Mit uns auf Wethreise
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In und um Naples herum

Veröffentlicht: 08.07.2016

Nun habe ich meinen zwei-Tage-Blog-Rhythmus gewaltig unterbrochen. Der Grund ist kein großer: Es gab einfach keine großen Erlebnisse, die unbedingt erzählt werden wollten :) Aber ich hole dennoch ein paar Erzählungen nach:

Nachdem der Dienstag Morgen schon so überraschend grandios mit Delphinen am Strand begann, konnte der restliche Tag einfach mit nichts aufwarten, dass uns noch mehr begeistern konnte. Auch unser Ausflug nach Everglade City war eher nutzloser Benzinverbrauch als eine eindrucksvolle Reise. Sucht man Action, ist man hier bestimmt richtig. Es gibt auch hier Airboat-Touren Anbieter und daneben die Erkundung der Everglades mit "Swampbuggies" - riesige Fahrzeuge die sich ihren Weg durch den feuchten Untergrund graben. Für uns also nichts dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und schauten uns ein bisschen den Stil der dortigen Häuser an, der im Reiseführer als "typischer alter Florida-Stil" beschrieben wird.






Auf dem Rückweg stoppten wir noch in einem kleinen Hafen direkt am Rande des Evergladegebietes "Ten Thousand Islands" und meldeten mich für den nächsten Tag zu einer kleinen Bootstour an, die weitere Manatee - Begegnungen bringen sollte.

Ich freute mich also schon sehr auf den bevorstehenden Tag, als ich am Mittwochen Morgen aufstand und mich erneut alleine dem großen weiten Straßennetz stellte und in Richtung Everglades fuhr. Vor Ort startete die Bootstour mit einem kleinen Schipperkahn, eher ein stabiles und überdachtes Schlauchboot, welches in einem eher familiären Hobbyhafen stand. Dort lungerte auch ein nicht kleiner Alligator zwischen den Booten herum. Irgendwie für mich noch immer kein gewohnter Anblick diese Kerlchen so ohne Zaun überall zu entdecken...

Also, alle einteigen, Türen (bitte schnell) schließen, Motor an und los ging das Getucker. Wir waren nur zu sechst mit einem etwas grummelig wirkenden Kapitän, der uns auch die Infos geben sollte. Zum Glück war er der erste an diesem Tag, der nach einer gefühlten Ewigkeit zwischen den Mangroven geschippert, das erste Manatee fand. Insgesamt waren es drei Stück binnen 90 Minuten. Kann an der falschen Jahreszeit liegen und an dem äußerst unaufregenden Wesen dieser riesigen Kolosse, aber dieser Ausflug war für mich doch etwas unnötig. Die Tiere befinden sich nur unterhalb der Wasseroberfläche und stecken lediglich zum Luft holen (und das kann bis zu 20 Minuten dauern) ihre Nase aus dem Wasser und man hört sie laut aus und einatmen. Auch das Fressen der Pflanzen an der Oberfläche schaffen sie ohne groß den Kopf aus dem Wasser hinauszuheben. Also alle Bilder, die ich machen konnte, werden euch nichts sagen. Ich habe mal eine Postkarte dazu fotografiert, damit ihr eine Vorstellung davon habt.






 Die Tiere sind wirklich riesig und immens schwer. Man denkt sie seinen artverwandt mit Seelöwen o.ä., wenn ich aber dem Kapitän glauben schenken kann, dann ist ihre DNA der von Elefanten am nächsten. Sie sind Vegetarier und leben hier in Florida am liebsten im warmen Brackwasser. Eine Wassertemperatur von 18°C kann schon tödlich für sie sein. Sie haben kein Fell, sondern nur Haut und haben eigentlich keine natürlichen Feinde, außer den Menschen. Vor Jahren wurden sie noch wegen ihres Fleisches gejagt, heute stehen sie unter gesetzlichem Schutz. Man sieht sie relativ schlecht im Wasser, da man sie mit einem riesigen Fels verwechseln könnte.  


