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Unsere Karibikkreuzfahrt ab Barbados

Veröffentlicht: 10.04.2019

Nachts wurde ich um kurz voe 1 Uhr per Telefon geweckt. Eine Mitarbeiterin vo TC teilte mir mit, dass unser Flug von Hamburg nach München aufgrund des Streiks gestrichen wurde.

Sie teilte uns mit, dass wir bis spätestens 4:45 Uhr am Parkplatz des Terminal Tango sein müssen. Von dort werden wir dann per Bus nach Hannover gefahren und würden dann von dort aus nach München fliegen, um den dann noch rechtzeitig den Anschlussflug nach Barbados zu bekommen.

Ok, und was ist mit unserem Gepäck, dass ja bereits eingecheckt wurde? Da kann man leider nichts mehr machen. Wegen des Streiks kommt man da nicht mehr ran. Sie sagte, es würde dann zum nächsten Hafen nach Guadeloupe nachgeschickt werden. Wir sollten uns ein paar mehr Sachen ins Hangepäck packen. Hmm, ich fragte wie das gehen soll, bei nur 6 kg Freigepäck? Sie meinte, wir könnten unser Handgepäck ja jetzt einchecken, dann darf es ja mehr wiegen. Schön aber was passiert auf dem Rückflug? Dann hätten wir ja zu viel Gewicht. Die Dame wurde dann sehr schnippisch und meinte, dass sei ja dann unser Problem. Und wenn es uns nicht passen würde, könnten wir ja auch selber unsere Anreise organisieren. Das war nun echt eine Frechheit. Wozu hat man bitte dann das teure An-und Abreisepaket gebucht über TC? Wenn man dann so abserviert wird. Geht echt gar nicht. Aber uns blieb in dem Moment ja keine andere Wahl, also notierte ich mir die wichtigsten Daten.

Danach weckte ich meinen Mann, um ihn darüber zu informieren. Begeisterung sieht anders aus. Da es noch sehr früh war, wollte er noch etwas weiter schlafen. Bei mir war an schlafen nicht mehr zu denken. Ich rotierte, was kann man wieder auspacken und was an Kleidung noch einpacken. Die meisten Sachen waren ja alle in unseren Koffern, an die kein rankommen mehr war. Viel lies sich da auch nicht mehr finden.

Mein Bruder fuhr uns dann rechtzeitig zum Flughafen, so dass wir kurz nach halb fünf Uhr dort waren. Ein paar Leute standen schon dort und warteten. Nach uns kamen noch einige mehr dazu. Es war recht kalt, wir wollten aber keine dicken Winterjacken mit in die Karibik schleppen. Also hieß es erstmal frieren. Um 4:45 Uhr kam dann endlich der Reisebus. Nachdem wir alle eingestiegen waren, wurden alle Namen auf seiner Liste aufgerufen. Es fehlten noch 8 Personen. Er telefonierte noch kurz aber dann ging es los nach Hannover.

Im Bus wurde es auch nicht so richtig warm, wir versuchten dann noch ein wenig die Augen zu zumachen. Als wir in Hannover angekommen sind wurden wir auf einem Parkplatz gegenüber des Terminals raus gelassen. Wir sollten dort warten, es solle gleich jemand von TUI kommen und uns zum Check in bringen. Als nach 20 Minuten immer noch keiner kam, schickte der Busfahrer uns doch alleine los. Endlich raus aus der Kälte. Der Airport in Hannover ist ja nicht wirklich groß und auch sehr übersichtlich. Wir fanden die Check in Schalter auch gleich. Dort verbrachten wir allerdings mehr Zeit als und lieb war. Die Damen wussten irgendwie nicht so richtig was sie nun machen sollten mit uns. Da sie aber auch kaum mit uns sprachen, wussten wir auch nicht, wo denn nun das Problem liegt. Irgendwann bekamen wir aber dann unsere Bordkarten und es ging durch die Sicherheitskontrolle. Viel Zeit bis zum Abflug war nun nicht mehr.

Im Flieger nach München saßen wir alle auf die noch freien Sitzplätze verteilt. Mein Mann saß in der Reihe hinter mir. Neben mir saß ein Herr, der mir erzählte, dass er und seine Frau auch den Vorabend Check in genutzt hatten und nun ohne Gepäck unterwegs waren. In Hamburg hatten wir auch schon zwei Damen getroffen, denen es auch so erging. Insgesammt waren wir 6 Personen ohne Gepäck. Die Zeit verging recht schnell, wir bekamen auch noch ein Getränk und einen Müsliriegel gereicht.

