Mit uns auf Wethreise
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See you later ALIGATOR

Veröffentlicht: 01.07.2016

Wer denkt, Familienurlaub in Florida sei langweilig, der hat ja keine Ahnung - a) von Familie mit Kleinkind und b) von Florida. Hier gibt es eine sooooo große Bandbreite an Angeboten wie man seine Freizeit verbringen kann: sportlich mit Surfbrett auf dem Meer oder mit Kanu durch die Everglades oder hoch zu Boot beim Angeln auf offener See. Gemütlich beim Schnorcheln, Sonnenbaden, Muscheln sammeln, Vögel, Delfine und Manatees beobachten, durch Städte und Malls schlendern etc Oder auch abenteuerlich z.B. bei einem schnellen Trip durch die Everglades auf einem Airboat oder bei der Suche nach Alligatoren ohne Guide und noch dazu off road.

Vieles davon haben wir schon (mehrfach) abgehakt und wurden dabei immer wagemutiger. Also liebe Omas und Opas jetzt solltet ihr tief durchatmen oder einfach nicht weiterlesen!

Wir entschieden uns für die Off-Road-Variante und fuhren mit zwei großen Kühltaschen voll mit Verpflegung knapp eine Stunde südlich in die Everglades rein, um dann vom Highway ins Gepflänz abzubiegen und immer weiterauf unbefestigter Straße zu fahren. Nach ca 3 Meilen kamen wir an eine Art Picknickstelle mit WC-Häuschen und dachten dies sei doch ein hübscher Ort um einen kleinen Vormittagssnack zu nehmen. Also alle ausgestiegen, alle Vorräte unter die Arme gepackt und los. Nach zehn Metern merkten wir aber, dass dieser Plan so nicht ganz aufgehen konnte, denn plötzlich standen wir auf dem Speiseplan und zwar von mindestens einer Zillionen Moskitos. Sie waren ÜBERALL!!!!! Also schnell alle im Schnellschritt zurück ins Auto. Frederik wurde eher in seinen Sitz geworfen als gesetzt, dann wir schnell rein gehechtet und schnell die Türen zugeschlagen. Leider waren wir nicht mehr alleine und so mussten wir erst einmal im Auto bestmöglich alle Angreifer abwehren und außer Gefecht setzen!


Dann ging es weiter. Immer weiter die ungeteerte Straße entlang. Natürlich trafen wir nach ein paar weiteren Meilen eine andere Person. Ein älterer Herr stand mit seinem Wagen auf der Straße und Fotografierte in die Sümpfe hinein. Genau an dieser Stelle war ein kleiner Fluss - und EIN ALLIGATOR!! Neuer Versuch - alle aussteigen, Foto griffbereit, Kind auf dem Arm.



 Und wer hätte es gedacht, wir kamen mit dem Mann ins Gespräch und er erzählte, dass er sehr häufig durch diese Gegend streift und dabei viele Fotos von der Natur, den Alligatoren, Schildkröten etc macht. Er holte sogar sein Notebook um uns seine Aufnahmen zu zeigen und erzählte dabei wo und wie wir am besten weitere Alligatoren sehen könnten auf dieser Straße, die nur geradeaus führt um dann wie in einem Ring wieder auf dem Highway weiter südlich zu münden.

Der erste Alligator in freier Wildbahn war schon ziemlich aufregend! Als wir weiter fuhren, trauten wir unseren Augen kaum - da lag doch tatsächlich so ein Kerl neben am Straßenrand und sonnte sich. Wir stoppten und Marius traute sich auszusteigen und ihn zu fotografieren, während ich seinen Löwenmut selbstverständlich festhalten musste.









Hier stehen wir auf einer kleinen "Brücke", links und rechts davon ist keine Absperrung und darum können die Alligatoren auch ganz gemütlich auf die Straße krabbeln - ist ja schließlich ihr Revier.


Als plötzlich sechs große Exemplare im Wasser auf uns zukamen sind Frederik und ich schnell ins Auto, wer weiß wie viele noch in den Büschen ringsherum saßen.....



Alles in allem dauerte diese Runde knapp eine Stunde und wir sahen ca. 15 Exemplare. Frederik war überglücklich - wir auch. Man kann es sich ähnlich wie einen Spaziergang durch den Wald vorstellen, bei dem man hier und da Rehe sieht. Leider verhält es sich auch genauso in Verbindung mit dem Straßenverkehr, der durch die Everglades führt und man sieht hier und da auch überfahrene Alligatoren. Für uns völlig fremd, hier total normal.

Übrigens ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung von Krokodil und Alligator: Bei Krokodilen siehst man am Maul die Zähne und es scheint dadurch als würden sie lachen.

