Travel to the MAXimum
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Strand, einheimische Tierwelt und AFC Champions League

Veröffentlicht: 19.05.2017

Von morgens bis vormittags ging es also von Byron Bay zum nächsten Zwischenstopp meiner 33-Tages-Route: Surfers Paradise, ein Stadtteil der Stadt Gold Coast. Hier kann man vor allem eines richtig gut: Geld ausgeben! Aber natürlich nur, wenn man das auch will 😆 Und da ich das nicht wollte, ließ ich mir die vielen Freizeitparks und Aktivitäten entgehen – zumal ich die Aktivitäten, die für mich interessant gewesen wären, alle schon hinter mir habe und auch schon in genug Freizeitparks war – sodass dann nicht mehr so viel für mich übrig blieb. Somit verbrachte ich die 1,5 Tage, die mir dort zur Verfügung standen, im Hellen hauptsächlich in der Fußgängerzone und am Strand, ließ es also recht ruhig angehen. Wandermöglichkeiten gibt es in einer Stadt, in der die Hochhäuser bis an den Strand reichen, eher weniger. Trotzdem konnte ich an meinem zweiten Tag einen etwas ruhigeren Bereich entdecken, in dem es sogar ein bisschen grün war und keine Touristenscharen umherliefen. Toll war außerdem an meinem zweiten Tag der Sonnenuntergang und gleichzeitige Mondaufgang am Strand mit Blick auf den Ozean, an dessen Hintergrund der Mond langsam, aber sicher immer weiter nach oben kletterte, während es zunehmend dunkler wurde. Das Farbenspiel am Himmel war schon toll anzusehen 😊 Abends gab es jeweils ein SEHR günstiges Barbecue bei mir im Hostel, an dem ich mich natürlich ausgiebig bediente. An meinem ersten Abend unterhielt ich mich noch eine längere Zeit mit Henry, der auch vorher sechs Monate in Neuseeland verbracht hatte, natürlich auch erst letztes Jahr fertig mit der Schule geworden ist und, wie sollte es anders sein, aus Baden-Württemberg kommt 😉 Genauer gesagt aus Heidelberg. Am zweiten Abend schaute ich zunächst ein paar Leuten beim Beerpong zu, bevor es zu einer Runde Giant Jenga ging, wobei auf jedem Stein eine Aufgabe notiert war, die man dann erfüllen musste, z.B. Kleidung tauschen, trinken (das kam sehr oft vor😂) oder eine Geschichte erzählen. Das war so ganz lustig, aber unterm Strich bleibt zu Surfers Paradise zu sagen: Wenn man das Geld locker sitzen hat, kann es richtig Spaß machen, dort zu sein – wenn nicht, kann man sich diesen Stopp eigentlich auch sparen.

Definitiv lohnen sollte sich dann aber mein nächster Stopp: Brisbane, die drittgrößte Stadt der Ostküste. Nachmittags angekommen, verbrachte ich erstmal viel mehr Zeit als mir lieb war bei Peterpans, meinem Reisebüro, mit dem ich meine Tour gebucht hatte. Es musste nämlich bedingt durch Debbie einiges umgebucht werden, da sie einige Schäden angerichtet hatte. Kleine Info am Rande: Debbie ist keine Person, sondern der Zyklon, der in Australian gewütet hatte, kurz bevor ich hierher gekommen war 😂😂 Als das dann endlich erledigt war, ging ich ein Stück am städtischen Fluss entlang und sah hierbei unter anderem die Bibliothek, einen kleinen Park, eine nepalesische Pagode sowie einen von Menschen angelegten Strand mit Pool. Zurück ging es dann, als es schon dunkel war, durch das Einkaufszentrum und von dort geradewegs ins Hostel, wo ich aber nur ein paar Minuten blieb und dann wieder Peterpans ansteuerte, diesmal aber, um an einer Gruppenaktivität mit Getränken und Pizza teilzunehmen. Hierbei war der erste, mit dem ich ins Gespräch kam, Calvin, mal wieder frischgebackener Abiturient und natürlich aus...Stuttgart! Wir alle wissen ja, in welchem Bundesland das liegt 😉 Natürlich waren aber noch viele andere bei der Kneipentour dabei, viele aus Deutschland, aber auch viele aus England. Nachdem wir in der ersten Kneipe unsere Pizza bekommen hatten, gab es in der zweiten ein Spiel für alle Gäste: Musik-Bingo 🎶📄 Jeder bekam eine Karte mit 25 Liedern ausgehändigt. Anschließend wurden immer für ein paar Sekunden verschiedene Songs angespielt, die man dann nacheinander von seiner Karte streichen konnte. Leider hatte ich gerade mal etwa die Hälfte, als tatsächlich jemand nach vorne kam, dessen Karte komplett abgespielt worden war. Pech gehabt, aber überragend waren die Preise sowieso nicht 😜 Anschließend ging ich mit vier anderen auf die Bühne, wo wir alle einen Luftballon so lange aufblasen sollten, bis er platzte. Hat bei mir leider nicht geklappt, da mein Ballon irgendwann mit so viel Luft gefüllt war, dass er mir aus dem Mund rutschte und sogleich durch den Raum flog 😅 Kurze Zeit später schaffte es dann tatsächlich eine von uns, den Ballon platzen zu lassen. Schwamm drüber 😎 Wie auch immer, danach machten wir uns auf zur dritten und letzten Bar, wo an dem Tag eine Travestie-Show war, sodass in dem Laden mehrere Transen herumliefen, von denen zwei ein paar Spiele moderierten. Ich hatte aber genug von irgendwelchen Spielen und beschränkte mich aufs Zuschauen. Wobei das zwar zeitweise ganz witzig war, mich aber nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Zwischendurch gab es immer mal wieder gute Musik und so verging die Zeit relativ schnell, bevor ich irgendwann kurz nach Mitternacht ins Hostel ging.

