Travel to the MAXimum
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WWOOFing in Timaru, Sightseeing in Oamaru

Veröffentlicht: 14.01.2017

Hey Leute ✌

Nach meinem unverhofften Aufenthalt in Timaru ging es zuerst zum WWOOFen und danach weiter nach Oamaru. Wie diese Tage für mich gelaufen sind, erfahrt ihr jetzt. Viel Spaß 😊

Freitag, 6. Januar

Der erste Versuch war misslungen, der zweite sollte dann aber gelingen. Morgens wurde ich nach dem Check-Out von John abgeholt, bei dem ich die nächsten drei Tage WWOOFen sollte. Er hat sich vor kurzem ein alleinstehendes, relativ großes Haus mit vier Schlafzimmern etwa 30 km von Timaru entfernt gekauft, in dem er aber alleine wohnt, und hat jetzt natürlich einiges rund ums Haus zu tun. Mir wurde im Rahmen dieser Arbeiten die Ehre zuteil, zu helfen, einen Komposthaufen zu bauen und einen Gemüsegarten anzulegen. Zunächst aber ging es zum Möbelladen, um zwei große Sofas abzuholen. Nach einem Mittagssnack begann dann die Arbeit, die so aussah, dass ich mit einem Spaten eine Fläche von Unkraut befreien und anschließend die Holzscheite, die überall auf dem Rasen herumlagen, auf einen Haufen schichten sollte. Die Zeit ging rasend schnell vorbei und nach dem leckeren Abendessen (John ist ein toller Koch 😋 ) ließen wir den Abend vor dem Fernseher ausklingen, während draußen ein großes Gewitter tobte.

Ich war übrigens Johns erster WWOOFer, nachdem er sich erst an Neujahr angemeldet hatte. Er ist ein sehr netter und handwerklich begabter 31-jähriger, der noch nie Neuseeland verlassen hat. Er hat, und das ist für einen Neuseeländer wirklich etwas Besonderes, sogar mal Fußball im Verein gespielt. In seiner Freizeit geht er gerne auf die Jagd. Sein einziger Mitbewohner ist der extrem aktive Labrador Blue, der eigentlich immer in Bewegung ist und einen bei der Arbeit schon manchmal ein bisschen nerven kann 😅 Das Haus sieht im Moment noch relativ leer aus. Die Küche und das Bad sind schon komplett eingerichtet, aber sonst gibt es außer Stühlen und Betten nicht viel an Möbeln. So fehlt z.B. noch ein Esstisch. Der Garten ist relativ groß.

Samstag, 7. Oktober

Bei inzwischen trockenem Wetter, aber immer noch nassem Untergrund ging es morgens zunächst nochmal nach Timaru, wo John im Baumarkt einiges besorgen musste, was einige Zeit gedauert hat. Wie schon bei der ersten Fahrt fiel mir auf, dass die Landschaft, je weiter es von der Küste weggeht, zunehmend Ähnlichkeit mit meiner Heimat, der Eifel, aufweist. Viele Hügel, Felder, ab und zu auch Wälder, viele Tiere am Straßenrand, wenige Siedlungen. So habe ich mich direkt zu Hause gefühlt 😍 Mir gefällt diese Landschaft einfach so viel besser als die Küstenlandschaft von Timaru, auch wenn diese natürlich mit dem Meer und Strand ganz und gar nicht hässlich ist. Ich könnte aber nie im Flachland leben. Die Hügel bzw Berge brauche ich einfach 😉 Zu meinem großen Erstaunen musste ich an diesem Tag nicht einmal arbeiten. Stattdessen sind wir zusammen zu einem Wanderweg gefahren, der von einem Campingplatz ausgeht. Dieser war verdammt schwer zu finden und es hat fast eine Stunde gedauert, um dorthin zu kommen. Mit der Wanderung waren wir dann aber unerwartet schnell fertig. Die Prognose hatte zwei Stunden gelautet, wir waren nach 75 Minuten wieder am Startpunkt angekommen. Der Weg war nicht unbedingt leicht, weil der Weg sehr uneben war und man teilweise über Steine klettern oder balancieren musste, und ging mitten durch den Wald. Schöne Aussichten gab es leider kaum. Dafür war es aber ein ständiges auf und ab und hat insgesamt auf jeden Fall Spaß gemacht. Nach unserer Rückkehr verbrachten wir wieder den Abend vor dem Fernseher, Abendessen inklusive.

