Veröffentlicht: 15.11.2018
Nach all dem Stadttrubel und den vielen Teens in Hotpants ist mir jetzt erst mal nach Ruhe und anderen hübschen Bildern. Beides werde ich heute bekommen...Ich verlasse Wellington Richtung Nordosten, folge der SH 2 über einen kleinen Pass (wie übrigens viele Strecken hier wunderschön für´s Motorradwandern..) bis Featherstone und biege dann ab Richtung Cape Pallisier. Durch unendlichen Felder voller Schafe führt die Straße endlich ans Meer und dann weiter am Hang entlang Richtung Osten. Ich erreiche Ngawi, hier gibt es eine kleine Robbenkolonie. Vorsichtig nähere ich mich dem Uferbereich und entdecke dann nach und nach immer mehr Robben. Mit dem braunen Fell sind sie für diesen Fels bestens getarnt. Ich bemerke eine Robbe 2m schräg unter mir erst dann, als es ihr zu warm wird und sie wieder ins Meer watschelt. Die anderen Robben beobachten mich immer wieder, dösen dann aber lieber weiter in der Sonne. Übrigens: Robben sind super süß, aber die Kolonie stinkt wie ein Puma-Käfig. Weiter geht es zum Ziel der Tour, dem Leuchtturm am Cape. Hier ist der südlichste Punkt der Nordinsel, perfekt als Startpunkt für die Tour rund herum. 250 Stufen gilt es zu erklimmen, ein Klacks ... das erste Drittel nehme ich noch 2 Stufen auf einmal, dann werde ich doch etwas langsamer, oben angekommen bietet mir ein älterer Mann seine Hilfe an...Ich muss wohl doch mal was trainieren...
Erst mal 1h zurück, dann führt mich der Weg weiter nach Martinborough. Ich tanke (in NZ immer ab halb voll!!) und hole noch ein paar Lebensmittel, u.a. eine Flasche Weißwein, 2018er The Luminary aus Martinborough, habe ich noch nicht im Netz gefunden, aber paßt gut zum Tagesbericht.
Ich möchte in Akitio einen kleinen Campingplatz am Meer anfahren, der nur durch ein 30 km langes Tal erreichbar ist. Die Route dahin lege ich bewußt auf kleine, kurvige Straßen, so daß ich 2 h mit Freddie lauthals Live at the Opera singen kann (kurz vor der Abreise waren Christoph, Katharina und ich in dem neuem Film... toll und sehr bewegend!!) bevor wir das Meer erreichen. Der Platz ist ein Volltreffer, es sind nur vielleicht 5 Dauercamper da, ich parke an der Mauer zum Meer, das da ca.10m entfernt ist. Zum Abendessen sitze ich an einem menschenleeren Strand, die Wellen brechen sich ca 50m entfernt, und genieße einfach den Moment. Heute Nacht lasse ich mal nicht das Fenster, sondern die Heckklappe auf..
Morgen fahre ich entweder weiter oder bleibe einfach noch hier, mal sehen, in 8 Tagen möchte ich an der Nordspitze der Insel ankommen und dann an der Westküste entlang wieder zurück fahren.
Noch ein Wort an Mike und Dennis: Tina hat mir von euch erzählt, ich wünsche euch von Herzen gute Besserung und eine baldige Gesundung. Macht´s gut, Grüße Michael