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Massives Massiv

Veröffentlicht: 16.06.2019

Aufgrund der leichten Schieflage unseres Stellplatzes, die nicht mal unser professionelles Aufbocken mit zwei Holzscheiten ausgleichen kann, schlafen wir in der Nacht auf heute wieder „verkehrt herum“. Dies nimmt Chrissi vor allem akustisch durch das laute Klong wahr, als Basti sich beim Aufrichten mal wieder den Schädel mit voller Wucht am darüber liegenden Schrank anschlägt. Sei es wegen dem gestrigen Badetag oder der leichten Gehirnerschütterung, der Rest der Nacht geht erstaunlich ruhig dahin und wir wachen gg. acht Uhr morgens mit einer kleinen Beule, aber gut erholt auf.

Für den heutigen Tag haben wir uns auch wieder ein kleines Programm überlegt. Wie gestern bereits ausgekundschaftet, lässt sich bei unserem Campingplatz ein Kanu ausleihen, und die Schlucht von Verdon ist zu Wasser wohl ohne größere Anstrengungen zu erreichen. Die Rezeptionistin veranschlagt für die Tour vom Platz bis in die Schlucht und zurück so an die vier Stunden.

Geplant, getan. Nach einem ausgiebigen stärkenden Frühstück holen wir uns den Schlüssel für das Kanu an der Rezeption und lassen dieses aus seinem Käfig am See.


In der Anfangsphase finden wir sehr schwer einen Rhythmus und legen in etwa alle fünf Minuten eine Pause ein. Nach einem „kentergarantierten“ Tausch auf dem See – ohne zu kentern – setzen wir unsere Fahrt fort und finden immer mehr einen Rhythmus. Nach etwa einer Stunde kommen wir an besagter Schlucht an und ein kleines bisschen Ehrfurcht ergreift uns da schon, so zwischen den Massiven. Die anfängliche Skepsis ob wir dieser Tour gewachsen sind, verfliegt angesichts des regen Betriebes an Tretbooten hier relativ schnell und wir dringen zügig in die Schlucht vor.


Das Massiv zieht uns in seinen Bann und wir erreichen etwa eine dreiviertel Stunde später unseren Endpunkt. Kein freiwilliger, aber der Fluss verengt sich und wir kommen trotz mehrerer Versuche und unserer vorangegangenen Stärkung gegen die Strömung nicht weiter an.


Da Aussteigen und Schieben für uns keine Option ist, akzeptieren wir unser Schicksal und wenden. Der Rückweg gestaltet sich trotz Gegenwind, dafür mit der Strömung als erstaunlich komfortabel. Das leichte Ziehen in unseren Muskeln ignorieren wir gekonnt und überholen neben Tretbooten so ziemlich alles was uns vor den Bug kommt. Auf dem Rückweg gönnen wir uns noch eine Pause auf dem nicht erschlossenen, gegenüberliegenden Ufer unseres Campingplatzes. Sehr idyllisch lassen wir unsere leicht geschundenen Muskeln ein wenig an diesem kleinen Privatstrand ruhen, bevor wir unsere letzte Etappe in Angriff nehmen.


Angekommen am Strand unseres Campingplatzes wuchten wir das mittlerweile viel schwerere Kanu zurück in seinen Käfig und gönnen uns erstmal den sauber verdienten (Nach-)Mittagsschlaf. Nicht ohne, diese Tour, aber für den Ausblick jede Anstrengung wert.

Ausgeruht und hungrig begeben wir uns mit leichtem Unterzucker wieder in das kleine Städtchen und entscheiden uns für ein kleines, authentisch wirkendes Lokal. Auf dem Speiseplan steht heute Fleisch. Wir entscheiden uns für Iberico-Schwein und Lammkotlets, beides vom Holzkohlegrill, mit Pommes und Kartoffelgratin.


Gut gesättigt lassen wir den Abend vor unserem Jumper mit Lesen und Schreiben ausklingen, und freuen uns schon auf den nächsten Tag an diesem schönen Fleckchen Erde. Die Wetterprognosen stehen auf Sonne, Sonne, Sonne.

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