Auf dem Highway zurück nach Naples stoppten wir noch an einem Visitorcenter und kamen mit zwei deutschen Paaren ins Gespräch, die gemeinsam unterwegs waren. das eine Paar kommt aus Gießen - so klein ist mal wieder die Welt. 

In der Wohnung angekommen was es schon fast Nachmittag und wir erholten uns erst einmal und kühlten ab, um dann frisch geduscht essen zu gehen. Aber nicht irgendwo, sondern in einer amerikanischen Restaurant-Kette, die es mittlerweile sehr verbreitet in der ganzen Welt gibt. Denn sie haben das Geheimrezept gefunden, um Männer jeden Alters glücklich zu machen. Sie vereinen alles, was Männer interessiert: SPORT, DEFTIGES ESSEN und natürlich SCHÖNE FRAUEN! Wir gingen also im HOOTERS essen. Dabei dachte ich mir, wenn man einen Ekel vor Essen ersteinmal überwunden hat, sollte man am Ball bleiben und es gleich wieder tun und ich bestelle Crab Legs! Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln habe ich also mit einer Engelsgeduld diese kleinen dürren Beinchen geknackt, gepult und genossen. Es hat fast Spaß gemacht die Herausforderung anzugehen.


So, manche Leser denken jetzt UND WAS IST MIT DEN SCHÖNEN FRAUEN??? Was soll ich als Frau dazu sagen? Ja, da waren sehr schöne Frauen - auf Postern, auf Zeitungsberichten, in der TV Show die die Wahl zur Miss Hooters Bikini oder etwas ähnlich zeigte. Das waren sehr schöne FRAUEN. Ich betone das, weil das weibliche Personal in diesem Restaurant wahrscheinlich gerade Schulferien hatte und sich etwas dazu verdienen wollte und vom Alter her knapp Frederiks Schwestern sein könnten.  Wir dachten uns dabei nur MAN SIND WIR ALT!! 

Nett waren sie selbstverständlich alle und Frederik hat sich ganz wohl gefühlt.


Wir waren früh fertig und entschieden erneut den Sonnenuntergang zu bewundern. Auch wieder mit Erfolg.




Nachdem einen sehr aufregenden und langen Mittwoch hatten, gestalteten wir den Donnerstag ganz gemütlich und startete wieder morgens am Strand. Ich konnte das Schild am Schildkrötennest noch einmal scharf fotografieren.


In der Wohnung haben wir zu Mittag gegessen, ein Schläfchen gemacht und versucht irgendwie die Zeit bis zum Nachmittag zu überbrücken (u.a. mit einem leckeren selbstgemachten Bananenshake), denn da planten wir einen Besuch auf einem Spielplatz.


Den fanden wir auch und er gefiel uns wirklich gut. Es gibt dort soooo viel zu entdecken und zu bespielen und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein großes Plus: Er ist überdacht! Und was ihn einfach super macht: Es gibt eine Wasserfontänen Ecke in der die Kinder hüpfen und spielen und vor allem SICH ABKÜHLEN können! Es gibt eine Säule mit einem Knopf, den die Kids selbst drücken können damit das Wasser startet. Dann spritzt, sprüht, sprenkelt und tropft es überall für ein paar Minuten. Einfach toll und wir werden bestimmt wiederkommen.




Das Klettern und Spielen und Wasserhüpfen hat Frederik so geschafft, dass er schon im Auto eingeschlafen ist. Wir fiesen Eltern wollten aber noch einen kurzen Abstecher am Pier machen und nach Delfinen Ausschau halten - was uns ein Herr am Abend vorher am Strand empfohlen hat (er reist am Samstag mit seiner Frau nach Deutschland und besucht damit Europa zum ersten Mal).

Das todmüde und halbschlafende Kind also aus dem Auto in den Buggy verfrachtet, nochmal zur Sicherheit mit Sonnencreme eingecremt und ab zum Pier. Es waren wieder viele Angler da und es erinnerte mich irgendwie an die Atmosphäre sonntags in der Handballhalle. Es geht nicht nur um den Sport, sondern auch um generationsübergreifende Kontakte und soziales Geschehen. Also entgegengesetzt des Bildes vom einsamen, fast meditierenden Angler in stiller Wildnis. Auf dem Pier geht es richtig rund und die Angeln sind vielleicht eher ein bisschen Dekoration ;)

Mit der Entscheidung Frederik in dieser Zeit im Buggy schlafen zu lassen, haben wir uns auch leider selbst ein Bein gestellt und hatten bis 22.30 Uhr ein herumhüpfendes und doch wieder müdes Kind bei uns im Wohnzimmer bis wir alle gemeinsam ins Bett gingen.

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