Sonntag, 8. Oktober

An meinem letzten kompletten Tag bei John ging es wieder an die Arbeit. Zunächst bauten wir aus einigen Holzpaletten einen schönen Komposthaufen, der dann zuerst mit einem Teppich, dann mit Zeitungspapier und schließlich mit getrocknetem Gras ausgelegt wurde. Anschließend durfte ich mit dem Grasschneider eine größere Fläche vor dem Komposthaufen komplett abrasieren, weil dort der Gemüsegarten entstehen soll. Außerdem schnitt ich noch das Gras drum herum auf eine geringe Höhe. Die Arbeit hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht und ich habe einiges neues an handwerklichen Fähigkeiten lernen können, z.B. Grasschneider bedienen und warten, Anhängerseile anschirren, Bretter zu einem Komposthaufen zusammennageln oder mit einer Jigsaw (keine Ahnung, wie die auf Deutsch genannt wird) sägen. Mit ein paar ruhigen Erklärungen und Anschauungsunterricht hat das letztlich besser geklappt als ich befürchtet hatte. Schöne Grüße an die, die in der Hinsicht die letzten Jahre an mir verzweifelt sind 😜

Nach der Arbeit ging es dann noch hinaus in die Wildnis. John hatte mir erzählt, dass es in der Gegend Wallabies gibt und ich wollte gerne mal eines in der Natur sehen. Leider haben wir trotz langer Suche an verschiedenen Orten nichts gesehen. Nur einige Kuhherden standen auf den Feldern und grasten. Aber vielleicht klappt das ja irgendwoanders noch. Abends gab es dann noch einen Film und was zu essen, wie immer eigentlich. Außerdem durfte ich noch Blue mit dem Wasserschlauch abspritzen, weil er auf dem Ausflug, bei dem er natürlich dabei war, ziemlich schmutzig geworden war 😆