Der nächste Tag kam und mit ihm eines der absoluten Highlights meines bisherigen Trips. Ich hatte mir schon am Vortag ein Ticket für das Lone Pine Koala Sanctuary geholt, wo es, wie der Name schon sagt, viele Koalas gibt. Das ist aber natürlich nicht alles. Im Prinzip ist es ein Wildpark mit einheimischen, also australischen Tieren. Man sieht dort Kängurus, Schlangen, Dingos, Vögel verschiedenster Art, Wombats, Echsen, Krokodile, Fledermäuse, tasmanische Teufel, aber auch ganz normale Schafe. Das einzige typisch australische, was fehlt, sind Spinnen. Mein erstes Ziel nach der Ankunft war aber die Touristenattraktion Nr. 1 in diesem Park: ein Foto mit einem Koala. Damit verdient sich dieser Park sicherlich eine goldene Nase. Die 20$ nur für das Bild habe ich aber gerne ausgegeben, zumal das vergleichsweise sehr günstig ist. Nachdem die Schlange vor mir endlich zu einem Ende gekommen war, ging alles ganz schnell. Ich wurde zu einer Markierung geführt, musste mich genau darauf stellen, dann meine Hände ineinander legen und dann kam ruckzuck ein Pfleger mit dem Koala, der sich mit mir zusammen verewigen lassen sollte 😉 Mein Exemplar war relativ klein und leicht und dabei so, so süß ❤🐨Zunächst wollte er nicht richtig mitspielen und schaute immer in die Richtung, in der die Kamera nicht wartete. Dann klappte es aber doch und kaum war das Foto geschossen, wurde er mir auch schon wieder abgenommen. Schade, ich hätte ihn gerne noch ein bisschen bei mir gehabt 😔 Aber es wartete ja schon der nächste Besucher auf ihn. Die zusätzlichen 20$ für eine Print-Version des Fotos wollte ich dann aber nicht bezahlen und habe mich mit der Online-Version zufrieden gegeben, die ihr natürlich in der Bildergalerie findet 😊 Anschließend ging es dann auf einen Rundgang durch den Park, bei dem ich die vorhin benannten Tiere bewundern konnte. Einige davon hatte ich nie zuvor gesehen, z.B. die Dingos oder das Schnabeltier, das einzige Säugetier der Welt, das Eier legt (Insiderwitz: nein, es ist nicht das Nilpferd 😂😜😂😜😂😜). Am meisten angetan haben mir es aber irgendwie die Wombats, weil ich die total süß fand, als sie etwas unbeholfen durch das Gehege spazierten 😍 Überraschend groß fand ich den Kasuar, der schon ein beeindruckendes Bild abgibt. Aber sicherlich auch sehr gefährlich sein kann. Wie auch immer, nach der ersten Orientierung ging es zu einer kleinen Flugshow, die zwar sehr kurz, aber trotzdem gelungen war. Es wurden vier Vögel vorgeführt, darunter der imposante Weißbauchseeadler. Die Moderatoren haben für gute Unterhaltung gesorgt, indem sie die Vögel immer ein paar Zentimeter über die Köpfe der Zuschauer fliegen ließen. Zu mir kamen sie aber nicht 😐 Danach ging es weiter mit einer Show, bei der ein Hund eine Schafherde ohne Hilfe durch drei Hindernisse und dann in den “Stall” trieb. Das war auch schön anzusehen. Im Anschluss setzte ich meinen Rundgang fort und blieb einige Stunden in dem Park. Eine weitere Attraktion im Lone Pine ist, dass man ins Gehege der Kängurus darf und sie somit streicheln und füttern kann. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen, genausowenig wie einige mehr oder weniger gelungene Schnappschüsse 😄 Ich war überrascht, wie zutraulich diese Tiere waren. Zwei Weibchen hatten übrigens gerade ein junges im Beutel 😊 In dem selben Gehege liefen übrigens auch Emus rum und natürlich habe ich auch diese “besucht”, wie man auf den Bildern sehen kann. Zum Ende hin gab es nochmal eine Attraktion für alle Besucher: die Lori-Fütterung. Daran durften auch wir als Besucher teilnehmen. Wir mussten nur eine Schale voll mit Futter in die Luft halten. Das ganze lief ganz witzig ab. Als ich an Ort und Stelle ankam, war kein Vogel zu sehen und es war ziemlich still. Kaum aber hatte die Pflegerin angefangen, die Schalen mit Futter zu füllen, kamen aus wirklich allen Richtungen kleine grüne Vögel angeschossen, die auch den Lärmpegel stark ansteigen ließen. Die hatten sich vorher wirklich richtig gut versteckt. Nach ein paar Minuten durfte ich dann auch einen Stock mit einer