In München angekommen, beschlossen wir erst mal zu dem Abfluggate zu gehen. Was sich auch als richtig herausstellte. Der Münchener Flughafen ist wie ein Irrgarten und schlecht ausgeschildert. Fragt man dort arbeitende Mitarbeiter, wird man auch noch falsch geschickt. Wir fuhren eine Rolltreppe immer wieder hoch und runter, weil wir nicht sicher waren, ob es dort richtig ist, denn unten befand sich ein Bahnsteig. Nach einiger Zeit sahen wir, dass als die Bahn weg war ein Schild in die Richtung des Bereiches zeigte, in die wir mussten. Toll gemacht. Auf dem Bahnsteig war schon ein ziemliches Gedränge. Wir hatten aber Glück, dass wir mit in die nächste Bahn rein kamen. Zu früh gefreut, die Bahn fuhr nicht los wegen eines technischen Deffekts. Toll, da stand man nun eingefercht in dieser Bahn und bekam kaum noch Luft zum atmen. Zum Glück ging es nach einiger Zeit dann doch noch los. In dem anderen Bereich angekommen liefen wir durchs komplette Terminal bis es irgendwann eine Rolltreppe nach unten ging zu einem Busgate. Hmm...also umständlicher geht es wohl bald wirklich nicht mehr. Der Bus fuhr alle 15 Minuten zum anderen Terminal. Wir fuhren mit dem nächsten Bus rüber. Dort ging es auch wieder Treppen hoch und runter. Dann kam noch eine automatisierte  Passkontrolle. Dann waren wir endlich dort, wo wir hin mussten. Die Zeit war fast rum, also nichts mehr mit gemütlich frühstücken.

In München war Chaos wegen des starken Schneefalls an den Tagen zuvor. Alle Inlandsflüge waren gestrichen worden. Unser Flug hatte eine Stunde Verspätung. Kurz vor dem Boarding wurden einige Passagiere aufgerufen sich vorne am Schalter zu melden. Wir waren auch dabei, also kämpften wir uns durch die Massen nach vorne zum Schalter. Dort teilte man mir mit, wir seien noch gar nicht eingecheckt für den Flug. Aha, ich hab es nicht mehr verstanden...aber gut...ich war eh total kaputt, mir war es auch schon egal. Ein gutes hatte die Aktion, wir standen ganz vorne als das Boarding losging.

Als dann alle ihre Plätze eingenommen hatten und die Maschine enteist war, konnte es endlich losgehen in Richtung Barbados. Vom Sitzkomfort saß man schon sehr beengt in der Maschine. Netterweise klappte der Mann vor mir, ohne Vorwarnung, seine Lehne nach hinten. Sehr rücksichtsvoll. Rundherum hat das niemand gemacht, nur er. Ich musste meine Beine dann schon schräg stellen, so dass meine Füße ein klein wenig im Gang standen. Als der Mann dann aufstand, trat er mir auch noch zweimal volle Kanne auf den Fuß. Ich schaute ihn sprachlos an. Er meinte, ich solle meine Füße dann da wegnehmen. Was für ein Ar...! Sowas habe ich noch nie erlebt!

An Bord gab es zwei Mahlzeiten. Ein Mittagessen kurz nachdem wir unsere Reisehöhe erreicht hatten und einen kalten Snack kurz vor der Landung. Geschmacklich und von der Menge her ok. Wir hatten aber auch schon richtig Hunger. Ausser dem Müsliriegel hatten wir noch nichts weiter gegessen. Alkoholfreie Getränke wurden auch ein paar mal verteilt.

Beim Bordentertainment gab es 2 Filme gratis, sowie Audio, sprich Musik. Wer mehr Filme zur Auswahl haben wollte, konnte sich für 9€ einen Code kaufen, um diese freizuschalten. Kopfhörer brauchten wir keine, da wir unsere von den Handys dabei hatten. Das hat super funktioniert.

Gegen 18 Uhr Ortszeit hatten wir es endlich geschafft und sind auf Barbados gelandet. Eine halbe Stunde der Verspätung konnten wir während des Fluges wieder aufholen. Nach dem Aussteigen wurden wir direkt auf dem Vorfeld auf die Transferbusse aufgeteilt. Diese erschienen schon ein wenig abenteuerlich. Nach ca. 40 Minuten sind wir dann am Hafenterminal angekommen. Unser Bus war der letzte aber wir wurden auch noch mit karibischer Musik und einem gekühlten Getränk empfangen. Die Warteschlange war nicht mehr allzu lang und es ging auch zügig voran. Hinter uns wurde dann schon langsam abgebaut.