Montag, 9. Oktober

Praktisch direkt nach dem Aufstehen wurde ich von John zur Bushaltestelle von Timaru gefahren, wo ich mit dem Intercity nach Oamaru fahren solltet. Insgesamt hat mir mein erstes WWOOFing-Erlebnis viel Spaß gemacht. Meine Unterkunft und mein Gastgeber waren toll, ich wurde wunderbar versorgt, die Arbeit war abwechslungsreich und ganz bestimmt nicht zu schwer oder zu lang und die Ausflüge macht man sicher nicht mit jedem Host. Nach einer relativ kurzen Busfahrt war ich dann zur Mittagszeit in Oamaru angekommen, wo ich schon bald nach meiner Ankunft im tollen Hostel Oamaru Backpackers loszog, um die kleine, aber feine Stadt zu erkunden. Untypischerweise für neuseeländische Verhältnisse hat Oamaru eine richtige kleine Altstadt. Die Gebäude dort sehen natürlich ganz anders aus als der Rest des Ortes und sind richtig schön. Außerdem sind sie ein passendes Ambiente für Bäckereien, Cafes, Museen oder Buchhandlungen, von denen es dort einige gibt. Es verläuft auch eine Eisenbahnschiene durch diese Altstadt. Nach Fish&Chips zu Mittag ging es weiter und es stand mal wieder ein Besuch in einem botanischen Garten an. Das wird langsam zu meiner Spezialität 😉 Auch dieser Garten war wieder sehr ansprechend gestaltet und vor allem sehr groß, sodass man viele schöne Blumenkunstwerke sehen können. Außerdem gab es auch einige Vogelkäfige unter anderem mit Kakadus, Sittichen, Fasanen zu entdecken, wobei ich ein paar dieser Vögel zuvor noch nie gesehen hatte 🐦 Von dem Garten aus ging es dann weiter zur St. Patrick's Church, der größten Kirche des Ortes. Natürlich bin ich auch hineingegangen und fand die Kirche sowohl von innen als auch von außen wirklich schön anzusehen. Anschließend ging es kurz zurück zum Hostel und von dort aus zur Hauptattraktion von Oamaru: den Pinguinen. Zunächst einmal ging ich mit Alexandra, die mit mir zusammen auf dem Zimmer war und sich spontan entschieden hatte, mich zu begleiten, ein gutes Stück aus der Stadt heraus, um die relativ großen Yellow-Eyed Penguins zu beobachten. Schon eine halbe Stunde vor der angekündigten Hauptsichtungszeit hatten sich dort an die 25 Leute versammelt. Nachdem wir uns einen guten Platz gesichert hatten, hieß es dann erst einmal warten. In dieser Zeit gab es über den Strand verteilt auch vier Seehunde zu sehen, die aber eher faul waren und hauptsächlich herum lagen 😴 Dann tauchte plötzlich ein richtig großer Pinguin aus dem Meer auf und watschelte Richtung Küste. Kaum war er verschwunden, kamen nach und nach gleich vier Artgenossen an einer anderen Stelle aus dem Meer und dann noch einer mehr oder weniger direkt in meiner Sichtlinie. Das war auf jeden Fall etwas Besonderes, diese wilden Tiere auf eine relativ nahe Distanz zu sehen. Natur pur sozusagen 🐧Danach ging es wieder zurück Richtung Zentrum und von dort zu den weitaus zahlreicheren Blue Penguins, die zwar wesentlich kleiner sind, dafür aber jeden Abend in einer großen Gruppe an derselben Stelle aus dem Meer auftauchen, und zwar genau zum Sonnenuntergang, der diesmal um 21:37 sein sollte. Das ganze wird für die Touristen richtig groß aufgezogen. Direkt an der betreffenden Stelle wurden zwei Holztribünen aufgebaut und es gibt richtige Führungen, die man buchen kann. Um dort einen Sitzplatz zu bekommen, muss man aber 30 NZD bezahlen. Wer das nicht möchte, kann sich aber auch kostenlos entlang einer Mauer aufstellen und die Tiere aus etwa 25-30 Meter Entfernung beobachten. Dafür habe ich mich dann entschieden, weil mir der Preis deutlich zu hoch war. Es war aber Wahnsinn, wie viel Betrieb dort schon bei meiner Ankunft um 21:45 herrschte. Zum Glück konnte ich mir noch einen guten Platz auf der Mauer sichern. Die beiden Tribünen waren bereits bis oben hin voll (jeweils ca. 75 Personen). Insgesamt waren mit Sicherheit über 200 Touristen zusammengekommen. Nachdem wir dann in der Zwischenzeit noch zwei Seehunden zuschauen konnten, die nur ein paar Meter unter uns an der Küste lagen, kamen dann auf die Minute genau die Pinguine zum Vorschein. Waren es zunächst nur einige schwarze Punkte auf der Meeresoberfläche, so konnte man, je näher sie kamen, zunehmend die Umrisse der Körper erkennen und schließlich sehen, wie sie in einem dicken Knubbel aus dem Wasser kamen und geradewegs auf die Tribünen zumarschierten 🐧🐧🐧 Das ganze hat vielleicht eine Minute gedauert und dann waren sie auch schon wieder heraus aus unserem Sichtfeld. Auf dem Rückweg konnte ich noch zwei Nachzügler finden, die den Anschluss an die Gruppe verloren hatten, darunter auch ein Küken, das total süß aussah mit seinem braunen, wuscheligen Fell, aber mir auch leid getan hat, weil es sichtbar ratlos war und ziellos umhergewandert ist. Ein anderer Pinguin dagegen ist vielleicht einen halben Meter von den Zuschauern entfernt bestimmt zehn Minuten stehen geblieben, hat sich ausgiebig - natürlich ohne Blitz - fotografieren lassen und alles. Das fand ich schon witzig. Er hat wohl das Rampenlicht genossen 😎 Von dort ging es dann aber auf geradem Wege zurück zum Hostel.

In den nächsten Tagen erzähle ich euch dann, wie es bisher bei meinem zweiten WWOFING-Job zugegangen ist, der am nächsten Morgen beginnen sollte. Vorweg kann ich nur sagen: Es gefällt mir auch dort sehr gut!

Bis dann,

euer Max

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