mirima
mirima
vakantio.de/mirima

In the middle of nowhere

Veröffentlicht: 08.10.2016

Hey ihr Lieben!

Auch dieses Mal ist mein letzter Bericht schon einige Tage her, was hauptsächlich dem Nicht-Vorhanden-Sein einer vernünftigen Internet-Verbindung in letzter Zeit zu Schulde kommt. Das mag in Zukunft noch öfter vorkommen, daher entschuldige ich mich schon mal im Voraus.

Seit besagtem letztem Bericht ist allerdings viel passiert...

Meine siebte und letzte Nacht im Base Hostel Sydney artete unerwarteterweise noch in eine einigermaßen ausgiebige Partynacht aus, da wir herausgefunden haben, dass der (wie sich später herausstellte, äußerst spendable) Neuseeländer aus unserem Zimmer am nächsten Tag Geburtstag haben würde und wir uns daraufhin natürlich großzügig bereiterklärt haben, mit ihm reinzufeiern. Wirklich selbstlos von uns, ich weiß...

Am nächsten Morgen galt es für mich trotz alledem, früh aufzustehen und auszuchecken, da ich um 10 an der Central Station sein musste, von wo ich mit Greyhound in die Hauptstadt Australiens fuhr. Canberra ist mindestens genauso langweilig wie angekündigt. Natürlich ist einem klar, dass Canberra nicht Sydney ist, aber von einer Hauptstadt -quasi eines ganzen Kontinentes-, erwartet man unterbewusst dann doch etwas mehr.

Zusätzlich nahm mir ein extrem heftiger Sturm die Möglichkeit, an diesem Nachmittag noch irgend etwas zu unternehmen und so verbrachte ich den Rest des Tages einfach im YHA, aß zu Abend und ging Schlafen. Am nächsten Tag checkte ich wieder aus und stieg in den nächsten Greyhound Bus nach Holbrook.

Ziel dieser ganzen Aktion war es, die Farm von Bekannten meiner Eltern zu finden, die zwischen Holbrook und Culcairn liegt. Dies gelang mir schließlich mit Durchfragen, Trampen und so weiter auch. (Hier möchte ich nicht näher ins Detail gehen, um sicher zu gehen, dass meine Mom mich auch in Zukunft noch alleine in die große weite Welt hinaus ziehen lässt, haha). Okay, das klingt jetzt zugegebenermaßen schlimmer als es war, ich wäre in Deutschland nur vermutlich niemals zu einem Typen mit ähnlicher Optik ins Auto gestiegen...

Wie auch immer, im Endeffekt ist ja alles gut gegangen. Unversehrt (lediglich um ein paar Dollar ärmer) bin ich an der Farm angekommen, deren Besitzer mich erstaunlich schnell zuzuordnen wussten, angesichts der Tatsache, dass meine Eltern das letzte Mal vor über 20 Jahren dort gewesen sind.

Sofort wurde ich in australischer Manier aufgenommen wie ein Familienmitglied und bekam von einem eigenen Zimmer bis zu einem eigenen Auto alles zur Verfügung gestellt, was das Herz begehrt.

Am Tag meiner Ankunft wurden 650 junge männliche Rinder auf der Farm abgeliefert; ihnen allen wurde am nächsten Tag vom Local Land Service Blut abgenommen, da Australien immer noch ein großes Problem mit “Illegal Dumping“ hat. Das bedeutet, dass sowohl Privatpersonen als auch Firmen ihren Elektroschrott, bzw. generell Schrott einfach in die Landschaft entsorgen. Wenn die Rinder dann an Batterien oder Ähnlichem lecken, oder solche Dinge gar fressen, sterben sie relativ schnell.

Die Blutabnahme-Aktion sollte also zeigen ob und wenn ja, wie viele Rinder der Herde irgendwelche Giftstoffe in sich tragen. (So hab ich das alles zumindest verstanden).

Zu meinem Vorteil konnte ich dabei nicht wirklich viel helfen, sodass ich den halben Tag mit dem Quad oder “meinem“ Jeep über irgendwelche Wiesen gebrettert bin. Von einer genialeren Seite kann sich einem das Leben wahrscheinlich kaum noch zeigen.

Mittlerweile bin ich mit meinen “Gasteltern“ (bzw. eher Großeltern) in ihrem zweiten Wohnsitz in Wagga Wagga - hier hab ich es gestern auch das erste Mal geschafft, mir einen (leichten!) australischen Sonnenbrand zuzuziehen, der allerdings zwiebelt wie Hölle. Es wird mir eine Lehre sein. Hoffentlich...

Hier stoppe ich meine Erzählungen dann auch mal, sonst wird der heutige Beitrag wirklich entschieden zu lang.

Die besten Grüße und Wünsche an euch Alle und bis zum nächsten Mal!

Take care:)

   - Pauline

Antworten