Futterschale in die Hand nehmen und schon nach ein paar Sekunden saßen gleich mal fünf Vögel darauf. Einige andere ließen sich zu meinem Leidwesen auf meinem Kopf nieder, was nicht gerade super angenehm war 😆🐦 Wenigstens haben sie meine Haare nicht für Futter gehalten und angefangen, auf mich einzupicken 😅 Es hat aber natürlich trotzdem viel Spaß gemacht. Pünktlich zur Abfahrt mit dem Bus fing es dann relativ heftig an, zu regnen. Gutes Timing 👌 Die Rückfahrt verlief nicht ganz nach Plan, da wir im Stau standen. Grund war ein AFC Champions League Spiel zwischen Brisbane Roar und den Kashima Antlers aus Japan am Abend und somit ein leicht erhöhtes Verkehrsaufkommen. Dieses Spiel hatte ich eigentlich geplant, mir anzusehen. Dieser Plan geriet aber in Gefahr, da wir erst eine halbe Stunde vor Anpfiff in der Stadt ankamen. Somit galt es dann, schnell zum Hostel zu kommen, meine Sachen abzuladen und dann ab zum Stadion. Mit Anpiff kam ich dort an, kaufte mir ein Ticket und ging zu meinem Platz (wer - auch wenn ich es nicht verstehe 😜 - keinen Fußball mag –> letzter Abschnitt). Als ich zum ersten Mal einen Überblick über das ganze Stadion hatte, war ich erstmal überrascht: Die Tribünen waren beängstigend leer! Später kam die Durchsage, dass ganze 5.567 Zuschauer den Weg in die Spielstätte gefunden hatten. In einem Champions League Spiel! In Deutschland sieht man solche Besucherzahlen vielleicht in der 3. Liga. Das zeigt einmal mehr, wie unwichtig Fußball in Australien ist. Das gute daran war aber, dass ich dadurch mehr oder weniger freie Platzwahl hatte. So konnte ich mich in der Halbzeit auf einen Platz auf der Haupttribüne nahe der Mittellinie setzen, ohne dass es irgendwen gestört hätte 👍⚽ Bei Brisbane steht übrigens – schon seit sieben Jahren – ein inzwischen 36-jähriger deutscher Spieler im Kader, über den sogar schon ein Film gedreht wurde: Tom meets Zizou – kein Sommermärchen. Sein Name ist Thomas Broich und er ist einer der Stars des Teams. Auf den Tribünen konnte ich mehrere Fans mit seinem Trikot sehen. In der Bundesliga (spielte für Mönchengladbach, Köln und Nürnberg) war er nie wirklich glücklich geworden. Auf die Frage, warum er ausgerechnet nach Australien gewechselt sei, hat er irgendwann mal geantwortet: “Ich wollte maximal weit weg.” Wie heißt mein Blog nochmal? 😂😂 Er kam jedenfalls auch an diesem Tag zum Einsatz, für gut 85 Minuten. Dafür, dass so wenig Leute im Stadion waren, war die Stimmung während des Spiels eigentlich gar nicht so schlecht. Auf der einen Seite gab es die “Ultras” der Gastgeber, die hinter dem Tor ein paar Gesänge anstimmten, auf der anderen hatten sich etwa 100, höchstens 150 Japaner versammelt, die ihr Team über die volle Spielzeit mit enthusiastischen Trommelrhythmen anfeuerten 🔊Ohne Erfolg, wie man zum Schluss feststellen konnte. Das Spiel selbst war vom Niveau her nicht besonders gut. Ein Abwehrfehler und ein Zufallstreffer nach einem eigentlich völlig verunglückten Freistoß brachten Brisbane 2:0 in Führung, bevor es 10 Minuten vor Schluss nochmal spannend wurde und das 2:1 fiel. Roar brachte den Sieg aber über die Zeit. Es war sogar ein relativ überraschender. Immerhin hatte man nach zwei Niederlagen in drei Spielen ohne eigenes Tor den Tabellenführer geschlagen. Und immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich schon mal ein Champions League Spiel gesehen habe. Auch wenn ich es mir etwas anders vorgestellt hätte 😜⚽


Am Gründonnerstag hatte ich noch bis mittags Zeit, die Stadt ein bisschen zu erkunden, und so machte ich mich auf, mal wieder einen botanischen Garten zu besichtigen, um auf dem Rückweg an der Skyline von Brisbane entlang zu gehen. Es war sonnig und die paar Stunden waren so ganz schön. Dann ging es auch schon zum Bus, der mich nach Noosa bringen sollte. Später sollte auch eines der bisher größten Abenteuer meiner Reise starten. Mehr davon gibt es dann im nächsten Bericht, den ihr auch hoffentlich alle lesen werdet. Es lohnt sich! 😊

Bis dann 👋

Euer Max

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