Dann waren wir an der Reihe und man wie uns einen freien Counter zu. Der junge Mann war aber sichtlich unmotiviert. Er riß unseren Bordvoucher aus dem Heft , so dass es komplett auseinander fiel. Dann machte er die Fotos für die Bordkarten. Danach verschwand er wortlos nach hinten. Nach einiger Zeit kam dann eine sehr nette Dame von der Bordreiseleitung auf uns zu und begrüßte uns. Sie wusste bereits über das fehlende Gepäck Bescheid. Sie sagte, wir hätten dazu schon ein Infoschreiben auf der Kabine.

Anschließend wurde noch ein Willkommensfoto von den Bordfotografen gemacht. Wir waren zwar total fertig, aber was soll´s. Dann ging es endlich an Bord. Auch dort gibt es eine Bordkartenkontrolle und eine Sicherheitskontrolle. Wir sind dann erst mal auf unsere Kabine.

Auf der Kabine angekommen, waren wir echt positiv überrascht wie groß die Kabine war. Auf den Bildern und Videos hatte man gar nicht den Eindruck gehabt. Auspacken brauchten wir ja nun leider nicht viel. Wir zogen uns erst mal etwas luftigeres an. Auf dem Schreibtisch fanden wir das Informationschreiben zu unserem Gepäck. Dort stand bereits die Flugverbindung drauf. Es sollte Morgen von Hamburg über Paris nach Guadeloupe nachgeschickt werden. Na, das hörte sich ja schon mal gut an. In dem Schreiben stand auch, wir dürften solange den kostenlosen Wäscheservice in Anspruch nehmen und das unserem Bordkonto bereits ein Guthaben von je 100€ pro Person gut geschrieben wurde für Notkäufe. Wir bekamen auch jeder ein Notfallset. Es gab unterschiedliche für Männer und Damen. Einheitlich waren je ein T-Shirt und eine Unterhose, sowie Zahnbürste, Kamm, kleine Tube Zahnpasta und ein kleines Deo drin. Bei den Männern noch ein paar dickere Socken und ein Einwegrasierer. Bei den Damen eine Nylonstrumpfhose und zwei Ob´s. Desweiteren haben wir noch eine Packung Pralinen bekommen, die übrigends sehr lecker waren, und einen Gutschein für ein Frühstück im Schmankerl, einem der Zuzahlrestaurants, für den morgigen Seetag. Wir fanden es total klasse. Wir dachten ja auch, dass wir übermorgen unser Gepäck bekommen würden.

Desweiteren waren auch die beiden Gutscheine für das Surf & Turf  und ein Umschlag mit den Tickets für unsere gebuchten Landausflüge auf dem Schreibtisch.

Wir gingen dann erst mal los und wollten noch eine Kleinigkeit essen. Wir landeten im Atlantik Restaurant. Mein Mann bekam gleich einen Rüffel, da seine Hose nur knielang war. Aber was sollte er machen, er wollte sich nach dem langen Flug schon gerne umziehen und hatte nur noch die zur Auswahl. Naja, es waren eh kaum noch Gäste dort. Da es schon spät war, durften wir uns noch ein 3 Gänge Menü aussuchen, sonst sind es 5 Gänge. Aber es war total ausreichend.

Anschließend mussten wir zu unserer Musterstation, in unserem Fall das Theater, zur Seenotrettungsübung. Diese ist für alle neu angereisten Passagiere verpflichtend. Zum Glück hat das Prozedere nicht so lange gedauert, mir fielen schon die Augen zu. Nach unserer Zeit war ich bereits über 24 Stunden auf den Beinen.

Aber wir wollten unbedingt noch das erste Auslaufen mitbekommen. Also gingen wir hoch auf das Pooldeck wo eine Willkommensparty für die neu angereisten Gäste stattfand. Vor dem Pool war ein großer Tisch mit Sektgläsern aufgebaut. Ich bekam einen Kir Royal, einen Champagnercocktail. Der schmeckte sehr lecker aber gehörte sonst nicht zum All inklusive Angebot.

Wir suchten uns ein chilliges Plätzchen am Pool und sahen uns die Show an. Der Kreuzfahrtdirektor stellte einen Teil der Crew vor und danach gab es eine Gesangseinlage von den Sängern des Theaters. Und dann war es endlich soweit. 22 Uhr. Leinen los. Aus den Lautsprechern tönte der Graf mit "Große Freiheit". Wir genossen einfach nur die laue Sommernacht. Wir waren positiv gestimmt und gingen dann auf die Kabine und fielen totmüde ins Bett.

Im nächsten Beitrag dann der erste Seetag.


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