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Business as usual in Bogota

Veröffentlicht: 08.02.2019

Wenige Tage nach einem Anschlag auf eine Polizei-Akademie mit über 20 Toten trafen wir in Bogota ein. Kurz nach unserem Hotel-Checkin wurden wir bereits von Julis Cousine zum Mittagessen abgeholt. Abends lernte ich dann ihre Oma sowie Onkel inkl. Familie kennen. Zudem waren Julis Geschwister noch da, sodass sich die Oma über alle Enkelkinder an einem Tisch freuen konnte. Mit dem Anschlag ging man übrigens sehr entspannt um, die Kolumbianer sind bzw waren es mehr oder weniger gewohnt, blenden es einfach aus und sind fröhlich. 🤷🏼‍♂️


Also ja, unser Aufenthalt stand erneut im Zeichen der Familie. Doch im Wesentlichen ging ich morgens weiter zum Spanish-Unterricht und nachmittags schauten wir uns die Stadt an. Besonders interessant war erneut die Graffiti-Tour, vor allem weil der Guide die meisten Künstler persönlich kannte und viel über die Motive und Techniken zu erzählen hatte. Die Anekdoten, wie sich Graffiti von der Straftat zur Tolerierung entwickelte, sind dramatisch und unglaublich.


So wurde 2011 zunächst ein 16-Jähriger auf der Flucht von der Polizei erschossen, ihm dann noch Waffen untergeschoben und die Täter nie zur Rechenschaft gezogen. Und dann kam 2013 ein gewisser kanadischer Popstar (nennen wir ihn Justin B.) in die Stadt, der sich zudem für einen Straßenkünstler hält, und man ließ ihn unter Polizeischutz (!) eine Wand besprühen. 🙈 Er hatte natürlich schnell Publikum und schon für den nächsten Tag organisierte sich die Szene, es ihm öffentlich gleichzutun und übersprühte das fragwürdige Graffiti wieder. Seitdem entspannte sich das Verhältnis und Gesetze wurden gelockert.

Außerdem waren wir noch im Gold-Museum und auf dem kleinen Berg Monserrate, doch auch von dort konnte man das Ausmaß dieser gigantischen 10-Mio-Stadt nur erahnen und keinesfalls überblicken. Am letzten Tag fuhren wir dann ins nahegelegene Zipaquirá wo wir La Catedral De Sal (Salz-Kathedrale) in einer Salzmiene besuchten. Joa... nette Architektur und ziemlich cool beleuchtet, kann man sich dort ein Bild von der Hölle machen. 😃


Erwähnenswert ist noch mein kolumbianisches Lieblingsessen „Ajiaco“, eine gelbe Suppe mit 3 unterschiedlichen Kartoffelsorten, Hähnchen, Kapern, Avocado und Reis. Yammi Yammi!!!
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