Thurids KEAdventure
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Rakiura Track

Veröffentlicht: 07.02.2019

Puh, ich bin gerade zurück gekommen von meiner Wanderung und muss erst mal Energie und Koffein Reserven wieder auffüllen...

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Stewart Island.

Nach meinen ersten fünf Minuten auf der Insel wusste ich: hier bin ich richtig. Das Hostel ist super, die Mitarbeiter freundlich und zuvor kommend und ich konnte sogar in einem super-luxuriösen Zelt schlafen, das mir angeboten wurde.
Wir sind mit der letzten Fähre übergesetzt, sodass der Tag schön recht fortgeschritten war, als der ganze Bus sich im Hostel eingerichtet hat. Aber die besten Dinge spielen sich auf Stewart Island auch nach dem Sonnenuntergang ab...
Zum Abendbrot habe ich mir dann meine erste Portion Fish'n'Chips gekauft, und vermutlich auch meine letzte. Ich hatte ja ganz vergessen, wie fettig das ist! Sprich: nach dieser Riesenportion hatte ich so überhaupt keine Lust mehr mich zu bewegen.

Die Pommes lagen mir immer noch schwer im Magen, als es dann nach Sonnenuntergang wortwörtlich auf die Jagd ging - die Jagd nach wilden Kiwis.
Und dieses Mal meine ich wirklich die Vögel.
Es gibt in der Stadt schon bekannte Spots, wo sich die knuffigen Vögel gerne mal blicken lassen und ich hatte Glück:

Kurz nach 21 Uhr, es war noch recht hell, konnte ich mit meiner Jagdgruppe einen Kiwi im Gebüsch hinter einer Kirche entdecken. Wir waren natürlich alle total aufgeregt und haben gleich zeitig probiert, die Lautstärke gering zu halten, aber ich glaube, den Kiwi hat das eh nicht gejuckt. Der war eher damit beschäftigt, mit seinem langen Schnabel durch die Blätter zu wühlen und nach Futter zu suchen. Ganz kalt überkreuzte er dann sogar den Weg, durch unsere Beine!!!, und verschwand dann endgültig auf der anderen Seite im Unterholz.

Einfach unglaublich!

Eine so tolle Erfahrung.

Wenn ich zurück komme, werde ich jedem unter die Nase reiben, dass ich einen Kiwi in freier Wildbahn gesehen habe. Entschuldigung schon mal dafür :D

Ich hatte leider, leider (und dafür ärgere ich mich immer noch) mein Handy nicht griff bereit und ich wollte mich auch nicht zu viel bewegen, sodass ich kein Beweisfoto schießen konnte...

Danach begann ja aber erst die eigentliche Nacht und so gingen wir noch zu den anderen Spots, waren aber weniger erfolgreich. Hier und da hörte man es im Unterholz Rascheln, aber einen weiteren Kiwi gesehen, haben wir nicht.

Dafür richteten wir immer öfter unseren Blick nach oben, denn, Junge, der Sternenhimmel ist einfach der Wahnsinn! Da es kaum Stradenlaternen in Oban gibt, ist die Lichtverschmutzung sehr gering und ich glaube, ich habe noch nie so viele Sterne auf einmal gesehen...
Leider konnte ich auch davon kein Foto machen, dafür ist meine Handykamera zu schlecht.
Aber das sind Erinnerungen, die hoffentlich sehr lange bleiben werden...
Irgendwann wurde vor allem den weiblichen Mitgliedern unserer Gruppe kalt, in der Nacht geht es runter auf 4 Grad, und so kehrten wir ins Hostel zurück. Schließlich waren wir ja auch sehr erfolgreich gewesen...

Am nächsten Tag bin ich extra früh aufgestanden (5 Stunden Schlaf, uff), um den Sonnenaufgang zu beobachten. Wie sich dann aber heraus stellte, ging die Sonne hinter einem Hügel auf, so dass ich quasi nichts sehen konnte. Na toll.
Aber ich wollte eh recht früh aufbrechen, Wandern war mal wieder angesagt.

Ich habe ja schon erwähnt, auf der Insel gibt es einen 32km langen Rakiura Track. Kaum Höhenunterschiede und der Weg führt nur durch Wald. Eher ein großer Spaziergang, denn ein Great Walk, wenn ihr mich fragt.
Aber das wird vermutlich der einzige Great Walk, den ich zur Gänze machen werde, Und ich kann ein mal in einer Hut schlafen. Dann habe ich das auch erledigt.

Frisch und munter ging es dann gestern also los. Zunächst führte der Weg an der Küste entlang, wo ich auf das andere Ende der Kette stieß, die Stewart Island mit dem Festland verbindet.
Nach 8km bog der Weg scharf nach links in den Wald ab. Die Passage war weniger angenehm zu laufen, denn es wurde schlammig. Sehr schlammig. Ein mal habe ich nicht aufgepasst und bin fast bis zu den Knöcheln versunken...
Meine armen Schuhe...

Das bremste mich ganz schön aus, denn irgendwann habe ich probiert, mir einen Weg um die Schlammlöcher zu suchen. Trotzdem erreichte ich die Hut am frühen Nachmittag.
Laut den Aussagen der anderen ist das die schlechteste Hütte, in der sie jemals gewesen waren. Na toll. Ich muss aber auch zugeben, dass ich überrascht war: es gibt 24 Bunk Beds und alle schlafen Quasi neben einander. Wurden wir immerhin nicht kalt in der Nacht...

Natürlich ging es wieder auf Kiwi Jagd, dieses Mal mit 15 anderen Leuten aus der Hütte. Das war ein Problem. Wäre ich ein Kiwi, ich würde auch nicht auf eine Gruppe mit 15 Leuten zu rennen. Also haben wir uns aufgettennt, die Erfokgsrate blieb die selbe. Dafür konnten wir die Kiwis prima hören.
Ich weiß ja nicht, wie man aus den Rufen "Kiiii-wiiii"
heraus hören kann, was den Vögeln ihren Namen verlieh. Für mich klang das eher nach einer stark quitschenden Tür, die dringend etwas Öl in den Scharniere gebrauchen könnte.

Mal wieder total unausgeschlafen, wollte ich am nächsten Tag nur noch zurück kommen. So habe ich ein schnelles Tempo angeschlagen, meine Beine haben protestiert, irgendwann haben wir einen Kompromiss gefunden. Und ich habe ihnen versprochen, dass ich erst mal nicht mehr wandern werde.
Gegen Mittag erreichte ich dann wieder Oban und hatte meinen ersten Great Walk beendet. Yeah!

Zur Feier habe ich mir sogar ein Bett für die Nacht gegönnt, ich hatte keine Lust mehr auf Zelten.
Meine Füße sollten danach auch ihre Pause bekommen und so habe ich am Rest des Tages nichts Erwähnenswertes gemacht.

Bis es wieder dunkel wurde...

Aber das ist eine Geschichte für einen neuen Blogeintrag ;) 

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