Hatte ich schon erwähnt, dass die Mangroven einen ganz erheblichen Teil des Ökosystems der Everglades darstellen? Sie führen dazu, dass die Balance des Brackwassers (eine Mischung aus Salz- und Frischwasser) erhalten bleibt, in dem die Wurzeln wie eine Art Filtersystem arbeiten. In Hurrican-geplagten Gebieten dienen sie auch etwas als Schutzwall für die Häuser und deren Bewohner.



Ich hatte mir irgendwie mehr "Begegnung" gewünscht, aber informativ war der Ausflug allemal.

Marius war in der Zwischenzeit mit Frederik im Pool planschen und sie machten Männerprogramm: Falls ihr unseren Zwerg in der näheren Zukunft sehen solltet, denkt nicht er wäre extrem ungezogen wenn er euch schreiend und grunzend die Zunge rausstreckt! Da er ja offen für die ganze Welt erzogen werden soll, lernt er gerade den neuseeländischen Haka - ein Tanz der Maori, der sowohl zur Selbstvorstellung als auch zur Abschreckung dienen soll, oft auch als Kriegstanz betitelt. Dabei wird sehr viel über die Gesichtsmimik übertragen - eben auch über das geräuschvoller Herausstrecken der Zunge. Also: Unser Kind streckt nicht die Zunge heraus, sondern lernt kulturelle "Männersachen" - den Haka. :) :) :)

Der Nachmittag wurde von uns auf dem Spielplatz im Einkaufzentrum verbracht, da dunkle Wolken und Donnergrollen mit samt Regen uns dazu drängten, um Hauptsache nochmal etwas Bewegung gehabt zu haben. ;)

Dabei zeigte Frederik wieder ein neues Interesse: das Interesse an Geld. Ei paar Tage vorher gaben wir ihm ein paar Münzen zum Spielen und erklären "Geld gegen Ware". Seit dem stand er häufig hinter uns uns rief nur "Geeeeld!!! Geeeeld!!!" und wollte noch mehr Münzen haben. Im Einkaufszentrum  saß er nun in einem Karoussellauto, das sich für ein paar Münzen in Bewegung setzt. Bisher reichte es meistens einfach nur darin zu sitzen. Diesmal saß er darin und rief sehr laut "Geeeeld!!!" Wir haben uns kaputt gelacht. ..

Da unsere Tage in Naples bald gezählt sind, wollen wir gerne noch viel Zeit am Strand verbringen. Also startete auch der Donnerstag dort. Wir planschten, bauten verschiedenes aus Sand, bis Frederik wieder aus heiterem Himmel "Heim!" und "Auto!" und "Dudu!" rief und über den Strand alleine losstiefelte in Richtung Dusche um dann heimzufahren. Er war durch nichts zu überzeugen länger zu bleiben, also lief ich ihm nach und Marius packte ein und wir fuhren zurück.




Nach dem Mittagsschlaf und Mittagessen stand natürlich wieder die EM 2016 auf dem Programm!, die nun leider für uns kein gutes Ende nahm.

Danach verbrachten wir noch einige Zeit mit dem Booti im Pool.

Auch am  Freitag hatten wir eine schöne Morgenzeit am Strand. Während Frederik und ich mit den Schwimmflügeln experimentierten, suchte Marius sehr erfolgreich Muscheln. Ganz besonders beliebt sind hier die SANDDOLLAR. Es gibt sie wohl auf der ganzen Welt, ich kannte sie noch nicht, finde sie aber irgendwie sehr zauberhaft.

Und interessant, dass sie zur Gruppe der Seeigel gehören! Habe sie gegoogelt - wirklich interessante kleine Lebewesen!




Wir genossen einen langen Mittagsschlaf und die Jungs gingen nach dem über uns schwebenden Gewitter eine Runde in den Pool, während ich noch ein bisschen räumte und sauber machte. 

Wir machen uns nun noch vier gemütliche Tage in Naples, dann geht es auf zu neuen Erlebnissen. :)



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