben hatte, dass ich keine Entschädigungsansprüche im Falle meines Todes etc. stellen werde, saß ich mit zwei anderen Familien auf dem gelben Airboat, hatte den Gehörschutz auf und es ging los.






An zwei weitläufigeren Stellen stoppte der Kapitän (oder wie ein Airboatfahrer auch immer heißen mag) die Motoren und man konnte in den Mangroven die Rufe der Alligatoren hören, es plitschte hier, es platschte da, die Vögel zwitscherten - HERRLICH! An diesen Stopps beabsichtigte er unsere Fragen zu beantworten und uns Alligatoren aus der Nähe zeigen zu können. Ich stellte also auf meinem kauderwelsch-Hand-Fuß-Englisch Fragen zu Dingen, die ich vorher gelesen habe. Natürlich war ich dadurch die deutsche Klugscheißerin, aber wann hat man schon mal die Möglichkeit vor Ort nach zu fragen? Vermutlich wurden die erwarteten Alligatoren schon lange vorher angefüttert und erscheinen immer wenn sie die Motoren hören... Aber gut, Alligatoren hatten wir in den Tagen vorher ausreichend in ihrem Lebensraum gesehen, darum war ich auch nicht sehr traurig, dass sich nicht viele bei dieser Fahrt blicken ließen. Marius erzählte von seinem Trip am folgenden Tag, dass der Kapitän den Alligatoren Marshmallows hinwarf. "What happens on the boat, stays on the boat". Na klar, denn er müsste sonst mit 250 Dollar Strafe rechnen und die Tiere würden erschossen. Aber wir Touris wollen ja was sehen für unser Geld. :(

Der zweite Stopp sollte dann für unser Boot erstmal der letzte sein. Es sprang nämlich einfach nicht mehr an. Zuerst dachten wir, das sei ein Gag und gehöre dazu. Aber dann musste ein zweites kommen und wir stiegen um. In der Zeit des Wartens standen wir auf einer freien Wasserfläche umringt von Mangroven, der Kapitän versuchte die Situation zu retten und erzählte, dass es den Alligatoren wohl zu heiß sein, dann ließen sie sich bis auf den Grund sinken (an der tiefsten Stelle ca 2,50m)und kühlten dort ab. Und zack in diesem Moment sahen wir an der einen Seite Bewegung im Wasser und gleich danach eine weitere.... Oh ha, da kamen dann zwei Kollegen auf uns zu geschwommen und das Boot ist weder hoch, noch außen herum abgegrenzt. Auf meine Frage, ob er denn etwas zur Verteidigung dabei hätte (für den Fall eines Falles), sagte er nur: I´m your protection. Nun gut, das muss man dann in dieser Situation wohl so hinnehmen. Die Alligatoren schwammen ein paar Runden um unser Boot herum, nahmen aber Abstand als das zweite "Rettungsboot" kam. Wahrscheinlich hatten sie auf Süßigkeiten gewartet. ;)

Der Chef persönlich schaute sich das Tier mal genauer an. Ich bin in der Zeit mal auf seinen erhöhten Sitz geklettert :)



Als die Fahrt zu Ende war, konnte man noch Alligatoren-Babies bewundern und anfassen. Da war ich allerdings geteilter Meinung, weil auch meine Fragen dazu nicht ganz zu meiner Zufriedenheit beantwortet wurden. Man konnte auch einen 2,5 Jahre alten Alligator auf den Arm nehmen. Es hat mich sehr gereizt, aber ich habe es dann mal gelassen. Also löste ich mich von der Gruppe ab und brach den nach Hause Weg an. Ein Foto habe ich davon mal geknippst.

Dieses Baby ist ca 9 Monate alt.

Zurück bei meinen Männern nutzte ich Frederik Mittagsschlaf und tippte den vorherigen Bericht.

Nach Mittagessen und Toben, Verstecken und Fangen kreuz und quer durch die Wohnung mussten wir noch einkaufen fahren.

Danach wollte Frederik nicht mehr Auto fahren und auch nicht an den Strand und auch nicht ins Planschbecken. Also eierten wir drinnen rum und suchten uns Beschäftigung bis es dann erst für den Kleinen und dann für uns Große ins Bett ging.

Am Samstag war also Marius großer Abenteuertag und er kam ebenso beeindruckt zurück, wie ich am Tag zuvor. Wir tauschten uns über die erhaltenen Infos aus und fanden es wirklich interessant was es alles rund um die Everglades, die Alligatoren und die Airboate zu wissen gibt.

Frederik und ich verbrachten den Vormittag damit, den Haushalt mal etwas flott zu machen, mit allem was dazu gehört. Was muss, das muss. Praktisch wenn man ein Kleinkind hat, das großes Interesse an allen zur Verfügung stehenden Putzutensilien hat (leider auch an den Putzmitteln und man muss alles im Auge behalten). Besonders die langen Besen und Wischer haben es ihm angetan und er nutzt sie als Pferde und hoppelt damit durch die Wohnung. Am aller liebsten hinter mir her und dadurch auch direkt jedes Mal durch die gerade eben zusammengekehrten Krümelhaufen (es gibt keinen Staubsauger). Die werden dann wieder fröhlich verteilt, er lacht sich kaputt und ich schnaufe, erkläre er soll doch bitte einen anderen Weg reiten und wiederhole das ganze dann so oft, bis ich kurz davor bin die Geduld zu verlieren. Wie das mit dem feuchten Wischen ist, brauche ich wahrscheinlich nicht zu beschreiben. Es reicht bestimmt der Hinweis, dass er trotz mehrfachen Ausrutschens jedes Mal wieder über die feuchten Flächen und hinter mir her galoppieren muss.... Viele werden das kennen ;)

Als wirklich sehr praktisch hat sich das für das Alter typisch beliebte Interesse am Schmieren und Klecksen erwiesen. Frederik hatte riesige Freude daran meinen leichten Sonnenbrand sehr ausdauernd und unter ständig weiterer Creme-Anforderung einzucremen. Leider gehört bei ihm auch noch das Erleben über den Mund/ den Geschmack dazu. Was dazu führt, dass er entweder mit der Creme herumschmierte oder versuchte sie wieder abzulecken. Sehr lustig! :) :) :)

Tja, ansonsten war unser Samstag eher unspektakulär. Natürlich bis auf das EM 2016 Spiel!!! Das hat uns dann doch ein bisschen Aufregung gebracht. :) Wir hoffen euch auch, trotz der späten Stunden! :)



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