Veröffentlicht: 30.08.2023
15.08. (Dienstag)
Regen, Regen und noch mehr Regen. Und dazu meine schlechte Laune. Sven tat mir heute echt leid und ich habe mich mehrfach entschuldigt. Aufgrund der Wetterlage entschieden wir (bzw. ich) uns ohne Frühstück zeitnah los zu machen und den Tag zu nutzen, um Strecke zurückzulegen. Natürlich nur so weit Michel es zulassen würde.
Nach nur einer halben Stunde wollte Michel aus seinem Maxi Cosi befreit werden und wir frühstückten im Stehen an einem Parkplatz am Straßenrand während Michel mit großen Augen den Fjord auf der anderen Straßenseite bewunderte (Babys sind kurzsichtig, wahrscheinlich hat er irgendwas andere gesehen). So ging es die nächsten 5 Stunden weiter bis wir entschieden einen Camping Platz anzufahren. Zu dem Zeitpunkt war der Regen so stark, dass wir kaum die Stellplätze sehen konnten. Aber was wir sahen, waren kleine Hütten und genau so eine bezogen wir für den restlichen Tag und die Nacht. Ich bin froh, dass wir trotz unseres Campers an so einem Tag nicht den Ehrgeiz haben im Auto zu bleiben. Wären wir zu zweit, hätten wir den Tag über gelesen, geschlafen und andere Dinge getan.. Aber mit Baby on board benötigt man etwas mehr Freilauf. Tatsächlich hatten wir uns sogar mittags in Regenmontur geworfen, aber den Wanderversuch nach wenigen Minuten aufgegeben.
Die Hütten hier sind einfach, aber ausreichend und das Allerbeste: die Heizung funktionierte. So konnten wir nasse Schuhe und Klamotten trocknen und mit Michel gemeinsam kochen und aufräumen. So hatte er wenigstens ein bisschen Programm. Jetzt schläft er neben uns, hat aber heute länger gebraucht als sonst. Ich frage mich, ob es heute zu wenige Reize waren und er nicht „ausgelastet“ war. Wahrscheinlich ist es wie immer die goldene Mitte.
Morgen soll das Wetter deutlich auflockern und Regen ist keiner mehr gemeldet. Wir wollen und müssen uns unbedingt die Beine vertreten. Ich weiß nicht, wann wir (und v.a. Sven) das letzte Mal so wenige Schritte an einem Tag gegangen sind wie die letzten beiden Tage.
Der Camping Platz liegt (wie so häufig) an einem Fjord und wir haben die große Hoffnung morgen am Wasser frühstücken zu können.
Ein Roadtrip mit Baby ist wirklich hart und ehrlicherweise auch nicht die beste Idee. Babys fahren zwar gerne auch mal Auto, aber nicht täglich und nicht tausende von Kilometer. Ab morgen wollen wir unbedingt mal längere Zeit auf einem Platz verweilen und wir sind fleißig am recherchieren, was sich da anbietet. Wir sind den Nationalparks schon ein ganzes Stück näher gekommen. Unser Anspruch ist es kleinere (oder auch größere) Touren wandern zu können und etwas von der wunderschönen Natur Norwegens zu sehen.
Sollte es im Oktober tatsächlich nach Sardinien gehen, möchten wir über Nacht fahren (das ist auch der Plan für den Rückweg von Hirtshals nach Heidelberg) und auf der Insel kaum Kilometer zurück legen. Mal sehen, ob wir uns daran halten.