Veröffentlicht: 21.02.2018
Der erste Höhepunkt unserer Reise ist Feuerland und hier natürlich Ushuaia, die südlichste Stadt der Erde am Ende der Welt. (Aus dem Streit zwischen den Chilenen, die behaupten, das Dorf Puerto Williams sei noch weiter südlich und den Argentiniern die kontern, dass es eben nur ein Dorf und keine Stadt sei, halten wir uns raus). Ushuaia ist nicht schön im üblichen Sinn, aber spannend, bunt und lebhaft und mit einer Art "Goldgräberstimmung" breitet die Stadt sich rasant aus. Wir stehen mehrere Nächte direkt an der Uferpromenade des Beaglekanals und geniessen den atemberaubenden Bick auf den Hafen und die Ausläufer der Anden. Zwischendurch verbringen wir einige Tage im Nationalpark Tierra del Fuego und unternehmen eine lange Bootstour auf dem Beaglekanal. Wir fanden es unbeschreiblich, verzichten deshalb auf viele Worte und lassen Bilder für sich sprechen.
Bei unserer Fahrt durch Feuerland fallen uns immer wieder abgestorben Bäume auf. Zum Teil passieren wir riesige Flächen mit Hunderten von Baumleichen. Ein Ranger klärt uns auf, dass es sich um Biberschäden handelt. Um den Fellhandel anzukurbeln importierte ein vermeindlich findiger Politiker 1950 fünfzig Biber aus Kanada und wilderte sie aus. Anders als in Kanada haben die Biber hier keine natürlichen Feinde und vermehrten sich ungebremst. Heute sind es über 200.000 Tiere. Der Baumbestand auf Feuerland fällt sowohl der Nagefreude der Biber als auch der Staunässe zum Opfer und erholt sich nicht so schnell wie die kanadischen Nadelhölzer. Mittlerweile kann man von einer ökologischen Katastrophe sprechen, die nur noch durch eine komplette Ausrottung der Biber gestoppt werden könnte.
Auch in Ushuaia haben wir nette und offene Menschen getroffen, wie z. Beispiel Edelweiss und ihren Bruder Erwin, die ihre nostalgischen Namen ihrer deutschen Urgroßmutter verdanken.
Feuerland hat uns fünf Tage lang mit einer der seltenen Schönwetterperioden verwöhnt, so dass der Abschied uns sehr schwer fiel. Hasta la proximal Ushuaia!