Veröffentlicht: 20.12.2018
Eine Woche ist es jetzt her, dass ich das Tongariro Alpine Crossing gemacht habe. So langsam haben sich meine ganzen Muskeln am Körper wieder beruhigt. Der Muskelkater war wirklich unbeschreiblich. Das Laufen war fast unmöglich!
Morgens um 4.30 Uhr hat unser Wecker geklingelt. Beim Frühstück habe ich kaum was von dem Porridge runter bekommen, weil ich ganz früh am Morgen nicht die beste Frühstückerin bin. Aber ich brauchte schließlich Kraft für DIE größte WANDERUNG meines LEBENS, also zwängte ich mir etwas herunter.
Um kurz vor 6 Uhr kam dann unser Shuttle, das uns zum Startpunkt vom Tongariro Alpine Crossing brachte. Wir führen ein bisschen mehr als eine Stunde, die ich sinnvolles nutze: mit schlafen.
Um kurz nach 7 Uhr waren wir da! Schnell noch auf Toilette gehen, denn wer weiß wann die nächste Möglichkeit kommt, und auf geht's. Ich konnte es kaum abwarten! Auf mich warteten 19.4 km, die mehr oder weniger ungewiss waren..
Die ersten Kilometer waren noch wirklich harmlos. Ein gemachter Weg, hier und da mal ein paar Treppenstufen und dann noch ein wenig bergauf. Schon hier war die Aussicht toll! Rechts die reinste Natur, mit Aussicht auf den Ngauruhoe, der mit Schnee bedeckt war und links ein Gemisch von Felsen, Steinen und kleinen Flüssen.
Doch mit Kilometer 6 fing die ganze Wanderung an weh zu tun. Über ein Kilometer hinweg waren es Treppenstufen, die uns an unsere Grenzen brachten (wird auch "Devils Staircase" genannt). Danach wurden wir mit einem Kilometer "Flachland" belohnt. Aber Kilometer 8 hatte es auch in sich. Nach gefühlten fünf Schritten brauchte ich eine Pause, meine Beine konnte ich kaum noch heben, wegen der Schmerzen in den Waden und von meiner Ausdauer war nichts mehr übrig. Diesen Kilometer ging es steil nach oben, auf die Spitze des Red Crater, der höchste Punkt der Wanderung.
Oben angekommen weiß ich gar nicht was ich zu erst gefühlt und gedacht habe, aber ich hatte einen kleinen Emotionalen Moment. In diesem Moment dachte ich mir: "Du hast es geschafft! Du kannst stolz auf dich sein".
Gefolgt von einer kleinen Rutsch-Partie, Wanderungen zwischen den Bergen und smaragdgrünen Seen lieferte sich die Natur ein kleines Wettrennen. Jede Aussicht, jeder Augeblick wurde immer schöner.
Nach 19.4 km, 6.5h Wanderung, 768 Höhenmeter und dem höchsten Punkt von 1.868 m haben wir die Wanderung geschafft. Zwar waren die letzten 400m die qualvollsten Meter, die sich gezogen haben, als gäbe es kein Ende mehr, aber auch die waren bald um.
Danach setzten wir uns auf den Boden, aßen unsere vorgekochten Nudeln und atmeten tief durch.
Im Nachhinein bin ich so stolz auf Elli und mich. Wieviele Zweifel wir hatten: "wie lange wir brauchen werden?", aber vor allem "werden wir die Wanderung überhaupt schaffen?". Und ja, wir haben es geschafft und können stolz auf uns sein.