Veröffentlicht: 08.12.2018
So, meinen gestrigen Depritag habe ich überwunden...ein eigentlich gelöstes Problem ist wieder da...das hat mich sehr beschäftigt, aber darum kann ich mich eh erst nach meiner Rückkehr kümmern. Wie der Hot Water Beach gestern schon vermuten ließ, befinde ich mich hier in einer nur noch gering aktiven Vulkanzone, quasi die Eifel von Neuseeland. Ich fahre also nach Rotorua (schöne Mopedkurven inklusive, klar...) und wandere durch das Waimangu Volcanic Valley. Ein toll gestalteter Flyer führt mich an interessanten Punkten vorbei, immer liegt dabei ein leichter Schwefelgeruch in der Luft (Nein, das liegt nicht an den Chilibohnen von gestern). Die letzte größere Schlamm- und Wasserdampferuption ist 150 Jahre her, heute dampft und sprudelt es nur noch aus allen möglichen Öffnungen. Es blubbert zum Teil wie im Teekessel, das heiße Wasser vermischt sich mit normalen Quellwasser und so freuen sich die Tiere über das badewannenwarme Wasser. Der blaugrüne See soll der der weltgrößte Geysir sein, leider aber sprudelt er nur unter der Wasseroberfläche. Am Lake Rotomahana , ein Kratersee ohne Abfluss, also konstant steigenden Wasserspiegel, bade ich noch etwas in der Stille, bis der Bus für die Rückfahrt eintrifft. Der Tank ist noch halb voll, dennoch tanke ich nach (Neuseeland!!), denn ich möchte weiter 200km durch einen Nationalpark fahren. 10 km hinter der Tankstelle geht die Motorkontrollleuchte an, ich halte und klemme kurz die Batterie ab (so repariere ich so etwas immer), fahre weiter, da meldet die Anzeige eine Überfüllung mit Motoröl. Quatsch natürlich, Wasser und Öl sind ok. Also wieder abklemmen, 5 min warten und weiter. Das Auto ist echt spaßig, für die nächste Tour nehme ich einen Bordmechaniker mit...nein, besser eine Bordmechanikerin.
Der State Highway 38 führt durch den Te Urewera Nationalpark, aus der normalen Landstraße wird er später zu einen 3m breiten Siebengebirgs-Wanderweg werden, insgesamt 72km sind nur geschottert. Entsprechend ruhig ist der Verkehr, mir begegnen auf den 200km vielleicht 20 Autos. Ein Plattfuß wäre hier doof, ich habe keine passenden Radbolzen für das Ersatzrad dabei, aber wer fährt sich schon in der Pampa ein Reifen kaputt? Also außer Christian jetzt???
Später komme ich an den Lake Waikaremoana, er erstreckt sich weit verzweigt über 54 km². Hier jetzt ein Kanu dabei haben, das wäre toll...unberührt wirkt die Landschaft, ich sehe ein Boot und ein Kanu auf dem Wasser. Eine schöne Gegend ist das hier...
Schließlich geht der Nationalpark wieder in normal bewirtschafte Felder über, die kahle, nur mit Rasen bedeckten Hügel erinnern mich an geschoren Schafe, was muss das für eine grandiose Landschaft gewesen sein, bevor der Holzeinschlag der Siedler einsetzte? Wieder an der Hawke Bay am Meer, fahre ich in einem Bogen weiter Richtung Nordosten. Morgen möchte ich die Ostspitze der Nordinsel aufsuchen.